Impfung in Pflegeheim mit Theatergarderobe (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich

Impfung in Pflegeheim mit Theatergarderobe (Faktencheck)
Impfung in Pflegeheim mit Theatergarderobe (Faktencheck)

Alles nur Theater? Zumindest kamen einige Nutzer auf diese Idee, nachdem sie ein Foto nach der Impfung von rund 500 Personen im Pflegeheim Hospital zum Heiligen Geist gesehen hatten.

Auf Twitter wird aktuell über ein Foto heiß diskutiert. Es zeigt zwei Frauen und einen Tisch mit medizinischen Utensilien. In der Mitte ist ein Aushang zu erkennen. Er weist darauf hin, dass es sich um eine Theatergarderobe handle und nur Mitwirkenden der Zutritt gestattet sei.

Es geht um folgenden Tweet:

Screenshot des angefragten Twitter-Beitrags
Screenshot des angefragten Twitter-Beitrags

500 Senioren und ihre Pflegenden haben wir heute im Pflegeheim Hospital zum Hl. Geist geimpft. Jetzt sind wir geschafft und müde, aber GLÜCKLICH! #Impfstoff #Impfen #COVIDー19 #Corona #Impfstart

@jensspahn
@melanieleonhard

Das sind meine TOP Apothekerinnen!!!

Der Faktencheck

Ja, es wurden etwa 500 Personen im Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel gegen das Coronavirus geimpft. Dies wurde auch in öffentlichen Medien publiziert.

Darüber hinaus enthält das Angebot des Hospitals zum Heiligen Geist auch einen Festsaal, in dem verschiedene Veranstaltungen stattfinden.

Seit den 90er Jahren probt dort auch die Henneberg Bühne. Und nicht nur das – das Hospital bot der Gruppe einen festen Platz im Gebäude an:

Eine gute Fügung war unsere regelmässige Generalprobe im Hospital zum Heiligen Geist, zu der wir dann die Bewohner und Mitarbeiter einluden.

Daraufhin wurden wir im Mai 1994 angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, im Hospital unser Domizil zu errichten. Es war bekannt, dass wir seit Jahren eine feste Bleibe suchten und es war bereits ein Förderverein gegründet worden. Wir nahmen also mit grosser Dankbarkeit an und sind bisher grosszügig aufgenommen worden; uns wurden Räume für Fundus, Werkstatt, Probenräume, ein Probenraum für den Shanty-Chor und besonders der herrliche Festsaal mit allen technischen Möglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Quelle: HENNEBERG BÜHNE

Der Raum wird also von der Henneberg Bühne genutzt, befindet sich jedoch auf dem Gelände des Hospitals.

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Zu den Vorwürfen, „es läge nur Kochsalzlösung rum“ – der Impfstoff von Biontech wird zunächst aufgetaut und muss dann mit Kochsalzlösung verdünnt werden. Die Pharmazeutische Zeitung schreibt hierzu:

Das Auftauen dauere etwa 30 Minuten, berichtete Marett. Im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C sei das Präparat vor der Zubereitung bis zu fünf Tage haltbar. Der Impfstoff muss noch mit isotoner Kochsalzlösung verdünnt werden. Jede Ampulle enthält dann fünf Impfdosen à 0,3 ml. Für diesen Schritt sei keine Laminar-Air-Flow-Werkbank oder ähnliche Ausstattung nötig. So rekonstituiert müsse der Impfstoff innerhalb von sechs Stunden verimpft werden. Nach Verdünnung darf die Ampulle nicht weiter transportiert werden. Bei der Applikation sollte der Impfstoff Raumtemperatur haben.

Fazit:

Die Gerüchte, es handle sich im wahrsten Sinne des Wortes lediglich um „Theater“, bestätigen sich nicht.

Das Hospital besitzt einen Festsaal mit Bühne und bietet dem Verein Henneberg Bühne einen Platz zum proben und für Auftritte an.

Die Kochsalzlösung auf dem Tisch wurde für die Impfung benötigt, da ohne der Flüssigkeit, das Serum nicht verimpft werden darf.

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Artikelbild: Screenshot Twitter-Beitrag
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