„5G-Strahlung macht Carbonrahmen brüchig“ – Wie bitte?

Autor: Ralf Nowotny

"5G-Strahlung macht Carbonrahmen brüchig" - Wie bitte?
Artikelbild: Shutterstock / This Lama / kvsan

Dass der neue Mobilfunkstandard 5G irgendwas Schlechtes bewirken wird, war uns schon klar. Nun ist es raus: Carbonrahmen von Bikes werden zerstört!

Vor einigen Tagen erreichten uns Anfragen zu einem Artikel auf einer durchaus seriösen Seite. Also keine von den üblichen Verdächtigen, die einen Fake nach dem anderen heraushauen, sondern eine Seite aus der Schweiz, deren Artikel sich rund um das Thema Biken drehen.
Und jene Seite veröffentlichte vor wenigen Tagen schreckliche News zu 5G:

Facebook-Vorschau des Artikels über 5G-Strahlung
Facebook-Vorschau des Artikels über 5G-Strahlung, Quelle: ride.ch

Zuerst belächelten wir die Anfragen zu jenem Artikel, doch durchaus plausibel wird berichtet. So bemerkte der Carbon-Spezialist M. S., dass es im Laufe des Sommers 2020 zu einer Häufung einer seltenen Schadensart bei Carbonrahmen gäbe.

„Aus Jux machte ich die Bemerkung, dass vielleicht die 5G-Strahlung des Mobilfunks dafür verantwortlich ist. Wir verglichen Karten von aktiven 5G-Antennen in der Schweiz und in Deutschland mit den bekannten Schadensfällen und stellten fest: Die brüchigen Carbonrahmen kamen allesamt aus Gebieten mit hoher 5G-Netzdichte.“

Ein unabhängiges Prüflabor habe daraufhin Carbonrahmen unterschiedlicher Mobilfunkstrahlung ausgesetzt und stellte fest, dass die permanente 5G-Strahlenbelastung kombiniert mit der mechanischen Belastung durch das Mountainbiken zu einer molekularen Veränderung in den Kohlefasern führe.

Bald auf Wikileaks?

Natürlich wird man in keinem anderen Medium etwas über diese erschreckenden Ergebnisse lesen, denn Whistleblower M. S. soll bereits zum Schweigen gebracht werden: Ihm wurden von Politikern und der Telekommunikationsbranche Millionenbeträge geboten.

Aber so ein echter Schweizer Whistleblower lässt sich nicht mundtot machen:
Erste Abzüge der Studie gingen an die Schweizer Seite ride.ch, den kompletten Datensatz wird er an Wikileaks übermitteln!

Die Fahrradindustrie zittert also schon mal, denn die Ergebnisse würden faktisch den Todesstoß für 80 Prozent aller Hersteller bedeuten, eine gewaltige Umtauschaktion würde anrollen und Labore müssen einen Ersatz für Carbonfasern entwickeln.

Ist dies das Ende der Bike-Welt, wie wir sie kennen?

Der blowende Whistler mit dem brüchigen Carbonrahmen Datum

Im Artikel wird der Whistleblower nur M. S. genannt.
Vielleicht ein Zufall, vielleicht auch nicht: Der Autor des Artikels ist Stefan Michel, Initialen S. M.
Ist er vielleicht selbst der „Whistleblower“ und hat nur die Initialen rumgedreht?

Noch verdächtiger ist allerdings, wann der Artikel, der die Bike-Industrie bis in die Grundfesten erschüttern könnte, erschien, und wir zeigen das hier mal extra groß, damit es auch jeder erkennt:

Achtet auf das Datum!
Achtet auf das Datum!

Es handelt sich einfach nur um einen Aprilscherz der Seite!

Fazit

5G hat ohnehin ein Problem mit dessen Kurzwelligkeit, weswegen es sogar Probleme hat, durch Bäume oder Wände zu dringen, geschweige denn durch mehrere Carbon-Lagen, die sie gleichermaßen laut dem Artikel beschädigen soll.

Einen wissenschaftlichen Grundtenor mag der Artikel aber auch gar nicht erfüllen, denn es ist wirklich nur ein Aprilscherz, über den Biker selbst schmunzeln. Allerdings so wunderbar ernsthaft geschrieben, dass wohl einige darauf hereinfielen, wie uns die Anfragen zeigten.

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Auch interessant:
In einem Video auf Facebook sieht man, wie ein Wasserstrahl bei bestimmten Frequenzen quasi in Kurven fließt. Dies soll auch 5G mit dem Wasser in unserem Körper anstellen.
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