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Bei der Strafverfolgung von Kinderpornografie tritt eine wichtige Änderung in Kraft: Durch eine Gesetzesänderung können Gerichte und Ermittlungsbehörden nun flexibler auf Einzelfälle reagieren. Dadurch wird es leichter, Ressourcen auf schwerwiegende Straftaten zu konzentrieren, anstatt sich mit Bagatellfällen aufzuhalten, bei denen Empfänger unwissentlich in den Besitz illegaler Inhalte gelangen oder diese lediglich zu Beweiszwecken weiterleiten.

Bessere Konzentration auf die wirklichen Täter

Bisher konnte auch bei Bagatelldelikten nicht von einer Strafverfolgung abgesehen werden. Nun wird die Mindeststrafe von einem Jahr auf drei bis sechs Monate herabgesetzt. Diese Anpassung ermöglicht es den Behörden, Fälle mit geringerem Strafmaß effizienter zu behandeln und sich stärker auf schwere Straftaten zu konzentrieren.

Schwere Straftaten bleiben hart bestraft

Die Änderung betrifft nur Bagatellfälle, schwere Straftaten wie die Herstellung und Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen werden weiterhin hart bestraft. Personen, die zur Aufklärung solcher Straftaten beitragen, wie etwa Lehrer, die Screenshots als Beweismittel anfertigen, oder Schüler, die lediglich Mitglied einer Messenger-Gruppe sind, können nun eher auf Milde hoffen.

Jugendliche sind häufig Tatverdächtige

Erschreckende Statistiken zeigen, dass rund 42 % der Tatverdächtigen bei der Verbreitung von Kinderpornografie im Internet minderjährig sind. Viele Jugendliche wissen nicht, dass bereits der Besitz solcher Inhalte strafbar ist. Werden kinderpornografische Inhalte in Gruppen weitergegeben, machen sich auch die Empfänger strafbar, selbst wenn sie die Inhalte ungewollt erhalten haben.

„SOUNDS WRONG“ – Die Aufklärungskampagne der Polizei

Die Polizei hat die Kampagne „SOUNDS WRONG“ ins Leben gerufen, um Jugendliche und ihre Familien über die strafrechtlichen Konsequenzen der Verbreitung von Missbrauchsabbildungen aufzuklären. Durch informative Clips und FAQs werden wichtige Informationen zum Umgang mit erhaltenen kinderpornografischen Inhalten vermittelt.

Wenn Sie Missbrauchsdarstellungen sehen oder erhalten, melden Sie diese unbedingt der Polizei! Nur durch Anzeigen können die Täter ermittelt und der Missbrauch beendet werden.

Fragen und Antworten

Warum war die Änderung des Kinderpornografie-Strafrechts notwendig?
Die Änderung war dringend notwendig, um die Strafverfolgungsbehörden zu entlasten und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auf die schweren Fälle zu konzentrieren. Zuvor waren sie gezwungen, auch Bagatellfälle zu verfolgen, was Ressourcen verschwendet hat. Jetzt können Gerichte und Ermittler flexibler agieren und Bagatelldelikte angemessener behandeln.

Was bedeutet die Senkung der Mindeststrafe konkret?
Durch die Herabsetzung der Mindeststrafe auf drei bis sechs Monate können die Gerichte nun differenzierter urteilen. Diese Flexibilität ermöglicht es, unfreiwillige Empfänger von Missbrauchsdarstellungen oder Personen, die diese nur zu Beweiszwecken weitergeben, milder zu bestrafen. So bleibt mehr Zeit, um schwerere Straftaten effektiv zu verfolgen.

Wie werden schwere Straftaten nach der Gesetzesänderung behandelt?
Schwere Straftaten wie die Herstellung und Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen werden weiterhin hart bestraft. Den Tätern drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünfzehn Jahren. Die Gesetzesänderung betrifft vor allem Fälle am unteren Ende des Strafrahmens, um unnötige Verfahren zu vermeiden.

Warum werden so viele Jugendliche der Verbreitung von Kinderpornografie verdächtigt?
Viele Jugendliche sind sich der strafrechtlichen Konsequenzen nicht bewusst. Sie wissen oft nicht, dass bereits der Besitz solcher Inhalte strafbar ist. In Messenger-Gruppen wird häufig Material geteilt, ohne die rechtlichen Konsequenzen zu kennen. Aufklärung ist hier der Schlüssel, um diese Straftaten zu verhindern.

Wie kann die Kampagne „SOUNDS WRONG“ helfen?
„SOUNDS WRONG“ klärt Jugendliche und ihr Umfeld über die strafbare Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen auf. Die Kampagne nutzt informative Clips und FAQs, um den Umgang mit solchen Inhalten zu erklären. Ziel ist es, Jugendliche zu sensibilisieren und sie dazu zu bewegen, illegale Inhalte zu melden, anstatt sie zu teilen.

    Fazit

    Die neue Gesetzesänderung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer effizienteren Strafverfolgung. Sie ermöglicht es den Behörden, sich auf schwere Straftaten zu konzentrieren und entlastet sie von Bagatellfällen. Aufklärungskampagnen wie „SOUNDS WRONG“ sind unerlässlich, um Jugendliche vor unbewussten Straftaten zu bewahren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um Missbrauch wirksam zu bekämpfen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

    Quelle: Polizei-Beratung.de

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    Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
    2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)