VKontakte bläst dubiose „Miss Hitler“-Wahl ab
Autor: Kathrin Helmreich
Russisches Facebook-Pendant löscht extremistische Gruppe nach massiven User-Protesten
Das russische soziale Netzwerk VKontakte hat auf empörte Kritik zahlreicher User reagiert und einen Online-Schönheitswettbewerb um den Titel „Miss Hitler“ abgebrochen, der auf einer User-Gruppe des Portals ausgeschrieben war. Laut den britischen Zeitungen „The Mirror“ und „Daily Star“ hatten sich über 500 Nutzer beim Unternehmen über diese Wahl beschwert, woraufhin VKontakte die Gruppe kürzlich wegen „des Aufrufes zur Gewalt“ und „Verletzung der Nutzungsregeln“ vom Netz nahm und die betreffende Gruppe blockierte.
Skurriler Hitlerkult 2.0
VKontakte sah sich zudem dazu veranlasst, eine Erklärung gegen Hassreden abzugeben, in der es seine Null-Toleranz-Linie bezüglich Gewaltaufrufen, nationalistischer und radikaler Propaganda betont. Zuvor hatte der Aufruf mit Erfolg Bewerberinnen aus Deutschland, Russland, Italien oder den USA zur Teilnahme gelockt.
Die Veranstalter sprachen Neonazis weltweit an, sich als Kandidatin oder an der Abstimmung zu beteiligen und eine Gewinnerin zu küren, die laut einem Flyer auf die Gruppe „radikal und fanatisch für Hitler“ sei. Sie wollten mit dem Wettbewerb „hitlerische Kultur“ bewerben und deren „schöne Seiten“ zeigen.
Teilnehmerinnen schickten Fotos von sich ein, auf denen sie sich in Nazi-Uniformen gekleidet mit Hitlergruß, Hakenkreuz oder Reichsadler-Tattoo präsentieren. Bis zur Schließung der Gruppe wurden tausende Besucher und mehr als 500 Votes gezählt.
Allerdings sind Profilseiten einzelner Kandidatinnen mit diesen Bildern auf dem Portal weiterhin online, darunter eine „Miss Eva Braun“ oder eine „Miss EdelWeiss“.
Extremismus reloaded
68 Prozent der russischen Internet-Nutzer sind bei VKontakte angemeldet. Nutzer des Netzwerks haben in der Vergangenheit schon häufiger mit extremistischen Aktivitäten für Negativ-Schlagzeilen gesorgt, unter anderem mit suizidgefährdenden „Dead Groups“ (pressetext berichtete). Die russische NGO Sowa, die Radikalismus und Menschenrechtsverstöße im Land dokumentiert, nannte allein für 2017 die Zahl von 658 Personen, die dagegen verstoßen hatten – davon 90 Prozent in sozialen Netzwerken, unter denen VKontakt das führende ist.
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