Kriebelmücken: Wie gefährlich ist ihr Biss?

Autor: Annika Hommer

Artikelbild: Von Vinicius R. Souza / Shutterstock.com
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Wer kennt es nicht: Das nervige Summen von noch nervigeren Stechmücken, das einem den Schlaf raubt.

Die Stiche dieser Quälgeister hinterlassen juckende Punkte auf der Haut, die wirklich unangenehm sein können. Anders jedoch sieht es bei der sogenannten Kriebelmücke aus. Diese sind nicht nur in ihrer Erscheinung, sondern auch in ihrem Auftreten unauffälliger, können aber mitunter gefährlicher sein.

Die Kriebelmücke im Kurzportrait

Kriebelmücken sind eine weltweit verbreitete Art – allein in Deutschland gibt es mehr als 50 Arten. Anzutreffen sind die zwei bis sechs Millimeter großen Zweiflügler häufig in feuchteren Gebieten, zum Beispiel an Flüssen. Sie mögen es feucht und warm, die kleinen Halunken. Deswegen schlüpfen sie vor allem im Sommer bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Zwar gehört zu ihrer Leibspeise vor allem Weidevieh, jedoch kann auch mal ein Mensch dazwischenkommen, wenn sich gerade kein Tier in der Nähe befindet. Wohnungen meiden Kriebelmücken in der Regel. Aber sie haben es auf eines abgesehen: Blut! Genauer gesagt, das Eiweiß im Blut, welches weibliche Kriebelmücken zum Ablegen ihrer Eier benötigen.

Beißen statt stechen

Anders als die herkömmliche Stechmücke sticht die Kriebelmücke nicht, sondern beißt ihr Opfer. Diese Bisse können unter Umständen erst später bemerkt werden, wenn sich ein sehr starker Juckreiz und Schmerz bei den Betroffenen ausbreitet. Der Name „Kriebelmücke“ stammt übrigens von dem kribbeligen Gefühl, welches man spürt, wenn die Mücke über die Haut spaziert, bis sie einen geeigneten Platz zum Zubeißen gefunden hat. Sie werden außerdem als „Poolsauger“ bezeichnet.

Das rührt daher, dass sie mithilfe ihrer säbelzahnartigen Mundwerkzeuge kleine Wunden aufreißen, bis dort ein Pool aus Lymphflüssigkeit entsteht, welchen sie schließlich aufsaugen. Während dieses Vorgangs injiziert die Kriebelmücke zudem Substanzen, die die Blutgerinnung hemmen und durch das Freisetzen von Histamin auch für den scheußlichen Juckreiz verantwortlich seien, so Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Reisemedizin.

Daraus entstehe schließlich eine mit Flüssigkeit gefüllte Pustel auf der Haut, die zu einem großen blauen Fleck werden könne. Die Schwellung der Haut und der entstandene Bluterguss könnten unter Umständen wochenlang anhalten – teilweise könne es zu einer allergischen Reaktion kommen.

In Deutschland kaum Gefahr durch Kriebelmücken

Jelinek betont allerdings, dass in Deutschland in der Regel keine größere Gefahr vom Biss einer Kriebelmücke ausgehe. In seltenen Fällen sei es allerdings möglich, dass sich die betroffene Stelle der Haut durch Eindringen von Schmutz oder Erregern in die Bisswunde entzünde. Im schlimmsten Fall könne dies neben Entzündungen auch Eiterungen oder lebensbedrohliche Blutvergiftungen verursachen. Die Kriebelmücke selbst übertrage allerdings keine Krankheiten – jedenfalls nicht in Deutschland.

Anders kann es laut der Universität Bonn jedoch in afrikanischen Ländern aussehen, wo durch den Biss der Kriebelmücke winzige Larven des Fadenwurms „Onchocerca volvulus“ in die Wunde gelangen können, die eine Infektion mit dem Erreger der sogenannten Flussblindheit ermöglichen. Diese wiederum kann zur Erblindung führen.

Hinfort, ihr Kriebelmücken!

Der wohl beste Schutz gegen die kleinen Plagegeister ist so simpel wie effektiv: Kleidung. Da sie nicht, wie Stechmücken mit einem Rüssel saugen, haben sie keine Chance Textilien zu durchdringen. Wem das im Sommer allerdings zu warm ist, dem seien herkömmliche Mücken-Abwehrmittel, insbesondere solche mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin empfohlen.

Und sollten Sie trotz aller Vorsicht doch gebissen werden: Die Wunde desinfizieren und nicht aufkratzen, um eine Entzündung zu vermeiden. Bei starkem Juckreiz können laut Jelinek kortisonhaltige Salben Abhilfe schaffen. Entzündet sich die Bissstelle allerdings oder kommt es zu Fieber und Schüttelfrost, sollten sie einen Arzt aufsuchen, da dies Symptome einer Blutvergiftung sein können.


Quelle:
Kriebelmücken: Wie gefährlich ist ein Biss der lästigen Blutsauger? (rnd.de)
Artikelbild: Von Vinicius R. Souza / Shutterstock.com
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