Maske wird in Chemikalie getränkt? (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich

Eine Maske in Chemikalie getaucht? Ein Kettenbrief! - Artikelbild: r.classen / Shutterstock
Eine Maske in Chemikalie getaucht? Ein Kettenbrief! - Artikelbild: r.classen / Shutterstock

Auf Facebook kursiert die Behauptung, Betrüger würden Masken in eine Chemikalie tauchen, um ihr Opfer zu betäuben und es dann ausrauben. Einen Beleg dafür gibt es jedoch nicht.

Dabei versenden Facebook-Nutzer*innen sowohl ein Sharepic mit der Geschichte, als auch in Beitragsform. Es geht dabei um die Warnung vor einer Betrugsmasche, bei der angeblich eine Maske in eine Chemikalie getaucht wird.

„Bitte informiert eure Bekannten und Freunde!!!

Gerade bekam ich eine Nachricht.

Eine Warnung !!

Jetzt geschieht etwas Neues. Leute gehen von Tür zu Tür und verteilen Masken. Sie sagen: „es ist eine neue Initiative der lokalen Behörden“. (was aber nicht stimmt)

Sie bitten dich, eine Maske aufzusetzen, um zu sehen, ob die Maske zu dir passt. Es ist mit Betäubungsmittel getränkt, danach rauben sie dich aus!! Bitte nehmt keine Masken von Fremden. Denkt daran, liebe Freunde, dies ist eine kritische Zeit, die Menschen sind verzweifelt, die Kriminalitätsrate ist in der Corona-Zeit gestiegen.

Bitte seid vorsichtig!!!“

Der Faktencheck

Derartige Behauptungen werden bereits seit April letzten Jahres geteilt. (wir berichteten) Dabei erinnern sie sehr an die Gerüchte der Nadel im Handschuh oder den vergifteten Visitenkarten an der Tankstelle.

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Ursprünglich stammt der Text aus dem Englischen, dieser laute wie folgt:

„WARNING‼️
A new thing circulating now. People are going door to door handing out masks. They say it’s a new initiative from local government. They ask you to please put it on to see if it fits. It’s doused with chemicals which knocks you out cold. They then rob you!! Please DO NOT accept masks from strangers. Remember friends, it’s a critical time and people are desperate, the crime rate will spike. Please be cautious & safe!!“

Und was ist da dran?

Nichts. Man sollte meinen, dass es doch irgendwelche Warnungen oder Pressemeldungen der Polizei darüber geben müsste, doch Fehlanzeige: Es gibt keinen einzigen, bestätigten Fall, dass Unbekannte tatsächlich Masken mit Betäubungsmittel tränkten.

Tatsächlich aber gab es im März 2020 eine Betrugsmasche, vor der auch die Polizei warnte und die eventuell die Grundlage für diesen Kettenbrief bildet:
Unbekannte gaben sich als Amtspersonen aus, die einen COVID-19 Test durchführen wollen, tatsächlich aber wollten diese nur Zutritt zu der Wohnung, um dort nach Bargeld und Wertgegenständen zu suchen.

Fazit

Auch wenn eine solche Methode durchaus denkbar ist, fanden wir keinen einzigen Hinweis oder Meldung, weder im deutschsprachigen, noch im englischsprachigen Raum, dass jemals eine solche Masche angewendet wurde.

Trotzdem raten wir zur Wachsamkeit gegenüber möglichen Betrügereien. Kriminelle versuchen immer wieder, die Pandemie für sich zu nutzen.

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