Nicht hilflos: Wie Eltern ihre Kinder gegen Cybermobbing schützen können

Autor: Kathrin Helmreich

Artikelbild: Shutterstock / Von First Glimpse Photography
Artikelbild: Shutterstock / Von First Glimpse Photography

Kinder können in sozialen Medien mit Hass und Beleidigungen konfrontiert werden. Apps bieten zwar häufig nur eingeschränkte technische Möglichkeiten.

Die Initiative SCHAU HIN! erklärt Eltern, was sie tun können, um ihre Kinder vor Mobbing im Netz zu schützen.

Cybermobbing ist unter Jugendlichen weit verbreitet“,

sagt Iren Schulz, Mediencoach der Initiative SCHAU HIN!.

„Besonders schlimm für Betroffene ist, dass diese Form des Mobbings weder räumlich noch zeitlich begrenzt ist. Die Nachrichten und Kommentare verfolgen sie bis nach Hause und auch alte, gelöschte Inhalte können immer wieder auftauchen.

Außerdem können die TäterInnen in der Anonymität des Internets verborgen bleiben und geben sich nicht immer zu erkennen. In der Folge fühlen sich die Betroffenen oftmals ohnmächtig, hilflos und allein.“

Um es möglichst nicht so weit kommen zu lassen, wenn Heranwachsende selbstständig in sozialen Netzwerken aktiv sind, können die Einstellungen in den jeweiligen Apps helfen, die Nutzung so privat und sicher wie möglich zu machen. Außerdem verfügen Social-Media-Apps über Blockierfunktionen, mit denen ungewollte Kontakte beendet werden können.

[mk_ad]

Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen und finden eine ausführliche Übersicht zu Einstellungen, Meldesystemen und Datenschutz beliebter Social-Media-Anwendungen auf www.kompass-social.media.

Neben den technischen Möglichkeiten sind Aufklärung und sozialer Rückhalt die wichtigsten Instrumente, um Cybermobbing zu bewältigen:

„Besonders wichtig ist die Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kindern, die auf Verständnis basiert“,

rät Mediencoach Iren Schulz. Nur so sind die Erwachsenen auch Ansprech­personen, wenn etwas passiert. Die Expertin rät, frühzeitig mit den Kindern zu sprechen und sie ernst zu nehmen. Kinder, die Opfer von Cybermobbing werden, brauchen Vertrauenspersonen, die sie unterstützen und helfen mit der Situation umzugehen.

Mehr Sicherheit: Einstellungen beliebter Social-Media-Anbieter

TikTok: Durch die Voreinstellungen der App sind Profile nach der Registrierung zunächst für alle sichtbar. Zum Schutz junger NutzerInnen können diese auf „Privat“ gestellt werden. So entsteht mehr Kontrolle darüber, wer die eigenen Beiträge sieht. NutzerInnen unter 16 Jahren können keine privaten Nachrichten senden und empfangen – diese Einschränkung ist von dem bei der Registrierung angegebenen Alter abhängig.

Aktiviert man den Kommentarfilter, werden beleidigende Inhalte unter den geteilten Videos verborgen. Die NutzerInnen können auch nach eigenen Schlüsselworten filtern lassen und die Kommentarfunktion einschränken oder deaktivieren. TikTok hat ein Meldesystem, um unangemessene Videos, NutzerInnen und Kommentare zu melden. Die Löschquote von UserInnenmeldungen liegt laut Jahresbericht 2019 von jugendschutz.net im Bereich Cybermobbing bei 75 Prozent.

Instagram: Bei Instagram ist das Profil bei Neueinrichtung ebenfalls automatisch öffentlich und sollte auf „Privat“ gestellt werden. Zudem können alle UserInnen private Nachrichten schicken – also auch Fremde. Lediglich durch Blockieren kann die Kontaktaufnahme durch einzelne Personen verhindert werden.

Für die Kommentarfunktion können bei Instagram Filter aktiviert werden, die vom Betreiber vorgegebene und selbst hinzugefügte Wörter verbieten und entsprechende Kommentare automatisch verbergen. Zudem kann die Kommentar­funktion für einzelne Posts und Stories auch ganz ausgeschaltet oder nur für bestimmte Kontakte freigegeben werden. Laut jugendschutz.net-Bericht liegt die Löschquote nach Meldungen bei 73 Prozent.

Snapchat: Snapchat verfügt über altersgerechte Voreinstellungen – das Profil ist automatisch auf privat gestellt, Nachrichten können nur von FreundInnen empfangen werden und auch der Standort ist verborgen. 2018 lag die Löschquote für Cybermobbing nach Meldung von UserInnen bei 100 Prozent so jugendschutz.net im Jahresbericht 2018.

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Das könnte dich auch interessieren: Instagram: Kampagne gegen Mobbing

Quelle: SCHAU HIN!
Artikelbild: Shutterstock / Von First Glimpse Photography
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.