Gezielte Angstmache: Studie zeigt, wie auch Ärzte die Verbreitung von Fakenews anheizen

Autor: Claudia Spiess

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COVID-19 Fakenews / Artikelbild: Shutterstock.com / rafapress
COVID-19 Fakenews / Artikelbild: Shutterstock.com / rafapress

Verschiedene Netzwerke – darunter auch solche, in denen sich Ärzte „verbünden“ – sorgen für massenhaft Desinformation während der Corona-Pandemie.

In einer Studie des Instituts für strategischen Dialog (ISD) wurde nun analysiert, welche Rolle das internationale Ärztenetzwerk „World Doctors Alliance“ (WDA) in der Verbreitung von falschen Corona-Informationen spielt und wie Facebook dagegen vorgeht.

Corona-Fakenews

Nicht erst seit Corona gibt es Fakenews, doch die Pandemie zeigte erneut, wie Desinformation und Falschbehauptungen ein großes Problem darstellen können.

So gibt es fast täglich neue Behauptungen zum Coronavirus, der COVID-Impfung oder dem Ursprung des Virus, die im Netz kursieren und seit nun fast zwei Jahren wohl sämtliche Fakenews-Rankings anführen.

„Superspreader“ in Sachen Desinformation

Die Studie des ISD zeigt hier das Beispiel der World Doctors Alliance auf. Diese haben sich von einer relativ kleinen Facebook-Gruppe zu „Superspreadern der Desinformationen“ hochgearbeitet, berichtet die Tagesschau. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatten die WDA rund 3.400 Follower auf Facebook. Mittlerweile wurde das Netzwerk auf sieben Facebook-Seiten erweitert, wo es mehr als 460.000 Follower zählt.

WDA-Mitglieder verbreiten immer wieder falsche oder irreführende Behauptungen zum Coronavirus auf. Gerne auch Aussagen, die wissenschaftlich nicht belegt sind, wie zum Beispiel, dass eine COVID-Impfung Zytokinstürme auslösen würde oder auch, dass Hygiene-Maßnahmen wie Masken oder Abstandsregeln nicht nötig seien.

Facebook scheint hier machtlos zu sein, der Verbreitung derartiger Falschbehauptungen einen Riegel vorzuschieben.

Enorme Reichweiten-Steigerung

Die Tagesschau führt die Popularität des Netzwerks auf prominente Mitglieder innerhalb der Gruppe zurück. So sind hier Dr. Dolores Cahill, ehemalige Professorin am University College Dublin und Dr. Scott Jensen, ehemaliger US-Senator aus Minnesota vertreten. Beide Namen sind bekannt, wenn es um die Verbreitung von Corona-Fakenews geht.

Hier zwei unserer Artikel dazu:

Die Tagesschau berichtet außerdem, dass auch ein Arzt und ehemaliger AfD-Landtagsabgeordneter aus Deutschland in diesem Netzwerk aktiv ist, der bereits öfters auf „Querdenker“-Demos aufgetreten war und COVID-Impf-Befürworter als „Jünger Josef Mengeles“ betitelte.

Facebook scheitert?

Die Studie ergab, dass in Facebooks Programm für Faktenchecks bei Inhalten, die nicht in englischer Sprache veröffentlicht werden, gravierende Mängel vorliegen. Hierzu wurden die 50 beliebtesten Beiträge, die von der WDA zitiert oder genannt wurden, und bei denen es sich um Fakenews handelte, überprüft. Mit dem Ergebnis, dass nur 13 Prozent der englischsprachigen Beiträge mit einem Factcheck-Label gekennzeichnet wurden. Bei deutschen Beiträgen waren es nur acht Prozent, bei spanischen sogar nur fünf Prozent.

Die Tagesschau resümiert, dass „in den allermeisten Fällen“ Facebook daran scheitert, falsche oder irreführende Beiträge dementsprechend kennzuzeichnen.

Facebooks Reaktion

Eine Sprecherin des Meta-Konzerns teilte der Tagesschau mit, dass diese Analyse „in keiner Weise repräsentativ für die Hunderte von Millionen von Beiträgen, die Menschen in den vergangenen Monaten auf Facebook über Covid-19-Impfstoffe geteilt haben“, sei. Es handle sich nur um eine kleine Stichprobe von 14 Konten, Seiten oder Gruppen, die im Juli bereits entfernt wurden. Darunter fand sich auch die Hauptorganisation „World Freedom Alliance“, zu der die WDA zählt.

Für das ISD scheint allerdings auf der Hand zu liegen, dass sich Verantwortliche von Facebook durchaus bewusst seien, dass der große Teil problematischer Inhalte von einer kleinen Nutzer-Zahl stamme. Trotzdem greift hier Facebooks Problemlösungs-Strategie nicht, um der Verbreitung von Fakenews rigoros den Riegel vorzuschieben.

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Quelle: t-online.de, tagesschau.de, ISD


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