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Eine tendenziös impfkritische Seite berichtet von mehreren toten Kindern nach Impfungen, beweist dies aber sogar mit Datenbankeinträgen.
Was genau steckt hinter den Behauptungen?
Sehr viele Anfragen bekommen wir zu jenem Artikel, in dem darüber berichtet wird, dass laut der EMA-Datenbank bereits mehrere Kinder nach einer Corona-Impfung starben, zudem es sicher sei, dass Impfstoffe von stillenden Müttern an Säuglinge weitergegeben werden, welche dann daran sterben.
Hier nur eine der vielen Anfragen:
Die Behauptungen
In der EMA-Datenbank finden sich mehrere Einträge mit Kindern und Jugendlichen, welche offensichtlich mehrere unerwünschte Nebenwirkungen durch den Pfizer-Impfstoff erlitten, einige starben sogar.
In dem Artikel der Seite (siehe HIER) werden einige Einträge nicht nur benannt, sondern werden auch als PDF-Dateien zum Downloaden angeboten.
Die Fälle lassen sich nicht mit der direkten Eingabe einer Nummer finden, jedoch in der Datenbank (siehe HIER) durch die Suchfunktion soweit einschränken, um diverse Fälle zu finden.
Die in dem Artikel herunterladbaren PDF-Dateien sehen auch authentisch aus, ähnliche Fälle konnten wir mit mehreren Suchen in der Datenbank finden. Somit ist die Echtheit der PDF-Dokumente in dem Artikel nicht anzuzweifeln.
Wie kam es zu diesen Meldungen?
Prinzipiell werden Kinder und Jugendliche noch nicht gegen COVID-19 geimpft. Seit Ende März jedoch laufen beispielsweise bei Pfizer/BioNTech Studien über die Wirksamkeit ihres Impfstoffes bei Kindern im Alter zwischen 6 Monaten und 11 Jahren, die Testphase 3 bei Kindern im Alter von 12 bis 15 Jahren lief bereits zu dem Zeitpunkt und zeigte sehr gute Ergebnisse (siehe HIER), sodass der Impfstoff wahrscheinlich ab Juni auch für Kinder ab 12 zugelassen wird, für jüngere Kinder ab September (siehe HIER).
Nun tauchen in der Datenbank aber trotz der derzeitigen Altersbegrenzung jene Fälle auf, die in dem Artikel genannt werden. Leider ist in der Datenbank nicht ersichtlich, wann diese Fälle auftraten.
Die APA fragte bei der EMA direkt an, wie das sein könne und bekam von einer Sprecherin erklärt, dass weltweit Konsumenten und medizinisches Fachpersonal der EMA Fälle von vermuteten Impfnebenwirkungen von Covid-19-Impfstoffen melden können, bei denen die Impfstoffe „off label” an Kinder verabreicht worden waren.
„Off label“ bedeutet in dem Zusammenhang, dass ein zugelassener Impfstoff Patienten verabreicht wird, die vom Alter her noch nicht dazu berechtigt sind, ihn zu erhalten – eben weil er für diese Altersgruppe noch nicht ausreichend getestet wurde.
Bei einigen Verdachtsfällen findet sich auch der Vermerk, dass der Impfstoff über die Muttermilch in den Körper eines Säuglings gelangt sei. Hier ist jedoch zu vermerken, dass es sich dabei um Verdachtsfälle handelt – Die Mutter wurde geimpft, der Säugling entwickelte Symptome. Ob aber ein Zusammenhang besteht, muss dann erst noch untersucht werden.
Dass dann auch wirklich untersucht wird, merkt man an der „Lebendigkeit“ jener Datenbank – beispielsweise findet man den Fall mit einem Säugling dort nicht mehr, dafür aber andere Fälle. Dies liegt ganz einfach daran, dass sich der Verdacht nicht bestätigte, weswegen er auch nicht mehr in der Datenbank zu finden ist.
Interessanterweise wurde bisher nicht beobachtet, dass der Impfstoff selbst in die Muttermilch gelangte, jedoch die Antikörper, welche die Mutter nach einer Impfung entwickelte, gelangen anscheinend in die Muttermilch und geben dem Säugling einen natürlichen Schutz vor COVID-19 (siehe HIER).
Fassen wir zusammen
In der Datenbank finden sich tatsächlich sowohl Todesfälle, als auch Nebenwirkungen, die sich im zeitlichen Zusammenhang mit der COVID-19 Impfung befinden, was allerdings nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Impfung auch die Ursache ist. Dazu bedarf es immer genauere Untersuchungen.
Auch Kinder, für die der Impfstoff noch gar nicht zugelassen ist, finden sich in der Datenbank. Diese Fälle stammen jedoch nicht aus den Studien, wie man vermuten könnte, sondern sind tatsächliche Fälle, in denen medizinisches Personal den Kindern die Impfung verabreichte, obwohl sie für die Altersgruppe noch gar nicht zugelassen ist.
Ob manche Kinder nun tatsächlich an der COVID-19 Impfung starben oder nur im zeitlichen Zusammenhang, lässt sich nicht überprüfen: Zeitangaben hat die Datenbank nicht, jedoch lässt sich durch die Löschung mancher Einträge schlussfolgern, dass genauere Untersuchungen aufzeigten, dass die Impfung nicht die Todesursache oder die Ursache für Nebenwirkungen war, weswegen die gemeldeten Verdachtsfälle nicht mehr für die Datenbank relevant sind.
Fazit
Der Blick in die Datenbank wird weitaus interessanter, wenn die Impfstoffe auch für die entsprechenden Altersgruppen zugelassen sind, denn die gemeldeten Verdachtsfälle im Zusammenhang mit den Impfungen ändern sich ständig.
In den klinischen Studien bei Kindern jener Altersgruppen wird auch noch untersucht, wieviel der Impfstoffe überhaupt verabreicht werden darf, um das Immunsystem genug zu „trainieren“, ohne zu starke Nebenwirkungen zu erzeugen (siehe HIER).
Deswegen kann man aufgrund der gemeldeten Verdachtsfälle nicht direkt schließen, dass die Impfstoffe nicht für Kinder geeignet sind – gerade in den Altersgruppen der 12 bis 15-Jährigen zeigte sich, dass die richtige Dosis bereits gefunden wurde, weswegen diese Impfungen voraussichtlich bereits im Juni starten können.
Wenn nun also doch Einträge von Verdachtsfällen in der Datenbank landen, liegt dies nicht an den Impfstoffen direkt (wobei die Kausalität ja immer individuell überprüft wird), sondern eher an medizinischem Personal, welches die Impfstoffe „off label“ verabreichten, also ohne die offizielle Altersfreigabe.
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Weitere Quelle: APA
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Auf einem Sharepic wird behauptet, dass es bereits 5.943 Todesfälle durch Impfungen gegeben habe. Doch hier wurden einfach wild Zahlen addiert.
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