Kein Fake: Björn Höcke verliert Immunität – Steht eine Anklage wegen Volksverhetzung bevor?
Kein Fake: Björn Höcke verliert Immunität – Steht eine Anklage wegen Volksverhetzung bevor?

Ein politisches Erdbeben erschüttert erneut die Thüringer Landespolitik, während sich die Staatsanwaltschaft Mühlhausen auf eine bedeutende Anklage vorbereitet. Björn Höcke, der kontroverse AfD-Chef Thüringens, sieht sich einem Sturm der Gerechtigkeit gegenüber, der seine politische Zukunft aufs Spiel setzen könnte. Die Aufhebung seiner Immunität öffnet die Tür zu einem möglichen Strafverfahren wegen Volksverhetzung. In einem Telegram-Beitrag hatte Björn Höcke schwerwiegende Anschuldigungen gegen Einwanderer erhoben, die die Justiz auf den Plan gerufen hat.

Die Enthüllung des Telegram-Posts

Der Skandal begann mit einem einzigen Beitrag auf dem Messenger-Dienst Telegram, so berichtet der Spiegel, der die Gemüter erhitzte und die Strafverfolgung auf den Plan rief. In diesem Beitrag unterstellte Höcke, dass Einwanderer an einer ominösen „Volkskrankheit“ litten, die sie dazu brachte, „Allahu Akbar“ zu rufen. Diese Anschuldigung traf auf breite Empörung und führte zu einem medialen Sturm, der den Druck auf den Thüringer AfD-Chef erhöhte. Doch Höcke schien zunächst unbeirrt und kommentierte auf der Plattform X (vormals Twitter) seine sechste Immunitätsaufhebung mit den Worten: „Zum 7. Mal“. Er fügte hinzu, dass es sich um eine „Justizkeule gegen Dissidenten“ handle.

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Die Ernsthaftigkeit des Vorwurfs

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat in einem Schreiben an die Mitglieder des Justizausschusses klargestellt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung Höckes wegen Volksverhetzung hoch ist. Dies wirft ein beunruhigendes Licht auf die Behauptungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden und könnte seine politische Karriere in den Abgrund ziehen. Die Anklage soll zeitnah beim Landgericht Mühlhausen eingereicht werden, was auf die außergewöhnliche Bedeutung dieses Falles hinweist.

DER FAKTENCHECK: Björn Höcke verliert Immunität

BehauptungenFaktencheck
Björn Höckes Immunität wurde erneut vom Thüringer Justizausschuss aufgehoben.Bestätigt: Der Justizausschuss des Thüringer Landtags hat Höckes Immunität aufgehoben.
Björn Höcke wird Volksverhetzung vorgeworfen.Bestätigt: Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen wirft ihm wegen eines Beitrags auf Telegram Volksverhetzung vor.
Der Beitrag auf Telegram bezog sich auf eine Gewalttat in Ludwigshafen.Bestätigt: In dem Telegram-Post ging es um eine Gewalttat in Ludwigshafen.
Björn Höcke stilisiert sich zum Justizopfer.Bestätigt: Höcke sprach von einer »Justizkeule gegen Dissidenten«.
Im Mai 2023 erhob die Staatsanwaltschaft Halle Anklage gegen Höcke.Bestätigt: Im Mai 2023 hatte die Staatsanwaltschaft Halle Anklage gegen Höcke erhoben.
Björn Höcke benutzte die SA-Losung »Alles für Deutschland!« in einer Rede.Bestätigt: Die Staatsanwaltschaft warf Höcke vor, diese Losung in einer öffentlichen Rede verwendet zu haben.
Die Immunität eines weiteren AfD-Abgeordneten wurde aufgehoben.Bestätigt: Die Immunität von Torsten Czuppon wurde ebenfalls aufgehoben.
Czuppon wird verdächtigt, den Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde beleidigt zu haben.Bestätigt: Czuppon soll Suleman Malik, den Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde, verbal attackiert haben.
Czuppon wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.Bestätigt: Czuppon wurde vom Amtsgericht Erfurt verurteilt, das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Der Schatten einer früheren Anklage

Dies ist nicht das erste Mal, dass Björn Höcke vor Gericht steht. Bereits im Mai 2023 erhob die Staatsanwaltschaft Halle Anklage gegen ihn wegen des öffentlichen Verwendens von Kennzeichen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation. Höcke soll in einer Rede die SA-Losung „Alles für Deutschland!“ verwendet haben, was von den Strafverfolgern als Verstoß gegen das Gesetz angesehen wurde. In einer Einlassung zu diesem Vorwurf bestritt Höcke die strafrechtliche Relevanz seiner Äußerungen.

Auch ein anderer AfD-Abgeordneter im Fadenkreuz

Die Probleme der AfD in Thüringen beschränken sich nicht nur auf Björn Höcke. Der Justizausschuss des Landtages hat ebenfalls die Immunität eines anderen AfD-Abgeordneten aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft Erfurt beantragte Ermittlungen gegen Torsten Czuppon wegen des Verdachts der Beleidigung. Czuppon soll den Sprecher der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt, Suleman Malik, verbal attackiert haben. Dieser Schritt zeigt, dass die Justiz in Thüringen hart gegen rechtliche Verstöße vorgeht, unabhängig von der politischen Zugehörigkeit der Angeklagten.

Eine belastete Vergangenheit

Es ist auch erwähnenswert, dass Torsten Czuppon bereits in einem anderen Fall vom Amtsgericht Erfurt wegen der Verfolgung Unschuldiger zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde. Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig und wirft Fragen nach der Integrität und Eignung von AfD-Politikern für öffentliche Ämter auf.

Fazit: Die Stunde der Wahrheit

Die Aufhebung der Immunität von Björn Höcke und Torsten Czuppon markiert einen entscheidenden Moment in der politischen Landschaft Thüringens. Während die Staatsanwaltschaft Mühlhausen eine Anklage gegen Björn Höcke wegen Volksverhetzung plant und die Staatsanwaltschaft Halle bereits Anklage wegen des Verwendens von NS-Kennzeichen erhoben hat, steht die AfD unter enormem Druck. Die Bürger Thüringens erwarten Antworten und Gerechtigkeit von ihren gewählten Vertretern, und die Justiz ist entschlossen, diese zu liefern, unabhängig von politischen Allianzen. Die nächsten Schritte werden zeigen, ob die Immunitätsaufhebungen zu gerechten Urteilen führen oder die politische Landschaft Thüringens weiterhin von Skandalen erschüttert wird.

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