Laschet-Wahlkampf nicht mit Hochwasser-Spendengelder finanziert

Autor: Ralf Nowotny

Laschet-Wahlkampf nicht mit Hochwasser-Spendengelder finanziert
Artikelbild: Facebook Screenshot

Auf Facebook kursiert die Behauptung, der Wahlkampf des Kanzlerkandidaten Armin Laschet wurde durch Hochwasser-Spendengelder finanziert.

Beweise? Fehlanzeige. Aber dafür eine Vermutung, die in gewissen Kreisen bereits Beweis genug ist: Susanne Laschet, die Ehefrau von Armin Laschet, ist Schirmherrin der „Aktion Lichtblicke“. Diese sammelten Geld für die Flutopfer, doch angeblich seien die Spendengelder allesamt in Laschets Wahlkampf gelandet.

Spendengelder für Laschets Wahlkampf? Unsinn!
Spendengelder für Laschets Wahlkampf? Unsinn! Quelle: Facebook

Habt ihr euch mal gefragt, wo die Millionen für Armin Laschets Wahlkampf herkommen? Jeder kennt Aktion Lichtblicke und einige haben dort auch schon gespendet. Aktuell sammeln sie Geld für Flutopfer. 6,6 Millionen Euro wurden bislang gespendet. Nicht ein Cent landete bei den Opfern. Nun die Schirmherrin von Aktion Lichtblicke heißt Susanne Laschet und ist zufällig die Ehefrau vom lieben Armin. Noch Fragen?“

„Noch Fragen?“

Ja, haben wir.

Susanne Laschet ist keine Einzelperson, die alleinig Geld im Namen von „Aktion Lichtblicke“ Geld sammelt (im Gegensatz zu einem gewissen anderen Herrn, der „quer“ denkt und Spenden sammelte). Wie hat Frau Laschet es geschafft, Millionen von Spendengeldern an alle Mitarbeiter der „Aktion Lichtblicke“ vorbeizuschleusen, um den Wahlkampf ihres Ehemanns zu unterstützen?

Und das auch noch als Schirmherrin, was nur die symbolische Unterstützung einer Organisation ist?

Die Kollegen vom Correctiv haben trotz der bereits unlogischen Behauptung sich die Mühe gemacht und an verschiedenen Stellen angefragt, ob da nicht vielleicht doch Gelder geflossen sein könnten.

Was sagt das DZI?

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) prüft Spendenorganisationen auf ihre Rechtmäßigkeit. Laut dem Institut gibt es keine Hinweise darauf, dass Spendengelder an die „Aktion Lichtblicke“ für Laschets Wahlkampf zweckentfremdet wurden.

Was sagt die „Aktion Lichtblicke“?

Diese widerspricht auf ihrer Webseite deutlich der Behauptung (siehe HIER) und hat bereits eine Anwaltskanzlei beauftragt, juristische Schritte gegen die Verbreiter dieser Falschbehauptung einzuleiten.

„Hierzu stellen wir eindeutig klar: Bei dieser Meldung handelt es sich um jeglicher Wahrheit entbehrende Fake-News, die von bestimmten Gruppen in den Sozialen Medien böswillig gestreut werden. Wir distanzieren uns als Aktion Lichtblicke e. V. von den verbreiteten Unwahrheiten und widersprechen diesen auf das Schärfste.“

Bisher seien rund vier Millionen Euro an Spenden und mehrere hundert Anträge auf finanzielle Unterstützung eingegangen, so Ina Pfuhler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende, gegenüber Correctiv. Die ersten Überweisungen seien auch bereits getätigt worden.

Zudem sei es seit der Gründung von „Aktion Lichtblicke“ vor 23 Jahren üblich, dass die Ehegatten/Ehegattinnen der jeweils in NRW amtierenden Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen die Schirmherrschaft angetragen bekommen.

Was sagen Betroffene?

Correctiv erhielt von der „Aktion Lichtblicke“ die Kontaktdaten der Personen, welche bereits Geld erhalten haben und die zustimmten, dazu befragt zu werden.

Der Radiomoderator Christian Terhoeven aus Bad Münstereifel, die Theaterschule Nettersheim und Julia Schröder von der Caritas Hagen bestätigten einhellig, dass die Spendengelder der „Aktion Lichtblicke“ bei ihnen eingegangen seien.

Fazit

Die Behauptung alleine, dass die Schirmherrin eines Vereins, also eine symbolische Unterstützerin, einfach mal so Millionen an Spendengeldern „abzwacken“ könnte, ist bereits unsinnig.

Nicht nur der Verein selbst, sondern auch eine unabhängige Prüforganisation und die Betroffenen widersprechen der auf Facebook kursierenden Behauptung.

Es handelt sich somit um eine Falschbehauptung, welche zudem durch „Aktion Lichtblicke“ nun auch juristisch verfolgt wird.

Artikelbild: Facebook Screenshot
Quelle: Correctiv
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In einem Interview soll Armin Laschet auf die Frage, wie er denn bezüglich der Flutkatastrophe helfen wolle, mit „Gar nicht“ geantwortet haben. Das stimmt jedoch nicht.
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