Die Behauptung

In sozialen Medien kursiert die Behauptung, dass die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum die Einladung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit den Worten „Wenn ich einen Drogensüchtigen sehen wollte, würde ich einfach durch Tijuana spazieren“ ablehnte.

Unser Fazit

Die Behauptung ist nachweislich falsch. Claudia Sheinbaum hat eine solche Aussage nie getroffen. Vielmehr betonte sie die Bedeutung der mexikanischen Außenpolitik, die auf Frieden und Nichteinmischung basiert, als Grund für die Ablehnung der Einladung. Die Verbreitung des falschen Zitats in sozialen Medien ist Teil einer Desinformationskampagne.

  • Gefälschtes Zitat: Behauptung, dass Sheinbaum Selenskyj als „Drogensüchtigen“ bezeichnet habe, ist falsch.
  • Mexikanische Außenpolitik: Sheinbaum berief sich auf Mexikos Prinzip der Nichteinmischung in auswärtige Angelegenheiten.
  • Klarstellung: Eine Sprecherin der Präsidentin bestätigte, dass das Zitat erfunden ist.

Bewertung: Falsch


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Die angebliche Aussage Sheinbaums

Claudia Sheinbaum, die mit dem heutigen Tag ihr Amt als erste Präsidentin Mexikos antreten wird, ist bereits Zielscheibe von Fehlinformationen. In sozialen Medien kursiert derzeit ein Sharepic, das ihr respektlose Worte gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuschreibt: „Wenn ich einen Drogensüchtigen sehen wollte, würde ich einfach durch Tijuana spazieren“, soll sie angeblich gesagt haben.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

Diese Aussage ist jedoch frei erfunden.

Hintergrund der angeblichen Aussage

Der ukrainische Präsident hatte in einem Interview mit dem mexikanischen Nachrichtensender Excelsior den Wunsch geäußert, Sheinbaum möge Kiew besuchen. Er hoffte, sie könne sich ein Bild von den Zerstörungen machen, die der Krieg in seinem Land angerichtet hat.

Claudia Sheinbaum lehnte die Einladung in die Ukraine höflich ab und verwies dabei auf die Prinzipien der mexikanischen Außenpolitik, die auf Nichteinmischung und friedlicher Konfliktlösung basieren. Sie betonte, dass Mexiko sich auf seine verfassungsmäßigen außenpolitischen Grundsätze konzentriere und seine Verantwortung in innenpolitischen Angelegenheiten priorisiere, ohne dabei respektlos gegenüber Präsident Selenskyj oder der Ukraine zu sein.

Die Wahrheit hinter der Desinformation

Am 18. September wurde das erfundene Zitat auf der Plattform X geteilt, wodurch es sich schnell verbreitete. In einem späteren Beitrag gab die Nutzerin zu, dass es sich bei dem Zitat um Satire handelte.

Screenshots X
Screenshots X

Dennoch hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits einen enormen Schaden angerichtet, da viele Menschen es für bare Münze nahmen und ohne Überprüfung weiterverbreiteten. – Nun eben auch auf deutschsprachigen Seiten. Dies wirft die Frage auf, inwieweit Satire und Humor dazu genutzt werden, um absichtlich falsche Informationen zu verbreiten und politisch motivierte Agenden voranzutreiben.

Paulina Silva, eine Sprecherin der Präsidentin, bestätigte gegenüber Reuters, dass das angebliche Zitat „völlig falsch“ sei. Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie schnell und effektiv Desinformation in sozialen Medien verbreitet werden kann.

Zudem greift das falsche Zitat auf eine bereits bestehende Diffamierung zurück: Der ukrainische Präsident wird immer wieder mit angeblichem Drogenkonsum in Verbindung gebracht, obwohl es dafür keine Beweise gibt.

Fazit: Eine Lüge mit Folgen

Das Zitat, das der mexikanischen Präsidentin zugeschrieben wird, ist gefälscht. Und die Fakten sprechen eine klare Sprache: Sie lehnte die Einladung des ukrainischen Präsidenten mit Respekt und unter Verweis auf die mexikanischen außenpolitischen Prinzipien ab. Das gefälschte Zitat ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Desinformation als Waffe eingesetzt wird.

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