Kriminelle missbrauchen Erdbebenkatastrophe

Kriminelle sammeln Spenden für die Erdbebenkatastrophe

Autor: Tom Wannenmacher

Wie unsere Kooperationspartner Wahtchlist-Internet berichtet, löst das Erdbeben in der Türkei und in Nordsyrien eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Überlebende finanziell zu unterstützen. Kriminelle missbrauchen die humanitäre Krise und versuchen auf verschiedenen Wegen die Solidarität durch Fake-Spendenaufrufe auszunutzen.

Wie schnell Betrüger:innen Notlagen von Menschen ausnützen, zeigt derzeit die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Nordsyrien: Es hat nicht lange gedauert, bis die Betrüger:innen die ersten Webseiten mit Spendenaufrufen veröffentlicht oder E-Mails im Namen von Hilfsorganisationen versendet haben. Auch auf Social Media rufen Kriminelle zu vermeintlichen Spenden auf. Wir geben einen Überblick über uns bekannte Betrugsmaschen und zeigen Ihnen, wie Sie sicher spenden können.

Betrügerische Social Media Beiträge

Insbesondere auf Twitter tauchen derzeit zahlreiche betrügerische Spendenaktionen für die Erdbebenkatastrophe auf. Die Vorgehensweise ist dabei unterschiedlich:

Kriminelle geben sich als Organisationen aus, die Spenden sammeln. Das können erfundene Organisationen sein, aber auch bekannte Hilfsorganisationen werden nachgeahmt. Besonders problematisch: Oftmals verlinken Kriminelle zu PayPal und nutzen diesen seriösen Zahlungsdienstleister als Fundraising-Tool. Das sorgt für besondere Vertrauenswürdigkeit.

Einzelpersonen rufen zum Spenden auf. Dabei wird meist direkt im Posting eine Wallet-Adresse für Kryptowährungen genannt, so können die Spenden schnell und anonym übermittelt werden. Viele dieser Einzelpersonen nutzen die Reichweite von berühmten Personen und kommentieren betrügerische Spendenaufrufe unter oft geteilten Beiträgen.

Wir gehen davon aus, dass solche Fake-Spendenaufrufe für die Erdbebenkatastrophe nicht nur über Twitter verbreitet werden, sondern auch über andere soziale Medien wie Facebook oder Instagram.

Betrügerische Webseiten

help-turkey.org oder helpturkeyandsyria.life: Das sind nur zwei der unzähligen Webseiten, die dazu aufrufen, Menschen in der Türkei oder in Syrien finanziell zu unterstützen. Die „Spenden“ landen hier jedoch in den Händen von Kriminellen.

Bei diesen 10 betrügerische Webseiten sollten Sie nicht spenden:

  • donateturkey.world
  • earthquaketurkey.world
  • help-turkey.org
  • helpturkey.world
  • helpturkeyandsyria.life
  • turkeydonate.world
  • turkey-fund.com
  • turkeyhelp.world
  • turkeystrong.org
  • wladimirfoundation.co

Die Watchlist-Internet, hat bei Ihrer Recherche mehr als 50 neu registrierte Domains gefunden, bei denen es sich wohl um Webseiten für Fake-Spendenaufrufe handelt. Allerdings sind die Seiten noch nicht online oder schon wieder offline. Die Watchlist-Internet geht davon aus, dass es sich bei unserer Liste nur um einen sehr kleinen Teil der betrügerischen Webseiten handelt.

Betrügerische E-Mails zur Erdbebenkatastrophe

Das Softwareunternehmen Bitdefender hat bereits 24 Stunden nach der Naturkatastrophe, die ersten betrügerischen E-Mails entdeckt. So geben sich die Kriminellen beispielsweise als Unicef aus und bitten um Spenden für betroffene Kinder und Familien. In einem anderen Fall stammt die E-Mail von einer ukrainischen Wohltätigkeitsstiftung namens „Wladimir Foundation“. Auch hier soll Geld für die Opfer gesammelt werden.

Eine der bekannten E-Mails lautet folgendermaßen:

We are launching support the people of Turkey and Syria who have been hit badly with The Ongoing Earthquake, this has displaced many families and children, leaving them homeless. WLADIMIR FOUNDATION has taken it upon herself to render first hand Aid on ground to help as many people as possible. We are urging you to please donate to Victims for instant donation Please Use our automatic crypto wallets kindly visit our website to see some of our ongoing projects, and for other forms of donation please email support.
Thank You for your support.
Wladimir Charity Foundation

In der E-Mail sind Wallet-Adressen für Kryptowährungen angegeben (die wir gelöscht haben), darüber kann direkt gespendet werden. Auch auf der dazugehörigen betrügerischen Website wladimirfoundation.co zu sind diese Adressen zu finden. Wer auf diesem Weg spendet, unterstützt ausschließlich Kriminelle.

So schützen Sie sich vor Spendenbetrug

  • Überlegen Sie, wer dahintersteckt: Egal ob auf einer Website, über Social Media oder per Mail zum Spenden aufgerufen wird – in allen Fällen sollte klar sein, wer dahintersteckt und wofür gespendet wird. Bei den genannten Webseiten wird das jedoch genauso wenig klar, wie bei den Twitter-Profilen. Das ist ein Alarmsignal!
  • Überprüfen Sie die Wallet-Adresse: Spenden über Kryptowährungen sollten Sie nur vornehmen, wenn Sie sich damit auskennen. Bevor Sie das machen, sollten Sie die Wallet-Adresse in eine Suchmaschine eingeben, um diese zu überprüfen. So können Sie herausfinden, ob die Wallet-Adresse zu einer tatsächlichen Hilfsorganisation gehört oder ob es bereits Warnmeldungen gibt.
  • Spenden Sie über bekannte Organisationen: Wenn Sie Erdbebenopfer finanziell unterstützen wollen, empfehlen wir Ihnen Spenden an Organisationen oder Menschen zu richten, die Sie kennen und denen Sie vertrauen. Achten Sie darauf, dass Sie sich auf der offiziellen Webseite der Organisation befinden, um nicht auf betrügerische Nachahmer hereinzufallen.

DPA: Nach Erdbeben: Zahl der Toten steigt auf über 20 000
Schon über 20 000 Tote – und es könnten noch zweimal so viele hinzukommen. Die Hoffnung, in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien noch Überlebende zu finden, geht zu Ende. Die Retter arbeiten unermüdlich.


Quellen:
Watchlist-Internet
Bitdefender

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