Aktuell kursiert ein Video, in dem illegale Migranten in Deutschland angeblich ihrer Abschiebung entgehen, indem sie ein Fenster einschlagen und aus einem langsam fahrenden Bus springen. Stimmt das? Nein, das stimmt nicht.
Illegale Migranten entkamen in Deutschland ihrer Abschiebung, indem sie aus einem Bus sprangen?
| Behauptungen | Faktencheck |
|---|---|
| Illegale Migranten entkamen in Deutschland ihrer Abschiebung, indem sie aus einem Bus sprangen. | Das Video wurde nicht in Deutschland gedreht. Die Hinweise deuten darauf hin, dass es in Algerien aufgenommen wurde. |
| Das Video wurde von der Facebook-Seite Tunisino a Roma am 30. Juni 2023 gepostet. | Ja, das stimmt. Die älteste Kopie des Videos, die gefunden werden konnte, stammt von dieser Facebook-Seite. |
| Das Video zeigt eine Massenflucht illegaler Einwanderer aus den Sahel- und Sahara-Ländern, bevor sie in ihre Heimatländer abgeschoben werden. | Ja, das stimmt laut der Übersetzung der arabischen Bildunterschrift im Original-Post. |
| Opera News Nigeria identifizierte das Video als südafrikanisch und die Migranten als Nigerianer. | Dies ist falsch. Alle Indizien weisen darauf hin, dass das Video in Algerien aufgenommen wurde. |
| Ein Tweet behauptete, die Personen, die aus dem Bus sprangen, seien Ghanaer in Deutschland. | Dies ist falsch. Es gibt keine Beweise, die diese Behauptung unterstützen. |
| topstoriesworld.com behauptete, die illegalen Einwanderer seien in Deutschland und hätten von einem fahrenden Zug gesprungen. | Dies ist falsch. Das Video zeigt Personen, die aus einem Bus springen, und es gibt keine Beweise dafür, dass dies in Deutschland geschah. |
Die Details dieses weitverbreiteten Videos sind nicht gut dokumentiert, aber es wurde mit Sicherheit nicht in Deutschland aufgenommen. Alle Indizien – von den Untertiteln in den ältesten Kopien des Videos bis zum Kennzeichen eines Autos auf der Autobahn – deuten darauf hin, dass das Video in Algerien gedreht wurde.
Woher stammt das Video eigentlich?
Die älteste Kopie des Videos, die wir finden konnten, wurde von der Facebook-Seite Tunisino a Roma am 30. Juni 2023 gepostet. Die Bildunterschrift ist auf Arabisch. Die Übersetzung lautet: „Algerien… Ein Video, das die Massenflucht illegaler Einwanderer aus den Ländern des Sahel und der Sahara vor ihrer Abschiebung in ihre Herkunftsländer zeigt“.
Falsche Identifizierungen des Videos
Es gab zusätzlich Fälle, in denen dieses Video als an einem anderen Ort als in Algerien ausgegeben wurde. Opera News Nigeria veröffentlichte einen Artikel am 19. Juli 2023, der dieses fälschlicherweise als südafrikanisches Video auswies und die Migranten als Nigerianer identifizierte: „In jüngster Zeit sind in Südafrika beunruhigende Vorfälle bekannt geworden, bei denen nigerianische Einwanderer, denen die Abschiebung droht, zu extremen Maßnahmen greifen, um nicht in ihr Heimatland abgeschoben zu werden. Einige Nigerianer sollen sogar aus fahrenden Bussen gesprungen sein, als sie zum Flughafen gebracht wurden, um abgeschoben zu werden.“
Fazit
Die schnelle Verbreitung von Nachrichten und Videos in unserer digitalen Welt kann oft zu Missverständnissen und Fehlinformationen führen. Es ist wichtig, die Quellen genau zu prüfen und nicht alles zu glauben, was man auf den ersten Blick sieht. In diesem speziellen Fall wurde das Video von Migranten, die aus einem Bus springen, nicht in Deutschland, sondern in Algerien aufgenommen. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir alle daran arbeiten müssen, Fehlinformationen zu bekämpfen und genaue und verlässliche Quellen zu nutzen.
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)