USA verklagt Google wegen Wettbewerbsbehinderung bei Online-Anzeigen

Das US-Justizministerium und acht Bundesstaaten haben Google verklagt. Sie werfen dem Unternehmen Wettbewerbsverzerrung durch seine Dominanz bei der digitalen Werbung vor.

Autor: Susanne Breuer

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Die Luft wird immer dünner für die großen Tech-Konzerne. Zumindest, was die Wettbewerbskontrolle angeht. Google sieht sich erneut einer Klage durch das US-Justizministerium und 8 Bundesstaaten gegenüber. Diesmal geht es um den Vorwurf des unfairen Wettbewerbs im Online-Anzeigenmarkt.

Was ist das Ziel der Klage?

Die Kläger fordern explizit die Abtrennung des für das Online-Anzeigenmarketing zuständigen Geschäftsbereichs von Google. So wird gefordert, dass das Gericht das Unternehmen zwingen solle, die Werbebörse AdX, den Werbeserver DFP sowie den Dienst Google Ad Manager zu verkaufen. Auf diese Weise soll die Marktmacht des Konzerns gebrochen werden, das Marktmonopol zerschlagen werd en.

Im Fokus der Klage stehen die Echtzeit-Auktionen von Online-Anzeigen, der sogenannte „Ad-Tech-Markt“. Hierbei handelt es sich um Funktionalitäten, bei denen Online-Anzeigenplätze innerhalb von Sekundenbruchteilen versteigert werden, bevor dem Nutzer eine Webseite angezeigt wird. So löst beispielsweise die Eingabe eines Suchbegriffs in die Google-Suche eine Online-Auktion auf Basis dieses Suchbegriffs aus, die die Anzeigen bestimmt, die auf der Ergebnisseite angezeigt werden.

Illegaler Methoden bedient haben

Laut der Klageschrift habe der Konzern sich illegaler Methoden bedient, um seine Marktmacht im Online-Marketinggeschäft abzusichern. Der Vorwurf lautet, dass Google seit Jahren den Werbemarkt manipuliere, mögliche Rivalen bereits frühzeitig aufgekauft habe und mit verschiedensten Maßnahmen seine enorme Marktmacht absichern wolle, indem Wettbewerb verhindert werde. Damit habe das Unternehmen einen Marktanteil von 90 Prozent erreicht.

Genau diese Marktmacht soll nun gebrochen werden, insbesondere im Geschäft der Vermittlung und Verbreitung von Online-Anzeigen. Die überragende Dominanz von Google hebele einen funktionierenden Marktmechanismus aus. Werbetreibende würden zu viel zahlen, während die Publisher, also die Anbieter von Online-Werbeplätzen wie Webseiten und Apps, zu wenig Geld erhielten. Bei Google hingegen verbliebe ein Drittel der Werbegelder in Form mehrerer Gebühren.

Dem Unternehmen wird in der Klageschrift auch vorgeworfen, mit dem größten Wettbewerber Meta Absprachen getroffen zu haben, um Wettbewerb zu verhindern. Auch mit Amazon sei dies versucht worden. Hier allerdings letztlich nicht erfolgreich.

Das Kontra folgt umgehend

Der Konzern hat auf die Vorwürfe in einem Blogbeitrag abwehrend reagiert und verweist darauf, dass die Übernahmen von Doubleclick und Asmeldvon Aufsichtsbehörden untersucht und genehmigt worden seien. Außerdem würde der Wettbewerb in der Branche eher zunehmen als abnehmen und nennt Amazon, Apple, Tiktok sowie die von Microsoft zugekaufte Werbeplattform Xandr. Mittlerweile gebe es auch viele spezialisierte Ad-Tech-Unternehmen.

Im übrigen entsprächen große Teile dieser Klage einer anderen aus dem Jahr 2020, bei der 16 Bundesstaaten ähnliches versucht haben. Jene Klage wurde in großen Teilen abgewiesen.

Google fordert, dass die Regierung es dem Markt überlassen solle, die Gewinner und Verlierer in einer kompetitiven Industrie zu bestimmen.

„Government shouldn’t pick winners and losers in a competitive industry.“

Google

Dieser Vorwurf wurde umgehend vom US-Justizminister zurückgewiesen.

„Wir bestimmen nicht Gewinner oder Verlierer, wir nehmen uns diejenigen vor, die gegen Wettbewerbsregeln verstoßen.“

Merrick Garland, US-Justizminister

Dan Taylor, Vice President und zuständig für Google Ads, sieht das naturgemäß anders und betont, dass Google ein offenes System sei und die Werbetechnologien darauf ausgelegt seien, mit den Produkten der Mitbewerber zusammenzuarbeiten. Man mache es Partnern leicht, die Produkte und Dienstleistungen auszuwählen, die sie auf mehr als 80 konkurrierenden Plattformen für Publisher und über 700 konkurrierenden Plattformen für Werbetreibende verwenden möchten. Es würde auch niemand gezwungen, mit Google-Produkten zu arbeiten, da es einen immer weiter wachsenden Wettbewerb gebe.

Quelle:

US-Justizministerium, Google, Heise, Tagesschau,
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