Tippe Amen ……? Hört auf damit!
Autor: Andre Wolf
Lieber Leser, liebe Leserin, Mimikama ist dein Kompass in der Informationsflut. Aber um den Kurs zu halten, brauchen wir dich. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, bringt uns näher an eine Welt der verlässlichen Informationen. Stell dir vor, du könntest einen Unterschied machen, und das kannst du! Unterstütze uns jetzt via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon. Deine Hilfe lässt uns weiterhin Fakten liefern, auf die du zählen kannst. Mach mit uns den ersten Schritt in eine vertrauenswürdigere Informationszukunft. ❤️ Dank dir kann es sein.
Immer häufiger sieht man Bildern mit Menschen, denen ein schlimmes Schicksal wiederfahren ist. Über diesen Bildern liest man dann eine abartige emotionale Erpressung: “Tippe Amen, ansonsten hast Du 7 Jahre Pech”.
Zumeist auf Englisch “Seven Years Of Bad Luck If You Don’t Like And Type AMEN”. Alle diese Statusmeldungen haben etwas gemeinsam: sie “missbrauchen” die dargestellte Person, um sich selbst eine große Menge an Interaktion zu bescheren.
Auf Herkunft des Bildes, sowie Urheber- und Nutzungsrechte wird dabei nicht geachtet. Im obigen Falle ist es sogar noch interessanter: das Bild zeigt Walter Joshua Fretz, der nach nur 19 Wochen Schwangerschaft im Jahr 2013 geboren wurde und nur wenige Minuten lebte. Die Bilder wurden durch die Eltern selbst in das Netz gesetzt, tragen tatsächlich auch den Hinweis, dass man sie teilen darf (“please feel free to share”), jedoch sagen die Eltern auch gleichzeitig aus, dass sie eben keine Likes oder Kommentare damit erhaschen wollen [1]:
I did not post these photos or our story with the intention of gathering facebook „likes“ or comments. I really don’t care about those things at all. I shared these photos so my friends and family could see my perfect child.
Andere Fälle
In der letzten Woche haben wir über Darcie Kay geschrieben, die als Baby einen Tumor hatte und operiert werden musste. Ein Bild von Darcie wurde in einer Zeitung veröffentlicht und wird derzeit häufig missbräuchlich für exakt diese Amen-Hysterie genutzt [2]. Mittlerweile sind innerhalb von 10 Tagen dort über 1,8 Millionen Interaktionen entstanden.
Für die Eltern des Kindes schrecklich, für Facebook hingegen irrelevant: das Stehlen eines urheberrechtlich genutzten Fotos, sowie auch der Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht des Kindes verstößt laut Feedback nicht gegen die Richtlinien der Plattform.
Wir hatten letzte Woche das Glück, und konnten die Mutter, Natalie Kay, dazu befragen.. Die andere Seite dieser Likegeilen Statusmeldungen kennt kaum jemand: Eltern sind verärgert und auch zutiefst traurig, dass die Bilder mit ihren Kindern für Likejägerei ausgenutzt werden.
Verweis:
Likejägerei! Die Wahrheit hinter “tippe Amen” oder “Facebook zahlt für ein Like” [Interview mit Natalie Kay]
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Ihnen liegt es am Herzen, das Internet zu einem Ort der Wahrheit und Sicherheit zu machen? Fühlen Sie sich überwältigt von der Flut an Fehlinformationen? Mimikama steht für Vertrauen und Integrität im digitalen Raum. Gemeinsam können wir für ein transparentes und sicheres Netz sorgen. Schließen Sie sich uns an und unterstützen Sie Mimikama!. Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.