Achtung vor unseriösen Firmenverzeichnissen!

Sowohl in Österreich, als auch in Deutschland kursieren wieder Schreiben von angeblichen Firmenverzeichnissen, die jedoch teuer werden können: Überweisungen ins Ausland und versteckte Abofallen drohen.

Autor: Ralf Nowotny

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

In Österreich beispielsweise kursieren Mails von „Gewerbe Datenanzeiger“, die dazu auffordern, die Firmendaten preiszugeben. Ignorieren Sie die Nachricht, denn wenn Sie antworten, schließen Sie ein teures Abo in Höhe von 1.992 € ab!

Dubiose Mails in Österreich bezüglich „Firmenverzeichnis“

Die Webseite gewerbe-datenanzeiger .at behauptet „Österreichs größtes Firmenverzeichnis“ zu sein. In einer generischen Nachricht, die wohl massenhaft versendet wird, werden Unternehmen dazu aufgefordert, ihre Daten „zum Basiseintrag zu prüfen“ und das PDF im Anhang, ausgefüllt, bis zum 30.01. zu retournieren. Tatsächlich versuchen die Betreiber:innen der Seite auf hinterlistige Art Unternehmen dazu zu bringen ein teures Abonnement abzuschließen. Durch die Angabe einer Frist erscheint die Aufforderung, das Formular mit den eigenen Firmendaten zurückzusenden, sehr dringlich.

Übereiltes Handeln kann in diesem Fall jedoch sehr teuer werden! Denn: Sie werden in eine Abo-Falle gelockt – im Kleingedruckten dieses Schreibens steht, dass die Eintragung 83 Euro monatlich kostet und für mindestens zwei Jahre läuft!

Der Inhalt der Nachricht von Gewerbe Datenanzeiger lautet wie folgt:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Im Gewerbe-Datenanzeiger gewährleisten nur die vollständigen und aktuellen Firmen- und Betriebsdaten eine für Gewerbetreibende und Verbraucher erfolgreiche Empfehlung.
Prüfen Sie bitte die Daten zum Basiseintrag und senden Sie uns das
PDF im Anhang bis zum 30.01.2023 bei Annahme zwecks Bearbeitung und Vervollständigung zurück.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gewerbe Datenanzeiger Team

Was steckt hinter der Nachricht von Gewerbe-Datenanzeiger?

Bei der Nachricht von „Gewerbe Datenanzeiger“ dürfte es sich um einen Betrugsversuch handeln. In der E-Mail-Nachricht, die momentan an einige Unternehmen geschickt wird, wird behauptet, dass nur „ die vollständigen und aktuellen Firmen- und Betriebsdaten eine für Gewerbetreibende und Verbraucher erfolgreiche Empfehlung gewährleisten“. Weiters werden die Empfänger:innen aufgefordert, Ihre Firmendaten zu prüfen und zu ergänzen. Dafür wird ein Formular, das bereits mit einigen Firmendaten ausgefüllt wurde, mitgesendet. Das ausgefüllte Formular kann dann unterschrieben entweder eingescannt  and die Mailadresse „[email protected]“ oder als Fax zurückgesendet werden. Die Angabe einer Frist vermittelt außerdem besondere Dringlichkeit.

MIMIKAMA
Aus dem Schreiben, von „Gewerbe Datenanzeiger“, Quelle: Watchlist Internet

Doch bei dieser Nachricht handelt es sich um den Versuch der Täuschung und das bewusste Verstecken von Vertragsbedingungen. Senden Sie dieses Formular unterschrieben zurück, tappen Sie in eine Abo-Falle. Außerdem ist unklar, wer Ihre Daten erhält!

Wichtig: Geben Sie Daten nie unüberlegt preis! Prüfen Sie immer, warum Ihre Daten erfragt werden, und überzeugen Sie sich von der Seriosität eines Anbieters. Eine Recherche im Internet kann sehr aufschlussreich sein! Lassen Sie sich nicht von Fristen unter Druck setzen!

Sie haben das Formular unterschrieben zurückgesendet?

  • Achten Sie auf unbegründete Zahlungsaufforderungen und Rechnungen

Möglicherweise werden Sie in nächster Zeit eine Rechnung erhalten. Wir raten aber: Bezahlen Sie nichts! Dieses Schreiben verstößt gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Dieses Gesetz hält in § 28a fest: „Es ist verboten, im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs für Eintragungen in Verzeichnisse, wie etwa Branchen-, Telefon- oder ähnliche Register, mit Zahlscheinen, Erlagscheinen, Rechnungen, Korrekturangeboten oder ähnlichem zu werben oder diese Eintragungen auf solche Art unmittelbar anzubieten, ohne entsprechend unmißverständlich und auch graphisch deutlich darauf hinzuweisen, daß es sich lediglich um ein Vertragsanbot handelt.“

Dieses Schreiben ist somit rechtswidrig. Wir empfehlen Ihnen, Zahlungsaufforderungen zu ignorieren.

  • Vorsicht vor weiteren Kontaktversuchen

Bedenken Sie: Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie weiterhin kontaktiert werden. Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern. Versuchen Sie Kontaktversuche zu unterbinden und sperren die Telefonnummer! E-Mails und Briefe können einfach ignoriert werden!

  • Fordern Sie Ihr Geld zurück

Wenn Sie bereits Geld überwiesen haben, fordern Sie die Beträge zurück. Da die Unternehmen häufig einen Sitz im Ausland haben, lassen sich die Forderungen unter Umständen aber nur schwer durchsetzen. Sie können aber auf jeden Fall eine Strafanzeige bei der Polizei aufgeben.

Auch in Deutschland kursieren solche Schreiben

Von einem aktuellen Fall berichtet die Polizeibehörde Märkischer Kreis:

Ein Lüdenscheider hatte vor einiger Zeit eine GmbH gegründet und erwartete nun die Rechnung für den Handelsregister-Eintrag vom Gericht. Tatsächlich flatterte ihm am Montag eine Rechnung ins Büro, die sogar seine Handelsregister-Nummer trug. Also überwies er das Geld. Dass die Summe auf ein litauisches Konto gehen sollte, erregte nicht seinen Verdacht.

Doch der Lüdenscheider hatte Glück: Die Überweisung funktionierte nicht. Am Mittwoch bekam er einen Warnbrief der Justiz vor den falschen Rechnungen. Deshalb erstattete er noch am selben Tag Anzeige bei der Polizei.

Artikelbild: Watchlist Internet

Quelle:

Watchlist Internet
Auch interessant: Polizei warnt wegen mehrfachen Phishing-Fällen in Kombination mit Anrufen von angeblichen Mitarbeitern der Sparkasse.
Polizei warnt vor gefälschten Nachrichten und Anrufen vermeintlicher Sparkassen-Mitarbeiter
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.