Pandemiebedingte Angst sinkt, wenn Maßnahmen wirken

Wie effektiv Lockdowns oder Kontaktbeschränkungen wirken, beeinflusst Angst in der Bevölkerung stärker als die Maßnahme an sich. Parteipolitische Bindung spielt für Reaktion auf pandemiebedingte Angst keine Rolle / Veröffentlichung im „Journal of Experimental Political Science“

Autor: Claudia Spiess

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Sinken die Infektionszahlen im Laufe einer Pandemie als Reaktion auf politische Maßnahmen deutlich, senkt dies das Angstgefühl und Panikverhalten von Menschen stärker als die Infektionszahlen und die Maßnahmen an sich. Das ist das Ergebnis einer Studie von Professor Dr. Michael M. Bechtel, Mitglied des Exzellenzclusters ECONtribute und Professor für Politische Ökonomie an der Universität zu Köln, Professor Dr. William O’Brochta (Louisiana Tech University) und Professorin Dr. Margit Tavits (Washington University in St. Louis). Die Studie ist in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Political Science erschienen.

Um den Einfluss politischer Maßnahmen auf Angst in der Bevölkerung während einer Pandemie zu untersuchen, befragten die Forschenden im Frühjahr 2020 knapp 5.500 Teilnehmende aus den USA im Rahmen eines Umfrage-Experiments, das die Coronapandemie nachahmte. Die Befragten bekamen Verläufe einer Infektionswelle gezeigt und teilten dann mit, wie emotional verängstigt sie jeweils waren. Die Forschenden variierten jeweils, wie schwer der Ausbruch war, wie schnell und hart die Politik reagierte und wie sich die Infektionszahlen zwei Wochen später entwickelten.

Das Ergebnis

Das Angstniveau sowie die Tendenz zu Panikkäufen der Teilnehmenden stieg mit schwererem Infektionsausbruch im Schnitt um zwei bis acht Prozentpunkte. Wie schnell und mit welchen Maßnahmen die Politik gegensteuerte, beeinflusste die Angst kaum. Auch drastische Maßnahmen wie Lockdowns wurden von weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert. Dies zeigt, dass die medienwirksamen Aktionen der Anti-Corona-Bewegungen sich von den Gefühlslagen der Bevölkerung insgesamt stark unterscheiden. Für die Bevölkerung in den USA war nicht zentral, wie einschneidend die politischen Reaktionen auf die Infektion war, sondern ob diese wirkten: Sanken die Zahlen zwei Wochen nach den getroffenen politischen Maßnahmen, sank die Massenangst um gut ein Drittel. Angst und Panikverhalten werden also primär von der tatsächlichen Wirksamkeit politischer Maßnahmen beeinflusst.

Für die Auswirkungen politischer Maßnahmen auf das Angstniveau der Teilnehmenden spielte es hingegen keine Rolle, wie viel sie über das Virus wussten oder wie sie parteipolitisch eingestellt waren. Obwohl Republikaner grundsätzlich skeptischer gegenüber Coronamaßnahmen eingestellt sind als Demokraten, zeigten sie ähnliche Angst- und Panikmuster.

„Da die Treiber von Angst über parteipolitische Lager hinweg stabil sind, können Parteien in Krisenzeiten miteinander enger kooperieren, um die soziale Stabilität und das Wohlergehen der Bevölkerung zu sichern.“

Professor Dr. Michael Bechtel vom Exzellenzcluster ECONtribute und Center for Comparative Politics der Universität zu Köln

Effektive politische Maßnahmen zu implementieren, sei fundamental, um antidemokratischen Populismus zu begrenzen und das Vertrauen in die politischen Institutionen zu stärken.

„Krisen können nur zielführend bekämpft werden, wenn die Politik die Angst in der Bevölkerung wirksam reduziert.“

Professor Dr. Michael Bechtel vom Exzellenzcluster ECONtribute und Center for Comparative Politics der Universität zu Köln

ECONtribute: Einziger wirtschaftswissenschaftlicher Exzellenzcluster
ECONtribute ist der einzige von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Exzellenzcluster in den Wirtschaftswissenschaften, getragen von den Universitäten in Bonn und Köln. Der Cluster forscht zu Märkten im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ziel ist es, Märkte besser zu verstehen und Marktversagen in Zeiten sozialer, technologischer und wirtschaftlicher Herausforderungen – wie zunehmender Ungleichheit, globalen Finanzkrisen und Digitalisierung – mit einer neuen Herangehensweise zu analysieren.

Quelle: Deutsches Gesundheitsportal

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