Keine bunten Tattoos mehr in der EU?

Autor: Mimikama

Artikelbild: Glomex
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EU-Verbot für Tattoos: Gibt es ab Januar keine Farben mehr?

Die EU hat eine neue Verordnung erlassen, die ab dem 4. Januar einen Großteil der Tattoo-Farben verbietet. Tätowierer:innen stellt das vor eine ungewisse Zukunft. Laut diversen Meldungen in sozialen Medien wie Facebook, soll es ab 2022 keine bunten Tattoos mehr in der EU geben, doch was steckt dahinter? Es handelt sich um diesen und ähnliche Beiträge:


„DE-IT-ENG

Ab 2022 gibt es keine Tattoofarben mehr in der EU!
Nur ein paar Marken Schwarz sind noch übrig!!! Unsere letzte Chance unterschreibt die Petition und teilt es mit euren Freunden, wenn wir nicht schaffen das aufzuhalten, wird es in Zukunft keine Tattoos oder Permanent Make up mehr geben.
BITTE UNTERSCHREIBT UND TEILT www.savethepigments.com
Screenshot: Facebook
Screenshot: Facebook

Faktencheck

Tatsächlich tritt im Januar 2022 eine neue EU-Verordnung in Kraft, die die Inhaltsstoffe von Pigmenten reguliert, die in Tattoos und Permanent Make-up verwendet werden. Insbesondere betroffen sind dabei die Farbstoffe „Blau 15:3” und „Grün7”, welche nicht der EU-Chemikalien-Verordnung REACH entsprechen, allerdings in 66% der Farben enthalten sind. Für diese beiden Pigmente wurde entsprechend nun auch eine einjährige Übergangsregelung eingerichtet.

Dennoch könnte der Tattoo-Markt im kommenden Jahr aufgrund der Verordnung ein weiteres Problem haben: Neben den beiden Pigmenten sind auch weitere Inhaltsstoffe, insbesondere Konservierungsmittel von der Verordnung betroffen. Diese dürfen künftig nur noch in Konzentrationen von weniger als 0,2 % enthalten sein, was laut einiger Hersteller quasi unmöglich sei. Hier entsprechende Ersatzstoffe zu finden ist vielen Herstellern noch nicht gelungen, andere geben allerdings an, bereits Alternativen gefunden zu haben. Der Tattoo-Farben Hersteller „I AM INK“ gibt z.B. an, bereits der REACH-Verordnung entsprechende Farben zu führen.

Aber warum werden diese Inhaltsstoffe eigentlich verboten?

Von der Verordnung sind Chemikalien betroffen, welche Krebs oder genetische Mutationen hervorrufen können, die menschliche Reproduktionsfähigkeit schädigen oder einfach die Haut irritieren können. Somit sollen insbesondere auch jährlich 1000 Fälle von chronischen Allergien verhindert werden.

Ein weiterer Grund ist, dass die Chemikalien durch die Tattoos ein Leben lang im Körper bleiben und dieser möglichen toxischen Substanzen dadurch dauerhaft ausgesetzt wird. Aber selbst, wer die Tattoos via Laser entfernen lassen möchte, macht sich damit selbst möglicherweise keinen Gefallen: Der Laser bricht die Pigmente und Substanzen in noch kleinere Partikel herunter, sodass es diesen erleichtert wird, sich frei im Körper zu bewegen.


Autorin: Clara Grunwald

 

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