Kein Fake: Käse mit Diebstahlsicherung in Großbritannien

Die Käsepreise sind mittlerweile in Großbritannien so stark gestiegen, dass Händler Diebstahlsicherungen an die Packungen anbringen müssen, da mehr Alltagsprodukte gestohlen werden.

Autor: Ralf Nowotny

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Kein Fake: Käse mit Diebstahlsicherung in Großbritannien / Artikelbild: Twitter/@Celeste_Tam42
Kein Fake: Käse mit Diebstahlsicherung in Großbritannien / Artikelbild: Twitter/@Celeste_Tam42

Wir kennen diese schwarzen Klötze eigentlich zumeist nur an teureren Waren: Diebstahlsicherungen, die dafür sorgen, dass ein schriller Alarm ertönt, wenn man versucht, sie an der Kasse vorbei nach draußen zu schmuggeln, und mit GPS ausgestattet sind. In Großbritannien ist dies mittlerweile auch für Käse nötig, denn die steigenden Preise von Alltagsprodukten zwingt anscheinend auch mehr von Armut betroffenen Personen zum Diebstahl.

Die Fotos des Käse mit Diebstahlsicherung

Auf Englisch kursierten mehrere Tweets mit Fotos, die schließlich als Screenshots auch im deutschsprachigen Raum auf Facebook gepostet wurden:

Käse mit Diebstahlsicherung
Käse mit Diebstahlsicherung

Die Originalquelle des Fotos ist anscheinend dieser Tweet:

Die Fotos entstanden in Aldi- und Coop-Märkten in Wolverhampton. Aber auch in anderen Geschäften werden Diebstahlsicherungen an Alltagsprodukten angebracht, wie hier an Butter in einem Asda-Laden in Elswick, Newcastle:

Kein Regelfall

Ein Sprecher von Asda erläuterte gegenüber „Business Insider“, dass Butter nicht generell nun mit Diebstahlsicherungen in den Läden versehen wird. Es gäbe auch keine allgemeinen Daten, aus denen hervorgehe, dass Butter häufiger gestohlen wird.

Jedoch wurden wahrscheinlich in einer einzelnen Filiale in letzter Zeit bestimmte Produkte häufiger gestohlen, weswegen sich der Filialleiter dazu entschlossen hat, diese Produkte mit einer Diebstahlsicherung zu versehen. Als eine Veränderung im Kundenverhalten oder als Nebeneffekt der Inflation werde dies jedoch nicht angesehen.

In einem Sainsbury’s-Laden in London fanden Reporter von „Business Insider“ hingegen sehr viele Produkte mit Sicherheitsaufklebern: Medizin-, Gesundheits- und Schönheitsprodukte wie Heuschnupfentabletten, Einweggesichtsmasken, Pflaster, Mundwasser, Haarwachs und Zahnpasta sowie Tafeln von Cadburys- und Lindt-Schokolade, laut einem Aushang des Geschäfts, um die günstigen Preise aufrechtzuerhalten.

Doch mehr Diebstahl?

Laut „Ifsec Global“ sind mit der steigenden Inflation auch die Anzahl der Diebstähle im Einzelhandel stark angestiegen.

Ein Filialleiter berichtete der britischen Fachzeitschrift „The Grocer“, dass es mehr Ladendiebe auf preisgünstige, alltägliche Artikel abgesehen hätten, während ein anderer berichtete, dass ein älterer Kunde versucht habe, Shampoo und Waschpulver zu stehlen.

Hohe Inflation in Großbritannien

Großbritannien sieht sich derzeit mit der schlimmsten Inflation seit 40 Jahren konfrontiert, die in den 12 Monaten bis Mai um 9,1 % gestiegen ist – der höchste Wert seit mindestens Februar 1982, als sie 10,2 % erreichte.

Dies zeigt sich auch unmissverständlich an den Preisen: Eine Packung Lurpak-Butter hat vereinzelt sogar einen Preis von 9 Pfund (10,63 Euro), und bei dem Lebensmittelhändler Morrisons, der Sicherheitsetiketten an Multivitaminen für Kinder anbrachte, kosten diese 8,50 Pfund (10,03 Euro).

Wie sieht es bei uns aus?

Auch bei uns werden bereits seit Februar höhere Preise für Milch und somit auch für Butter erwartet, damals wurde eine Preissteigerung auf 50 Cent erwartet, einen Monat später bereits auf 70 Cent. Und dies scheint leider noch nicht das Ende der Fahnenstange zu sein: In den kommenden Monaten werden die Preise für Milch und Käse voraussichtlich noch weiter ansteigen.

Ob deshalb nun auch hierzulande sich die Händler dazu entschließen, Diebstahlsicherungen an Alltagsprodukten anzubringen, bleibt abzuwarten. Eine traurige Entwicklung ist es aber auf jeden Fall, falls es hier auch soweit kommen sollte, dass sich nur noch besser Situierte die tägliche Butter auf dem Brot leisten können.

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