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Eine Professorin behauptet, die COVID-19 Impfungen seien tickende Zeitbomben, man würde mit Sicherheit einige Monate später sterben.

Grund dafür sei das eigene Immunsystem: Die Impfung verändere die Zellen von COVID-19 Geimpften; wenn diese sich nun mit dem Coronavirus infizieren, würde das Immunsysten nicht nur die Viren, sondern auch die eigenen Zellen angreifen. Dadurch käme es zu einem septischen Schock, der zum Tode führt.

Die Behauptung wird als längerer Text auf Facebook und diversen Seiten verbreitet:

Die Behauptung über COVID-19 Geimpfte
Die Behauptung über COVID-19 Geimpfte

In einem auf anderen Seiten zirkulierenden Video beschreibt die Professorin Dolores Cahill dies so:

„Die Impfstoff-mRNA geht in die körpereigenen Zellen und produziert dort das Spike-Protein des Coronavirus. Wenn Menschen einige Monate nach der Impfung mit natürlichen Coronaviren in Kontakt kommen, könnte ihr Immunsystem in vielen Fällen mit einem tödlichen Zytokinsturm reagieren. Denn SARS-Viren vermehren sich sehr schnell. Wenn Monate nach der Impfung ein natürliches Coronavirus zirkuliert, aktiviert dieses das Immunsystem, welches die selbst produzierten Spike-Proteine als Gefahr erkennt.“

Wer ist die Professorin?

Prof. Dr. Dolores Cahill ist eine irische Professorin für translationale Medizin (siehe HIER). Sie ist auch einer der Vorsitzenden der europaskeptischen Rechtsaußen-Partei „Irish Freedom Party“ (siehe HIER).

Die medizinische Fakultät des University College Dublin (UCD) hat sich von ihren Äußerungen  bezüglich der Corona-Pandemie distanziert (siehe HIER) und sie gebeten, als stellvertretende Vorsitzende des wissenschaftlichen Ausschusses der Innovative Medicines Initiative (IMI) zurückzutreten.

Der Fehler in der Behauptung

Die Schlussfolgerungen Cahills beruhen auf der irrigen Annahme, dass die COVID-19 Impfung als mRNA-Impfung die Zellen, ja sogar die Gene verändern würde. Diese Befürchtung wurde auch in einem Paper von 2012 geäußert, welches Cahill in dem zirkulierenden Video als Grundlage für ihre Behauptung nimmt.

Die damalige Befürchtung war angebracht, jedoch anders, als Cahill behauptet: Damals war das Problem, dass die mRNA zu schnell vom Körper abgebaut wurde, bevor sie in die äußere Zellwand gelangen und genügend Proteine produzieren konnte, weswegen auch zur Vorsicht bei mRNA-Impfungen geraten wurde, da nicht sicher war, ob sie wirklich wirksam sind.

Sechs Jahre später jedoch, im Jahr 2018, konnte ein Paper namens „mRNA vaccines — a new era in vaccinology“ (siehe HIER) die damaligen Bedenken beseitigen:
In den neuen mRNA-Impfungen ist die mRNA „verpackt“, so dass sie nicht zu schnell vom Körper abgebaut wird.

Prof. Timothy Brewer, seines Zeichens Forscher der UCLA David Geffen School of Medicine für Infektionskrankheiten, erklärt dies gegenüber LeadStories so:

„Einer der Vorteile von mRNA-Impfstoffen ist, dass sie sich überhaupt nicht integrieren und nicht einmal in den Zellkern gelangen. Die gesamte Aktion findet im Zytoplasma statt, so dass es keine Bedenken wegen einer genetischen Veränderung gibt.“

Die von Cahill erwähnten Zytokinstürme, also einer übermässigen Reaktion des Immunsystems, wurden hingegen tatsächlich beobachtet – allerdings nicht bei COVID-19 Geimpften, sondern bei einigen Patienten!

Der bekannteste Patient, der wahrscheinlich eine Überreaktion des Immunsystems durch die Erkrankung erlitt, war übrigens Donald Trump. Solche Zytokinstürme können jedoch wirksam mit Steroiden wie Dexamethason bekämpft werden, womit Trump ebenfalls behandelt wurde.

Fazit

Die Befürchtungen beruhen auf der irrigen Annahme, dass die mRNA-Impfungen die Zellen quasi dauerhaft beeinflussen würden, diese ständig das Spike-Protein des Coronavirus produzieren würden.

Dies ist jedoch falsch: die in der COVID-19 Impfung enthaltene mRNA produziert nur für einen gewissen Zeitraum das Spike-Protein und wird vom Körper natürlich abgebaut – die Zelle oder gar der Zellgern mit der DNA wird dabei überhaupt nicht verändert.

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Weitere Quelle: LeadStories
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