Mehr Mädchen suchen sich bei Cybermobbing Hilfe 

Beratung von Gleichaltrigen ist voller Erfolg Online-Beratungsplattform für Hilfe bei Cybermobbing feiert einjähriges Bestehen

Autor: Tom Wannenmacher

Schauspieler Patrick Mölleken (von links), Mirko Drotschmann (MrWissen2Go) und Lukas Pohland, Gründer des Cybermobbing-Hilfe e.V., stellten im Rahmen eines Jubiläumsevents in Düsseldorf die Evaluation der vor einem Jahr gestarteten Cybermobbing-Online-Beratungsplattform des Cybermobbing-Hilfe e.V. vor. Bildrechte:Falco Peters/O2 TelefónicaFotograf:Cybermobbing-Hilfe e.V.
Schauspieler Patrick Mölleken (von links), Mirko Drotschmann (MrWissen2Go) und Lukas Pohland, Gründer des Cybermobbing-Hilfe e.V., stellten im Rahmen eines Jubiläumsevents in Düsseldorf die Evaluation der vor einem Jahr gestarteten Cybermobbing-Online-Beratungsplattform des Cybermobbing-Hilfe e.V. vor. Bildrechte:Falco Peters/O2 TelefónicaFotograf:Cybermobbing-Hilfe e.V.

Im Rahmen der Initiative „WAKE UP!“ startete der Verein Cybermobbing-Hilfe (e.V.) gemeinsam mit seinem Kooperationspartner O2 Telefónica und dem Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) vor einem Jahr eine Online-Beratungsplattform für Kinder und Jugendliche. Anlässlich des einjährigen Bestehens der Plattform hat eine Mitarbeiterin der TU Berlin gemeinsam mit den Kooperationspartnern eine Auswertung durchgeführt. Wichtigste Erkenntnisse: Mädchen suchen sich bei Cybermobbing öfter Hilfe als Jungen; der Ansatz, die Beratung von Gleichaltrigen anzubieten (Peer to Peer) ist ein voller Erfolg.

Cybermobbing-Hilfe öfter in Anspruch genommen: Mädchen anders und intensiver betroffen als Jungen

Weibliche Jugendliche kontaktieren häufiger die Plattform aufgrund akutem Cybermobbings und zur allgemeinen Beratung als männliche Betroffene. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Plattform, die anlässlich des einjährigen Bestehens durchgeführt wurde. Dies deckt sich mit aktuellen Studienergebnissen wie denen des „Bündnis gegen Cybermobbing e.V.“ (2020). Die Datenerhebung macht deutlich, dass Mädchen primär über YouTube (69%) Opfer von Cybermobbing werden. Darüber hinaus unterstreichen die Daten Studienergebnisse, dass das ungewollte Weiterleiten von Bildern bei Mädchen häufiger zu Scham- und Minderwertigkeitsgefühlen führen sowie langfristige negative Auswirkungen auf das Selbstkonzept haben kann. Magersucht wird laut Studienergebnissen als zweithäufigste Art der Selbstgefährdung bei Cybermobbing angegeben.

Details zur Auswertung

Die Auswertung wurde in Zusammenarbeit von O2 Telefónica, dem Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) und der TU Berlin erstellt. Sie zeigt, dass das Beratungsangebot gut angenommen wird und legt offen, dass der Bedarf an Hilfsangeboten immer weiter steigt. Bereits in den ersten sieben Monaten haben sich fast 600 Kinder und Jugendliche auf der Plattform registriert. Fast alle Registrierungen haben auch direkt zu einer Anfrage geführt.

Das kostenlose Angebot funktioniert ebenso einfach wie effektiv: Per Mausklick werden Hilfesuchende von der eigenen Website unter www.cybermobbing-hilfe.de auf das Angebot gelenkt. Dort können sie sich mit ihrem Anliegen registrieren und sich mit den Experten austauschen. Ein persönlicher Ansprechpartner antwortet ihnen innerhalb von maximal 24 Stunden über die Plattform. Auf Wunsch erhalten die Betroffenen eine Benachrichtigung per E-Mail über den Eingang ihrer Antwort.

Vorgestellt wurde die Auswertung im Rahmen des Jubiläumsevents in Düsseldorf. Sie soll dabei helfen, Bilanz zu ziehen und die Plattform weiterzuentwickeln. Das von Mirko Drotschmann (MrWissen2Go) moderierte Event diente dazu, auch vor Ort dem Engagement gegen Cybermobbing eine möglichst große Bühne zu schenken. So standen neben der Vorstellung der Evaluation Anti-Cybermobbing-Workshops für Schülerinnen und Schüler auf dem Programm. Prominente Unterstützung erhielt Drotschmann von Schauspieler Patrick Mölleken (u.a. Alarm für Cobra 11, Tatort), der sich im Rahmen der EU-Initiative klicksafe ebenfalls aktiv gegen Hass im Netz engagiert.

Peer to Peer-Ansatz ist ein voller Erfolg

„Wir sind vor einem Jahr mit dem Ziel gestartet, möglichst vielen betroffenen Kindern und Jugendlichen eine professionelle Anlaufstelle zu bieten, an die sie sich vertrauensvoll und unkompliziert wenden können. Unser Ansatz, Hemmschwellen abzubauen, in dem wir Gleichaltrige mit entsprechender Ausbildung einsetzen, hat sich wirklich bewährt“, sagt Lukas Pohland, erster Vorsitzender des Cybermobbing-Hilfe (e.V.) und Initiator der Online-Beratungsplattform. Der Altersdurchschnitt von Betroffenen und Berater:innen liegt bei 16 Jahren. Dass der gewählte Ansatz richtig ist, bestätigt die Auswertung der TU Berlin. Die Datenerhebung bekräftigt alle Beteiligten darin, unermüdlich für Cybermobbing-Opfer im Einsatz zu bleiben. Es lassen sich dank der Auswertung wichtige Schlüsse für zukünftige Beratungsangebote ziehen. Jeder Fall ist anders, aber gleich wichtig.

„Die große Nachfrage auf der Online-Beratungsplattform gegen Cybermobbing zeigt, wie wichtig leicht zugängliche Beratungsstellen sind, denen Jugendliche vertrauen können. Wir freuen uns, dass wir Lukas Pohland hier im vergangenen Jahr maßgeblich bei der Entwicklung der Online-Plattform unterstützen konnten. Auch sehen wir uns bestärkt darin, unser Engagement gegen Cybermobbing mit WAKE UP! weiterzuentwickeln, geplant sind geschlechterspezifische Workshops“, sagt Claudia von Bothmer, Direktorin Corporate Responsibility and Sustainability bei O2 Telefónica.

Bedarf und Probleme sind real

Die hohe Anzahl an Anfragen verdeutlicht, dass der Beratungsbedarf vorhanden ist und Beratungsplattformen sich mit Problemen auf vielen Ebenen konfrontiert sehen. „Die Evaluation hat viele wichtige Aspekte hervorgebracht, die das gesellschaftliche Problem Cybermobbing mit sich bringt. So ist es äußerst wichtig zu verstehen, dass Kinder und Jugendliche nicht nur professionelle Hilfsangebote benötigen, sondern dass Beratungsangebote möglichst individuell zugeschnitten werden. Dies kann durch weitere begleitende Evaluationen und ein entsprechend angepasstes Fortbildungsprogramm für die Berater:innen ermöglicht werden“, sagt Katrin Lietz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Technischen Universität Berlin, die die Evaluation durchgeführt hat.

O2 setzt Zeichen gegen Cybermobbing und digitale Gewalt

Mit der Initiative „WAKE UP!“ setzt O2 unter fachlicher Beratung des Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) und zusammen mit Cybermobbing-Hilfe (e.V.), YAEZ und weiteren Partnern ein Zeichen gegen Cybermobbing und digitale Gewalt. Sie unterstützt Schulklassen dabei, das Thema Cybermobbing zu erarbeiten und leistet so einen Beitrag zur mobbingfreien, digitalen Schulumgebung und stärkt die Medienkompetenz der Jugendlichen.

Über Lukas Pohland und Cybermobbing-Hilfe (e.V.)

Der gemeinnützige Verein Cybermobbing-Hilfe (e.V.) betreibt mit Lukas Pohland als Vorsitzenden aktiv Präventionsarbeit gegen Cybermobbing und bietet von Cybermobbing betroffenen jungen Menschen eine individuelle Online-Beratung. Über die Website www.cybermobbing-hilfe.de werden hilfesuchende Kinder und Jugendliche auf eine kostenlose Beratungsplattform gelenkt, die auf Cybermobbing spezialisiert ist. Dort können sie sich mit ihrem Anliegen registrieren und sich mit Expertinnen und Experten austauschen. Die Betroffenen erhalten vom Verein konkrete Ratschläge, Informationen und weiterführende Adressen. Kooperationspartner des Cybermobbing-Hilfe e.V. sind der Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica sowie die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.).

Der Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) ist eine anerkannte Selbstkontrolleinrichtung für den Bereich Telemedien. Der Verein engagiert sich maßgeblich für den Jugendmedienschutz – insbesondere die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die sich alle wenden können, um jugendgefährdende Online-Inhalte zu melden. Die umfangreiche Aufklärungsarbeit und Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gehören zu den weiteren Aufgaben der FSM.

Quelle: Cybermobbing-Hilfe e.V.

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