Nie mehr wichtige Faktenchecks verpassen!
Melden Sie sich für unseren WhatsApp-Channel, die Smartphone-App (für iOS und Android) oder unseren Newsletter an und erhalten Sie alle Faktenchecks und Updates sofort. Einfach anmelden, immer einen Schritt voraus!
Mimikama-Schnellinfo und die wichtigsten Fakten:
Der deutsche Verfassungsschutz schlägt Alarm: Saboteure aus Russland könnten in Deutschland gezielt Brandanschläge verüben. Es gibt Hinweise auf Aktivitäten, die insbesondere die Unterstützung der Ukraine behindern sollen.
Wichtige Fakten:
- Gefährdete Objekte: Ziele sind unter anderem Waffenproduktionsstätten und Lagerhallen für Ukraine-Hilfen.
- Rekrutierung von Handlangern: Russische Agenten werben gezielt unauffällige Personen an, oft ohne deren Wissen über den eigentlichen Auftraggeber.
- Internationale Beispiele: Brandanschläge in London und Warschau werden russischen Geheimdiensten zugeschrieben.
Putins geheime Dienste zielen auf deutsche Infrastruktur – Rekrutierung von Saboteuren unter dem Radar
Der Verfassungsschutz schlägt Alarm: Russische Saboteure haben Deutschland ins Visier genommen. Laut aktuellen Berichten könnten Putins Geheimdienste hierzulande Agenten anwerben, ohne dass diese wissen, für wen sie tatsächlich arbeiten. Die Bedrohung ist real und groß.
Die Warnung des Bundesamts für Verfassungsschutz ist eindeutig: Russland plant gezielte Sabotageakte auf deutschem Boden. Es gibt vermehrt Hinweise auf entsprechende Aktivitäten. Besonders besorgniserregend sind die Versuche russischer Geheimdienste, Handlanger für Brandanschläge und Vandalismus zu rekrutieren.
Die Gefahr ist nicht neu: Seit dem Tiergartenmord 2019, bei dem ein Russe in Berlin einen Georgier ermordete, ist bekannt, dass Deutschland im Fadenkreuz russischer Agenten steht. Doch nun unterstreichen neue Sicherheitshinweise die wachsende Bedrohung.
Der Sachverhalte
Auf folgende potenzielle Einfallstore und Vorgehensweisen ist besonders zu achten:
- Öffentlich zugängliche interne Dokumente, wie Anweisungen, Leitfäden und Gebäudepläne, geben zum Teil detailliert Auskunft über Abläufe, Kommunikationswege und weitere Unternehmensinterna. Flyer, Stellenausschreibungen, Broschüren und Websites enthalten zudem Hinweise auf eingesetzte Hard- und Software sowie häufig auch über das gesetzlich erforderliche Maß hinausgehende Kontaktinformationen. Profile von Beschäftigten in sozialen Netzwerken und insbesondere Karriereplattformen nennen Arbeitsschwerpunkte und Qualifikationen. Regelmäßig werden hier auch Anschriften und private Telefonnummern aufgeführt.
- Ausspähung in Social Media: Es liegen Hinweise vor, wonach russische Nachrichtendienste gezielt Social-Media-Profile von Mitarbeitenden deutscher Unternehmen im Hinblick auf Meinungsäußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie zu anderen polarisierenden Themen ausgewertet haben sollen. Ziel soll es gewesen sein, Personen zu identifizieren, die für russische Einflussnahme- oder Anbahnungsversuche empfänglich sein könnten.
- Port-, Service- und Schwachstellen-Scans: IP-Adressen oder IP-Adressbereiche eines Unternehmens sind kein Geheimnis und lassen sich oftmals allein durch Recherchen in öffentlichen Datenbanken ermitteln. Im Rahmen von Scans kann anschließend festgestellt werden, ob schwachstellenbehaftete oder schlecht konfigurierte Dienste auf dem System des Unternehmens ausgeführt werden.
- Hacktivistische Cyberangriffe: Es sind weiter anlassbezogen Cyberangriffe von pro-russischen Hacktivismus-Gruppierungen auf Websites deutscher Behörden und Unternehmen festzustellen. Die Auswirkungen waren bis dato meistens zeitlich begrenzt und die betroffenen Websites nur vorübergehend nicht erreichbar.
- Brandstiftung und Vandalismus durch Low-Level-Agents: Im europäischen Ausland wird derzeit in mehreren Fällen versuchter bzw. erfolgter Brandstiftung sowie in Bezug auf Vandalismus und Propagandaaktivitäten ermittelt, die auf russische Nachrichtendienste zurückzuführen sein könnten. Auch Sprengmittel scheinen als Einsatzmittel herangezogen zu werden. Die hierfür angeworbenen „Low-Level-Agents“ scheinen überwiegend jung, russischsprachig, ideologisch pro-russisch und ungeschult zu sein sowie Interesse daran zu haben, durch die Ausübung einfacher Tätigkeiten schnell Geld zu verdienen. Die Rekrutierung erfolgt über soziale Medien und Messenger-Dienste kurzfristig zur Erfüllung konkreter Aufträge.
Welche Gefahren drohen laut Verfassungsschutz?
Der Verfassungsschutz warnt vor gezielten Brandanschlägen und Vandalismus im Auftrag russischer Geheimdienste. Besonders gefährdet seien Objekte, die mit der militärischen Unterstützung der Ukraine in Verbindung stehen, wie Waffenproduktionsstätten oder Lagerhallen für Ukraine-Lieferungen.
Aber auch andere Orte könnten zum Ziel russischer Anschläge werden. Ziel der Sabotageakte ist es, Verunsicherung und Angst in Politik und Öffentlichkeit zu schüren. Beispiele aus dem europäischen Ausland verdeutlichen die Gefahr: In London und Warschau kam es in den vergangenen Monaten zu Brandanschlägen, bei denen russische Geheimdienste als Drahtzieher vermutet werden.
Wer steht im Fokus russischer Anwerbeversuche?
Nicht alle, die für russische Geheimdienste arbeiten, wissen von ihrem tatsächlichen Auftraggeber. Besonders Mitarbeiter kritischer Infrastrukturen wie Stromversorger, Krankenhäuser oder Bahnbetreiber sollten wachsam sein. Russische Nachrichtendienste durchforsten gezielt Social-Media-Profile, um potenzielle Handlanger zu identifizieren.
Sogenannte „Low-Level-Agents“, oft junge Erwachsene mit pro-russischer Einstellung, werden über soziale Netzwerke oder Messenger rekrutiert. Ihr Ziel: schnelles Geld verdienen. Beispiele aus Polen zeigen, wie effektiv diese Methode ist: Dort wurden 14 Saboteure für Brandstiftung und Vandalismus verurteilt, angeworben über Telegram und bezahlt in Bitcoins.
Gibt es bereits bestätigte Sabotageakte in Deutschland?
Bisher konnten deutsche Behörden keine direkten Sabotageakte durch Russland nachweisen. Allerdings wurden im April in Bayreuth zwei mutmaßliche russische Spione verhaftet, die Sabotageakte auf den US-Stützpunkt Grafenwöhr vorbereitet haben sollen. Zudem gibt es Berichte über geplante Anschläge auf den Rheinmetall-Chef Armin Papperger.
Vertuschung und Verschleierung sind Kernstrategien der russischen Kriegsführung. Daher können sich Informationen verschiedener Sicherheitsbehörden widersprechen. So gibt es unterschiedliche Aussagen über einen Brand im Berliner Werk des Waffenherstellers Diehl im Mai.
Handlungsempfehlungen zum Schutz vor Sabotage
Maßnahmen für Sicherheitsverantwortliche:
- Gebäudeschutz erhöhen: Installieren Sie angemessene Zaunanlagen, Kameraüberwachung und Wachschutz.
- Mitarbeiterschulung: Sensibilisieren und schulen Sie Mitarbeitende regelmäßig über die Gefahren durch ausländische Nachrichtendienste, insbesondere russische.
- Cyber-Sicherheit: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Umgang mit Cybergefahren und sensibilisieren Sie für mögliche Missbrauchsmöglichkeiten.
- Prävention und Notfallpläne: Informieren Sie über physische Sabotagehandlungen und deren Abstimmung mit Cyberangriffen. Etablieren Sie klare Meldewege für Notfälle.
- Veröffentlichungen prüfen: Überprüfen Sie Veröffentlichungen kritisch und geben Sie sensible Inhalte nur an notwendige Adressaten weiter.
- Sichere Übermittlungswege: Nutzen Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung und verschlüsselte E-Mail-Kommunikation.
- Penetrationstests: Führen Sie regelmäßig Penetrationstests durch und begrenzen Sie den Zugang zu internen Serverdiensten.
Maßnahmen für Personalverantwortliche:
- Stellenausschreibungen: Beschränken Sie die veröffentlichten Informationen auf das Nötigste und verzichten Sie auf Details zu eingesetzter Soft- und Hardware.
- Social-Media-Policy: Fördern Sie Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Informationen zu KRITIS-Bereichen.
Maßnahmen für Beschäftigte:
- Datensparsamkeit: Veröffentlichen Sie in sozialen Netzwerken möglichst wenige Informationen und vermeiden Sie Bezüge zu KRITIS-Bereichen.
- Sichere Kommunikation: Nutzen Sie alternative, sicherere Kommunikationswege.
- Vorsicht vor Sabotage: Achten Sie auf Anzeichen physischer Sabotage und melden Sie ungewöhnliche Vorfälle.
- Bewusstsein für Bedrohung: Seien Sie sich der Gefahr bewusst, dass Sie ins Visier russischer Nachrichtendienste geraten könnten, insbesondere durch öffentliche Meinungsäußerungen.
Fragen und Antworten
- Welche neuen Bedrohungen sieht der Verfassungsschutz?
Die Bedrohung durch russische Saboteure nimmt zu. Besonders kritisch sind die gezielten Anwerbeversuche von Handlangern, die unbewusst für russische Geheimdienste arbeiten könnten. Hierdurch wird die Gefahr für Brandstiftung und Vandalismus enorm erhöht. - Warum sind russische Geheimdienste in Deutschland aktiv?
Russland verfolgt das Ziel, durch Sabotageakte und Desinformation Angst und Unsicherheit in Europa zu verbreiten. Deutschland als zentrale Macht in der EU und wichtiger Unterstützer der Ukraine ist ein Hauptziel dieser Bemühungen. - Wie rekrutieren russische Geheimdienste ihre Handlanger?
Russische Agenten nutzen soziale Netzwerke und Messenger-Dienste, um junge Erwachsene mit pro-russischer Einstellung anzuwerben. Diese werden mit schnellen Geldversprechen gelockt und führen dann Sabotageakte durch, ohne die wahren Hintergründe zu kennen. - Welche Infrastruktur in Deutschland ist besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind Einrichtungen, die in Verbindung mit der militärischen Unterstützung der Ukraine stehen. Aber auch andere kritische Infrastrukturen wie Stromversorger und Krankenhäuser könnten Ziele sein. - Wie können sich Bürger schützen?
Wachsamkeit ist das A und O. Mitarbeiter kritischer Infrastrukturen sollten besonders vorsichtig im Umgang mit fremden Kontaktaufnahmen über soziale Netzwerke sein und verdächtige Aktivitäten sofort melden.
Fazit
Die Bedrohung durch russische Saboteure in Deutschland ist real und ernst. Wachsamkeit und Vorsicht sind entscheidend, um diesen hybriden Angriffen entgegenzuwirken. Jeder kann ins Visier geraten – und deshalb ist es wichtig, informiert und aufmerksam zu bleiben. Melden Sie verdächtige Aktivitäten und helfen Sie mit, die Sicherheit in ihrem Land zu gewährleisten.
Lesen Sie auch: Terrorwarnung auf das Libori-Fest verbreitet Panik
Quelle: Bundesamt für Verfassungsschutz/ Sicherheitshinweis für die Wirtschaft | 01/2024 | 26. Juli 2024
Artikelbild: Mimikama/Freepik
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat und du die Bedeutung fundierter Informationen schätzt, werde Teil des exklusiven Mimikama Clubs! Unterstütze unsere Arbeit und hilf uns, Aufklärung zu fördern und Falschinformationen zu bekämpfen. Als Club-Mitglied erhältst du:
📬 Wöchentlichen Sonder-Newsletter: Erhalte exklusive Inhalte direkt in dein Postfach.
🎥 Exklusives Video* „Faktenchecker-Grundkurs“: Lerne von Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und bekämpfst.
📅 Frühzeitiger Zugriff auf tiefgehende Artikel und Faktenchecks: Sei immer einen Schritt voraus.
📄 Bonus-Artikel, nur für dich: Entdecke Inhalte, die du sonst nirgendwo findest.
📝 Teilnahme an Webinaren und Workshops: Sei live dabei oder sieh dir die Aufzeichnungen an.
✔️ Qualitativer Austausch: Diskutiere sicher in unserer Kommentarfunktion ohne Trolle und Bots.
Mach mit und werde Teil einer Community, die für Wahrheit und Klarheit steht. Gemeinsam können wir die Welt ein bisschen besser machen!
* In diesem besonderen Kurs vermittelt dir Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und effektiv bekämpfst. Nach Abschluss des Videos hast du die Möglichkeit, dich unserem Rechercheteam anzuschließen und aktiv an der Aufklärung mitzuwirken – eine Chance, die ausschließlich unseren Club-Mitgliedern vorbehalten ist!
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)