Die Macht des Bildes ist unbestreitbar und oft ein effektives Mittel, um Nachrichten und Meinungen zu übermitteln. Doch was passiert, wenn dieses Bild, wie aktuell, mit Wolodymyr Selenskyj manipuliert oder gar gefälscht ist? Eine solche Situation erlebt aktuell, und nicht zum ersten Mal, das renommierte deutsche Wirtschafts- und Finanzmedium Handelsblatt. Bereits Anfang Juli 2023 haben wir über eine Fake-Titelseite des Handelsblatts berichtet.

Das gefälschte Bild des Handelsblatts und Wolodymyr Selenskyj

Screenshot: Das gefälschte Bild des Handelsblatts und Wolodymyr Selenskyj
Screenshot: Das gefälschte Bild des Handelsblatts und Wolodymyr Selenskyj

Das fragwürdige Bild zeigt eine Karikatur des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der zu einer Tür greift, die mit einem NATO-Emblem gekennzeichnet und scheinbar unerreichbar ist. Es scheint aus einer Wochenendausgabe des Handelsblatts vom Juli 2023 zu stammen, verbreitet sich jedoch als digitale Kopie online.

Die Karikatur zeigt Wolodymyr Selenskyj, dessen Kopf mit einem Band verbunden ist, an dem ein Stock befestigt ist, der die NATO-Tür hoch hält. Es wirkt fast so, als ob die NATO-Tür buchstäblich über seinem Kopf schwebt – immer außer Reichweite, egal wie sehr er sich streckt.

Eine kritische Nachricht

In der oberen rechten Ecke des Bildes ist eine weitere Karikatur zu sehen: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Ergänzt wird das Bild durch eine Schlagzeile in deutscher Sprache, die die Leser auffordert, die Fähigkeiten Wolodymyr Selenskyj als Präsident „neu zu überdenken“. Das ist eine deutliche Botschaft und ein offensichtlicher Seitenhieb auf die politische Führung des ukrainischen Präsidenten.

Es handelt sich um einen Fake!

Trotz der viralen Verbreitung des Bildes und der starken Aussage, die es macht, gibt es ein Problem: Die Titelseite ist eine Fälschung. Sebastian Matthes, der Chefredakteur des Handelsblatts, bestätigte, dass das Bild nicht aus ihrem Haus stammt. Darüber hinaus gab das Medium über Twitter bekannt, dass mehrere gefälschte Titelseiten im Umlauf seien. Authentische Ausgaben können jedoch jederzeit über die Webseite des Handelsblatts eingesehen werden.

Der Unterschied zwischen Wahrheit und Fälschung

Ein Blick in die digitalen Archive des Handelsblatts zeigt, dass kein solches Titelbild existiert. Das echte Cover, das am 14. Juli veröffentlicht wurde, weist keinerlei Ähnlichkeiten mit der gefälschten Version auf. Und noch interessanter: Bei einer Suche über die Social-Media-Kanäle des Handelsblatts taucht das umstrittene Titelblatt ebenfalls nicht auf.

Hier das Original-Titelbild der Ausgabe vom 14.7.2023 (Quelle)

MIMIKAMA
Faktencheck: Die gefälschte Titelseite des Handelsblatts mit einer Karikatur von Wolodymyr Selenskyj

Falsche Nachrichten und ihre Folgen

Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Informationen kritisch zu hinterfragen und ihre Herkunft zu überprüfen. Die Fälschung des Covers begann sich zu verbreiten, als Wolodymyr Selenskyj an einem NATO-Gipfeltreffen in Vilnius, Litauen, teilnahm – ein Hinweis darauf, wie schnell und gezielt falsche Informationen verbreitet werden können, um bestimmte Narrative zu fördern oder zu untergraben.

Fazit: Die vermeintliche Titelseite des Handelsblatts ist nachweislich falsch. Sie wurde vom Handelsblatt selbst nicht veröffentlicht und die Fälschung hat im Kontext der aktuellen Ereignisse für einige Verwirrung gesorgt. Es bleibt die Lehre, wie wichtig es ist, Faktenchecks durchzuführen und Information aus verlässlichen Quellen zu beziehen. Dieser Vorfall unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Medienkompetenz und kritischem Denken in unserer digitalen Welt.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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