Russland verbietet Geschlechtsumwandlung! Im Namen der Verteidigung angeblicher traditioneller Familienwerte und in Opposition zu „westlichen Ideologien“ strebt die russische Duma an, geschlechtsangleichende Verfahren zu unterbinden. Zudem wird angestrebt, das Adoptionsrecht für Transgender-Personen einzuschränken!

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Wenn es einen Titel für die Bewahrung „traditioneller Werte“ in der Moderne gäbe, könnte Russland ihn für sich beanspruchen. Die jüngste Welle von Gesetzen gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft hat diese Tendenz erneut unterstrichen. Der Staat hat das umstrittene Gesetz gegen geschlechtsangleichende Operationen durchgesetzt, das angeblich „traditionelle Werte“ schützen soll.

BehauptungenFaktencheck
1. Erweiterung der „LGBT-Propaganda“ Restriktionen verbietet jegliche Manifestation queeren Lebens in der Öffentlichkeit, online, in Filmen, Büchern und Werbung.Korrekt. Die Verschärfung des russischen Gesetzes hat die Einschränkungen ausgedehnt und die Öffentlichkeit für LGBTQ+-Inhalte effektiv geschlossen.
2. Das umstrittene Gesetz gegen geschlechtsangleichende Verfahren dient dem Schutz der „traditionellen Werte“.Teils korrekt, teils Meinung. Während Befürworter dies so sehen, deuten Kritiker diese Gesetze als Versuche, Transgender-Identitäten zu kriminalisieren und LGBTQ+-Rechte einzuschränken.
3. Geschlechtsangleichende Operationen sind ein „Weg zur Degeneration der Nation“.Meinung. Diese Aussage ist stark wertgeladen und spiegelt die persönliche Sichtweise von Duma-Sprecher Vyacheslav Volodin wider, nicht unbedingt eine allgemein gültige Tatsache.
4. Die Einschränkung der LGBTQ+-Rechte in Russland steht im Kontrast zur globalen Bewegung hin zur Anerkennung und Akzeptanz der LGBTQ+-Rechte.Korrekt. Während viele Länder weltweit Fortschritte bei der Anerkennung und dem Schutz der Rechte von LGBTQ+-Personen machen, geht Russland in die entgegengesetzte Richtung.
5. Das Gesetz gegen geschlechtsangleichende Verfahren muss noch vom Föderationsrat, der oberen Kammer des Parlaments, verabschiedet werden.Korrekt. Bevor ein Gesetz in Russland in Kraft tritt, muss es vom Föderationsrat genehmigt und vom Präsidenten unterzeichnet werden.
6. Die internationale Gemeinschaft muss eingreifen, um die Rechte und das Wohlergehen der LGBTQ+-Gemeinschaft in Russland zu schützen.Meinung. Obwohl viele zustimmen würden, hängt diese Aussage von der persönlichen Haltung zur Rolle der internationalen Gemeinschaft in nationalen Angelegenheiten ab.

Die Aushöhlung der LGBTQ+ Rechte in Russland

Die russische LGBTQ+-Gemeinschaft erlebt derzeit eine beispiellose Erosion ihrer Rechte. Nachfolgend einige aktuelle Entwicklungen, die das Ausmaß der Situation verdeutlichen:

  • Erweiterung der „LGBT-Propaganda“ Restriktionen: In einer dramatischen Eskalation im Dezember verabschiedete Russland ein Gesetz, das die Definition von „LGBT-Propaganda“ erweiterte. Die Folge war ein faktisches Verbot jeglicher Manifestation queeren Lebens in der Öffentlichkeit, online, in Filmen, Büchern und sogar in der Werbung.
  • Einschränkung von geschlechtsangleichenden Verfahren: Der jüngste Schlag gegen die LGBTQ+-Rechte war das umstrittene Gesetz gegen geschlechtsangleichende Verfahren. Während seine Befürworter dies als eine Maßnahme zur Bewahrung „traditioneller Werte“ sehen, interpretieren Kritiker es als einen weiteren Schritt zur Kriminalisierung von Transgender-Identitäten.

Der Vorwand des „Schutzes“

Duma-Sprecher Vyacheslav Volodin hat laut Reuters die geschlechtsangleichenden Operationen als „Weg zur Degeneration der Nation“ bezeichnet. Er betonte, dass das neue Gesetz die Bürger und insbesondere Kinder schützen würde.

Solche Erklärungen sind nicht neu. Oft werden diskriminierende Gesetze im Namen des „Schutzes“ oder der „traditionellen Werte“ gerechtfertigt. Mit dieser Rhetorik soll ein Klima der Angst und Intoleranz geschaffen werden, um Unterstützung für diskriminierende Gesetze zu gewinnen.

Der globale Kontext

Die Einschränkung der LGBTQ+-Rechte in Russland steht in krassem Gegensatz zur weltweiten Bewegung für die Anerkennung und Akzeptanz von LGBTQ+-Rechten. Während viele Länder Gesetze zum Schutz und zur Unterstützung von Transgender-Personen erlassen haben, geht Russland den entgegengesetzten Weg.

Diese Diskrepanz wirft ernste Fragen auf. Wie kann eine solche Kluft zwischen Russland und dem Rest der Welt entstehen? Sind „traditionelle Werte“ wirklich unvereinbar mit den Rechten der LGBTQ+-Gemeinschaft? Oder wird diese Vorstellung künstlich aufrechterhalten, um bestimmte politische Agenden zu unterstützen?

Die Zukunft der LGBTQ+-Rechte in Russland

Angesichts der jüngsten Entwicklungen stellt sich die Frage nach der Zukunft der LGBTQ+-Gemeinschaft in Russland. Das Gesetz über geschlechtsangleichende Operationen muss noch vom Föderationsrat, dem Oberhaus des Parlaments, verabschiedet werden. Danach kann es von Präsident Putin unterzeichnet werden.

Die aktuellen Entwicklungen könnten nur die Spitze des Eisbergs sein, und es ist wahrscheinlich, dass in Zukunft weitere repressive Maßnahmen folgen werden. Die internationale Gemeinschaft muss sich auf diesen Kampf vorbereiten und entschlossen handeln, um die Rechte und das Wohlergehen der LGBTQ+-Gemeinschaft in Russland zu schützen.

FÖRDERE DEN FAKTENCHECK

Fazit: Die russische LGBTQ+-Community steht vor beispiellosen Herausforderungen. Sie benötigt Unterstützung, Solidarität und internationale Interventionen, um diese düstere Periode zu überstehen. Es ist Zeit, dass wir uns alle fragen: Ist es wirklich ein „Schutz der traditionellen Werte“, wenn die Freiheit und die Rechte einer ganzen Gemeinschaft auf dem Spiel stehen? Es ist Zeit, dass wir die richtige Antwort finden und danach handeln.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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