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Es kursiert die Behauptung, die britische Regierung habe „einen schockierenden Bericht“ über Impf-Nebenwirkungen veröffentlicht. Doch es handelt sich um Verdachtsmeldungen!

In diversen Artikeln, die in sozialen Medien geteilt werden, wird die Behauptung aufgeworfen, dass die britische Regierung einen detaillierten Bericht über sämtliche bisher bekannten Impf-Nebenwirkungen der COVID-19 Impfstoffe veröffentlicht habe.
Doch wurde von jenen Seiten geschickt überlesen, was dies genau für eine Liste ist und wie sie zustande kommt.

So seien beispielsweise laut einem Screenshot jener Liste fünf Menschen erblindet, bei 31 sei das Sehvermögen beeinträchtigt, 21 Menschen sollen einen Schlaganfall erlitten haben. Die Screenshots davon kursieren auch losgelöst von den Artikeln in sozialen Netzwerken.

Ausschnitte aus der Tabelle in einem Artikel
Ausschnitte aus der Tabelle in einem Artikel

Die Herkunft der Tabelle

Diese Tabelle mit den augenscheinlichen Nebenwirkungen ist auch in den entsprechenden Artikeln verlinkt, so dass wir uns selbst ein Bild davon machen können, ohne lange danach suchen zu müssen.

Doch so einfach wird es neugierigen Lesern nicht gemacht:
Die Verlinkung auf den Seiten führt erst einmal auf einen langen, englischsprachigen Artikel mit dem Titel „Coronavirus vaccine – weekly summary of Yellow Card reporting“ (siehe HIER).
Die Tabellen findet man als Links zu mehreren PDF-Dateien unter dem Punkt „Annex 1: Vaccine Analysis Print“.

Was ist die Yellow Card?

Vielen Lesern dürfte es zu mühsam sein, den englischen Text der verlinkten Seite zu lesen – was ziemlich schade ist, denn dort steht beschrieben, wie diese Daten überhaupt zustande kamen. Und das ist wichtig zu wissen, denn es widerspricht den Behauptungen jener Artikel!

So entstanden die Zahlen in den Tabellen durch sogenannte Yellow Cards.
Dabei handelt es sich um einen Mechanismus, mit dem jeder freiwillig jede vermutete unerwünschte Reaktion oder Nebenwirkung des Impfstoffs melden kann.

Es handelt sich um Verdachtsmeldungen

Es ist sehr wichtig zu beachten, dass eine Meldung der Yellow Card nicht unbedingt bedeutet, dass der Impfstoff diese Reaktion oder dieses Ereignis verursacht hat.

betont die britische Regierung auf der Seite.

Auf dem digitalen Meldeformular der Yellow Card (siehe HIER) kann also jeder selbst vermutete Nebenwirkungen eintragen. Sinn der Yellow Card ist es, eine Übersicht zu haben, wie oft welche Nebenwirkungen auftreten, jene Liste beinhaltet allerdings jede Meldung, diese sind jedoch noch nicht überprüft worden!

So stellt die britische Regierung auf der Seite auch klar:

„Viele vermutete Impf-Nebenwirkungen, die auf einer Yellow Card gemeldet werden, haben keinen Bezug zu dem Impfstoff oder dem Medikament, und es ist oft ein Zufall, dass beide etwa zur gleichen Zeit aufgetreten sind.“

Bezüglich der Tabellen schreibt die britische Regierung auf der Seite:

„Diese Informationen stellen keinen Überblick über die möglichen Nebenwirkungen im Zusammenhang mit den Impfstoffen dar. […] Rückschlüsse auf die Sicherheit und Risiken der Impfstoffe können nicht allein auf Basis der im Print dargestellten Daten gezogen werden.“

Fazit

Die Behauptung, dass die Tabellen bestätigte Impf-Nebenwirkungen nennen, ist falsch.
Auf der verlinkten Seite wird mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich um Verdachtsmeldungen handelt, die allerdings jeder melden kann, es sind keine medizinisch gesicherten Impf-Nebenwirkungen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)