Der Teelicht-Ofen mit Blumentöpfen – Nicht wirklich eine echte Heizung

Aufgrund der drohenden Gaskrise überlegen sich viele Menschen, ob es nicht Heizalternativen gibt. Eine davon sollen Teelicht-Öfen sein – doch deren Heizwirkung ist eher homöopathisch.

Autor: Ralf Nowotny

Solche Teelicht-Öfen werden in jüngster Zeit als Heizalternative angepriesen und teilweise zu sehr stolzen Preisen angeboten: Bei Amazon beispielsweise kostet so ein Öfchen für sechs Teelichter rund 50 Euro, bei eBay nahezu baugleiche Modelle für vier Teelichter für rund 20 Euro. Es gibt aber auch genügend Anleitungen, um sich einen solchen Ofen selbst zu bauen.
Doch genügen vier bis sechs Teelichter und zwei Blumentöpfe wirklich, um eine Heizung zu ersetzen? Eher nicht!

+++UPDATE: Bitte lesen Sie zu diesem Thema unseren aktuellen Artikel HIER+++

Teelicht-Öfen gibt es in allen Preisklassen
Teelicht-Öfen gibt es in allen Preisklassen, Quelle: Amazon

Einfache Physik

Keine Sorge, wir kommen jetzt nicht mit komplizierten Berechnungsformeln an, sondern zeigen einfach nur die Unlogik auf:
Ein einzelnes Teelicht hat etwa 30 bis 40 Watt. Bei vier bis sechs brennenden Kerzen haben wir also eine Wärmeleistung von 120 bis 160 Watt – nicht gerade berauschend, wenn man bedenkt, dass Heizungen je nach Größe im Durchschnitt 800 – 2000 Watt leisten.

Was die Blumentöpfe ausmachen

Mit 120 bis 160 Watt kann man also nicht wirklich einen Raum aufheizen, aber es gibt ja noch die Blumentöpfe über den Kerzen. Bewirken die vielleicht irgendwas besonderes?

Gemäß dem Energieerhaltungssatz wird beim Brennen eines Teelichts die Verbrennungsenergie in Licht und Wärme umgewandelt. Die Wärme wandert zu einem großen Teil in die über den Kerzen angebrachten Blumentöpfe. Und dann?

Die Blumentöpfe haben nicht die magische Fähigkeit, die Wärmeenergie der Kerzen zu vervielfachen, es bleibt also bei der Wärmeleistung von 120 bis 160 Watt. Sie erfüllen aber einen anderen Zweck: Die Blumentöpfe speichern die Wärme und geben sie langsam ab.

Die Wärmewirkung ist homöopathisch

Sprich: Sie geht nicht über den Placebo-Effekt hinaus.
Stellt man so einen Teelicht-Ofen neben sich auf den Schreibtisch, wird einem automatisch durch das beruhigende Flackern der Kerzen „heimeliger“ und wärmer – und auch, weil man sich nahe an der Wärmequelle befindet.

Doch sobald man sich für zwei Schritte von dem Teelicht-Ofen entfernt, wird es wieder kalt, denn die Wärme strahlt bei der geringen Leistung nun mal nicht sonderlich weit. Der Raum könnte höchstens leicht erwärmt werden, wenn man bis zu 10 dieser Öfen im Zimmer aufstellt.

Doch Achtung: Mehr Kerzen bedeuten nicht nur eine erhöhte Brandgefahr, sondern auch erhöhten Sauerstoffverbrauch. In dem Raum kann es also nach einem Weilchen recht stickig werden, sodass gelüftet werden muss – wodurch die gewonnene Wärme auch gleich wieder futsch ist.

Fazit

Einen Teelicht-Ofen im Zimmer stehen zu haben, sorgt nur für ein hübsches Ambiente, ihn aber „Ofen“ zu nennen, ist stark übertrieben. Das Prinzip ähnelt zwar dem der Kachelöfen, doch die abgegebene Wärmeleistung durch die Blumentöpfe ist viel zu gering, um einen Raum zu heizen.

Quellen: Outdoorando, Stromausfall

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