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Jeder hat sicher schon irgendwann einmal davon gehört – Kredithaie … die gibt es doch wohl nur im Fernsehen?
Weit gefehlt: Denn jedermann – und natürlich auch jede Frau – der / die seine (ihre) Verbindlichkeiten umschulden will und / oder schnell Geld braucht, kann dabei schwerwiegende Fehler machen, die ein gewaltiges Loch ins ohnehin schon klamme Budget reißen! Wie also lassen sich die Tricks der schwarzen Schafe erkennen, und wie arbeiten diese im Gegensatz zu einem seriösen Institut?
Die Sache mit der Bonität
Nun, jede Bank und jede Sparkasse – das gilt für das Institut vor Ort ebenso wie für Online-Banken – will natürlich das ausgezahlte Geld, samt Zinsen versteht sich, wiedersehen. Insofern ist eine so genannte Bonitäts-Prüfung – übrigens auch bei Ratenkäufen oder selbst bei einem Handy-Vertrag – ganz normal.
Damit prüft die Bank, ob sich ein Kunde diese Belastung überhaupt leisten kann, sodass die Rückzahlung der geschuldeten Summen wenigstens halbwegs sicher erscheint. Wie ein Kreditinstitut dabei vorgeht und welche Fixkosten, zum Beispiel für den Lebensunterhalt, angesetzt werden, kann man anhand entsprechender Rechnungen sehr anschaulich nachvollziehen.
Wirbt nun ein Kreditvermittler sehr offensiv damit, dass Kredite auch bei einer schlechten Schufa-Auskunft ausgezahlt werden oder gar keine Abfrage vonnöten sei, so sollte dies hellhörig machen. Denn letzten Endes hat niemand Geld zu verschenken und ist die Wahrscheinlichkeit bei solchen Anbietern hoch, dass Zahlungsrückstände durch unlautere (Inkasso) Methoden eingetrieben werden oder Verluste durch marktunübliche Zinsen, die alle Kunden aufbringen müssen, wieder „reingeholt“ werden!
Handelt der Kreditgeber legal?
Auch die Frage, wer genau denn hier als Kreditgeber auftritt, sollte geklärt werden. Denn jeder, der Kredite vergibt, benötigt dazu eine Lizenz einer entsprechenden Aufsichtsbehörde. Angefangen beim Dispositionskredit, den die meisten Banken und Sparkassen bei der Einrichtung eines Girokontos freiwillig einräumen über typische Konsumkredite bis hin zur Baufinanzierung für einen Haus- oder Wohnungskauf, den wohl die wenigsten von uns „aus der Portokasse“ bestreiten können.
Damit sind Kredite einerseits ganz normal, sollten aber dennoch wohl durchdacht sein. Denn es stellt schon einen Unterschied dar, ob wir uns für eine Immobilie, die der Altersvorsorge dient, verschulden oder aber eine Reise auf Pump finanzieren, die – einmal abgesehen von den dabei gewonnen Eindrücken und Bildern – keinerlei substanziellen Wert hat.
Typisch für schwarze Schafe in der Kreditbranche ist, dass sie zwar oftmals als Kreditvermittler auftreten, jedoch keine schriftliche Erlaubnis der BaFin für Ihre Tätigkeit vorweisen können. Damit sind für den Kreditnehmer böse Überraschungen und / oder Wucherzinsen nahezu garantiert. Zumal ein Kreditvermittler neben den eigentlichen Rückenzahlungsraten dann oftmals auch noch eine Provision fordert.
Wird mich (m)eine Bank eigenmächtig anschreiben?
Interessant für eine Ersteinschätzung ist zudem, wie genau es zu einem Kontakt kommt: Denn normalerweise muss der Kreditnehmer zu (s)einer Sparkasse oder Bank gehen und hier um ein Darlehn bitten.
Zwar ist es nicht unüblich, dass die Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut, das an unsere Daten kam, uns auch mal von sich aus ein Darlehen anbietet … schreibt Sie jedoch ein Ihnen gänzlich fremdes Unternehmen an, von dem Sie noch niemals zuvor gehört haben, sollten Sie ebenfalls hellhörig werden und besser von einem Kreditvertrag absehen!
Auch Anzeigen in Tageszeitungen und Illustrierten sind für seriöse Institute eher unüblich. Wer so auf Kundenfang geht, will womöglich Ihre finanzielle Notlage und die allgemeine, durch die Pandemie bedingte Unsicherheit ausnutzen!
Wann werden Zinsen unredlich?
Zinsen für die geduldete Überziehung und / oder einen Kredit sind natürlich ganz normal. Die können auch bei einem seriösen Ratenkredit schon einmal bei 5 bis 10 Prozent liegen.
Sittenwidrige Zinsen, die dann auch die Gerichte beschäftigen (könnten), liegen im Fachjargon dann vor, wenn ein eklatantes Missverhältnis zwischen der Leistung, sprich dem Kredit, und dem dafür gezahlten Preis – dem Zins – besteht.
Zinsen, die 50 Prozent über dem marktüblichen Zins liegen, sollten daher auf jeden Fall hellhörig machen, wobei Experten und Verbraucherschützer freilich beklagen, dass auch die Zinsen für den Dispokredit vielfach noch immer zu hoch sind. Das ist freilich ein anderes Thema, das nichts mit den schwarzen Schafen der Kreditbranche, gar den sprichwörtlichen Kredithaien, zu tun hat.
Die bedienen sich übrigens nicht selten auch teurer Hotlines und machen somit allein schon durch ihre 0190er Rufnummern einen unlauteren Gewinn.
Nicht selten stehen auch Gebühren, damit der Antrag überhaupt erst bearbeitet wird, im Raum.
Tatsächlich bleiben die Muster, aber auch die Schlagworte, mit denen potenzielle Kunden angelockt werden und dann arglos in eine Kreditfalle tappen, stets gleich. Da ist – häufig auch in Online Anzeigen – von „Krediten ohne Schufa Auskunft“ (dabei ist, was zu schön klingt, auch in der Kreditwirtschaft selten wahr!) die Rede oder der Anbieter will ganz gezielt Selbstständige (die bei Banken in der Tat nicht allzu gerne gesehen sind) mit (s)einem Überbrückungskredit ansprechen.
Hier heißt es, hellhörig zu werden; zudem sollten Sie sich niemals auf Vorauszahlungen einlassen!
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