Mord wegen Maske? Die finale Phase der vierten Eskalationsstufe!

Autor: Andre Wolf

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Weil er vermutlich einen Kunden auf die fehlende Maske hingewiesen hat, wurde ein Tankstellen-Kassierer erschossen. Ein Zeichen der stetigen Radikalisierung.

Was geschehen ist: Ein 49-jähriger Mann aus Idar-Oberstein ist wegen des dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft genommen worden. Der Mann steht im Verdacht, am späten Samstagabend, 18. September, einen 20-jährigen Tankstellenmitarbeiter in einer Tankstelle in Idar-Oberstein erschossen zu haben. Und vermutlich alles wegen einer Maske!

Nach den bisherigen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft soll der 49-Jährige zunächst gegen 19.45 Uhr die Tankstelle betreten haben, um dort einzukaufen. Weil er keine Mund-Nasen-Bedeckung trug, habe es eine kurze Diskussion mit dem Kassierer gegeben, dem späteren Opfer der Tat. Daraufhin verließ der Tatverdächtige die Tankstelle. Gegen 21.25 Uhr betrat der Tatverdächtige erneut die Tankstelle, diesmal mit angelegter Mund-Nasen-Bedeckung. Als er an der Kasse war, zog er die Maske herunter und es kam erneut zu einem kurzen Wortwechsel. Schließlich zog er einen Revolver aus der Hosentasche und gab einen tödlichen Schuss auf den 20-jährigen Studenten aus Idar-Oberstein ab. Anschließend flüchtete er zu Fuß.

Laut Polizei handelt es sich um einen 49-jährigen Deutschen, der in Idar-Oberstein lebt. Der Mann ist bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in einem Stadtteil von Idar-Oberstein fanden die Ermittler die Tatwaffe sowie weitere Schusswaffen und Munition. Die Herkunft der Waffen muss noch geklärt werden.

Nach den bisherigen Ermittlungen und Vernehmungen handelte der Tatverdächtige aus Ärger über die Zurückweisung bei seinem ersten Besuch in der Tankstelle und die Aufforderung des Kassierers, eine Mund-Nasen-Bedeckung anzulegen. Weiterhin hat er in seiner Vernehmung angegeben, die Corona-Schutzmaßnahmen abzulehnen.

Die finale Phase der vierten Eskalationsstufe

Vor wenigen Tagen erst haben wir einen Artikel mit dem Titel „Wenn das Corona-Thema dich so sehr radikalisiert, dass du auf andere schießen würdest …“ veröffentlicht (HIER).  Darin ging es um einen Mann aus Wien. Dieser hat im Vorfeld eines Elternabends gedroht, dass er auf die Beteiligten schießen würde, wenn er einen Covid-Test für den Elternabend benötige.

Die Polizei wurde eingeschaltet, es kam zu keiner Gewalt. Dennoch: Wir haben an dieser Stelle bereits gewarnt, dass wir uns in der finalen Phase der vierten Eskalationsstufe befinden. Der Mann, der damit drohte, wegen eines Covid-Tests auf Menschen zu schießen, war nur ein grauenvoller Schatten dessen, was wirklich passieren kann. Und nun auch passiert ist. Menschen greifen zu Waffen und ermorden andere Menschen. Aufgrund von Coronamaßnahmen, aufgrund einer diffusen Radikalisierung, die über Monate vorangeschritten ist.

Im April 2020 habe ich das sogenannte Eskalationsstufenmodell für den digitalen Krisenstab des Bundeskanzleramtes in Österreich erarbeitet. Dieses Modell beschreibt die allgemeine Radikalisierung der Gesellschaft in der Coronapandemie auch unter Berücksichtigung der Einwirkung von Desinformation und Falschmeldungen. Besonders deutlich wird diese Radikalisierung in der vierten Eskalationsstufe. Zur Info: Dieses Modell (siehe hier) aus dem April 2020 sagt bereits über die mögliche Entwicklung Folgendes:

In einer möglichen (gemeint: vierten) weiteren Stufe könnte eine Konkretisierung der Feindbilder stattfinden. Falschmeldungen und Mythen könnten durchaus dazu anstacheln, die Feinde zu bedrängen und am Ende überträgt sich diese Radikalisierung in die Realität. […] Müssen wir uns daher in weiteren Eskalationsstufen auf Übergriffe gegenüber Behörden oder gar Bürgern einstellen? Hoffen wollen wir das nicht, daher ist Besonnenheit angesagt!

Diese vierte Stufe besagt also, dass sich Menschen im Laufe der Zeit so sehr radikalisiert haben, dass sie in der Realität Gewalt anwenden. Wir stecken gerade inmitten dieser vierten Stufe, ja wir streben auf die finale Phase dieser vierten Stufe zu. Ein erster Mensch ist aufgrund eines Streits wegen der Coronamaßnahmen erschossen worden! Mir macht das Angst.

Ich glaube, das macht vielen Menschen Angst. Müssen wir in Zukunft öfter damit rechnen, dass es immer wieder mal „auf die Schnauze“ gibt, wenn man jemanden auf Corona Maßnahmen hinweist? Es muss ja nicht immer gleich ein Mord sein, aber wir erkennen die Neigung zur Gewalt. Das kann doch nicht der richtige Weg sein! Geschweige denn, dass Waffengewalt der richtige Weg ist.

Doch das genau besagt diese vierte Eskalationsstufe. Menschen sind dermaßen radikalisiert, dass sie sich legitimiert sehen, Gewalt anzuwenden. Problematisch wird es, wenn diese Gewalt dann auch noch alltäglich wird. Wenn sich noch mehr Menschen, und vor allem die Gruppen, die bewusst eine Radikalisierung vorantreiben, am Ende auch noch darüber freuen. Wenn Sie ihr Ziel, die Spaltung der Gesellschaft, die Übernahme der Macht, in greifbarer Nähe sehen. Der Tagesspiegel berichtet bereits davon, dass in rechtsextremen Chats diese Tat sogar bejubelt wird. Einzelne Kommentare aus diesem Chat werden zitiert:

“Kein Mitleid. Die Leute immer mit dem Maskenscheiß nerven. Da dreht irgendwann mal einer durch. Gut so.”

Andere sprechen auch davon, dass es jetzt „losgehe“. Gemeint ist damit wohl eine Form des Bürgerkriegs, eine Revolution. Das wäre dann in der Tat die fünfte Eskalationsstufe, die ich in meinem Buch „Angriff auf die Demokratie“ beschreibe:

Derzeit gehen wir sehenden Auges auf diese fünfte Eskalationsstufe zu. Diese Eskalationsstufe ist mit bürgerkriegsartiger Gewalt verbunden. Es wird darauf ankommen, wie sich Polizei und Militär gegenüber den Umstürzlern verhalten und unter wessen Kommando sie stehen.

Daher sollte uns das gerade jetzt ein wichtiger Warnhinweis sein. Das Eskalationsstufen Modell existiert nicht aus Spaß, sondern es ist ein Warnsystem gewesen. Es ist von vornherein ein Warnsystem gewesen. Die Frage ist ja gar nicht, welcher politischen Gesinnung der mutmaßliche Täter nahesteht. Wenn das überhaupt eine Rolle spielt. Die Frage ist, warum er sich so stark radikalisieren konnte und wie sein Hintergrund aussieht, dass er eben zu der Waffe gegriffen hat. Es spielt auch keine Rolle, ob es am Ende um eine Maske oder einen Covid-Test geht. Es geht hier lediglich um den Funken, der den Brand entfacht.

Der Tankstellenmitarbeiter hat lediglich im Rahmen seines Dienstes gehandelt. Er hat auf die fehlende Maske hingewiesen. Und das machen viele Tausende, ja Millionen Menschen jeden Tag. Sie handeln im Rahmen ihrer Verpflichtung auf der Arbeit und müssen natürlich die Maßnahmen durchsetzen. Und dieser Mord zeigt nur eins: Wir müssen es irgendwie schaffen, uns als Gesellschaft zusammenzuraufen und die Pandemie gemeinsam überstehen. Denn wenn wir das nicht schaffen, werden wir in dieser finalen Phase bleiben und uns vielleicht sogar noch negativ weiterentwickeln. Das darf jedoch nicht passieren.


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