Der WhatsApp-Kettenbrief des „Militärischen Hilfskorps“
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Seit wenigen Tagen kursiert auf WhatsApp ein Kettenbrief der angeblich vom „Militärischen Hilfskorps“ stammt und vor diversen Telefonnummern sowie einem „neuen Trick“ warnt.
Dies ist der Inhalt des Kettenbriefs:
„Das Militärische Hilfskorps hat diese Informationen aus Sicherheitsgründen veröffentlicht.
Bitte gib diese Nachricht JETZT an deine Familie und Freunde weiter
Die Leute haben Anrufe erhalten von
Tel: +37560602605281
Tel: +37127919130913091
Tel: +37178565072
Tel: +5632255373636
Tel: +37052525292525259
Tel: +255901130460
oder eine beliebige Zahl beginnend mit +371 +375 +381Diese Betrugs-Typen klingeln nur einmal und legen auf Wenn Sie zurückrufen, können sie Ihre Kontaktliste in 3 Sekunden kopieren und wenn Sie eine Bank- oder Kreditkartendaten auf Ihrem Handy haben, können sie auch diese kopieren….. Versteht ihr..
Der
+375-Code ist für Belarus.
+371 Code ist für Lativa.
+381 Serbien.
+563 Valparaiso.
+370 Vilnius.
+255 Tansania.Nicht antworten oder zurückrufen Auch nicht drücken.
#90 oder #09 auf Ihrem Handy, wenn Sie von einem Anrufer gefragt werden.Es ist ein neuer Trick, mit dem Sie auf Ihre SIM-Karte zugreifen, auf Ihre Kosten telefonieren und sich als Krimineller ausgeben können.
Dringend diese Nachricht an so viele Freunde wie möglich weiterleiten, um jeden Einbruch zu stoppen.“
Ein Kettenbrief aus zwei Kettenbriefen
Bei diesem Kettenbrief finden sich Inhalte von zwei Kettenbriefen, gewürzt mit einigen Prisen Unwahrheit. Beispielsweise hat das nicht näher definierte „militärische Hilfskorps“ sicherlich effektivere Methoden zur Verbreitung von Nachrichten als einen Kettenbrief auf WhatsApp.
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Teil 1: Die Ping-Anrufe
Im ersten Teil des Kettenbriefs wird vor bestimmten Nummern gewarnt, von denen aus man angerufen wird. Diese lassen es nur einmal klingeln und legen dann sofort auf, in der Hoffnung, dass die Nummer aus Neugier zurückgerufen wird.
Nun wird das ganze aber noch weitergesponnen: Bei einem Rückruf werden angeblich auch alle Kontaktdaten und sogar die Kreditkartendaten blitzschnell vom Handy gesaugt!
Teil 2: #90 oder #09
Diese Behauptung, durch Eingabe jener Tastenkombination bei einem Anruf können Betrüger auf die SIM-Karte zugreifen, ist nicht nur alt. Sie ist URalt!
Seit über 20 Jahren gibt es dieses Gerücht, die älteste Online-Quelle stammt aus dem Jahr 1998!
Damals wurde in Ketten-Mails und in Foren folgendes behauptet:
Telefonischer Betrug: Jemand ruft Sie an und gibt sich als ein Mitarbeiter der Firma Bell, Sprint oder AT&T, oder auch sonst einer Telekommunikations Firma aus. Er teilt Ihnen mit, dass er die Linie testen möchte und dass Sie ihn auf Ihre Linie lassen sollen, und zwar mit 90# und dann auflegen. Machen Sie dies auf keinen Fall !!!!!!!!!!!! Wenn Sie dies ausführen, geben Sie dieser Person einen Access auf Ihrer Linie, das heißt, er kann auf Ihre Kosten telefonieren wohin er möchte, (auch Ausland). Ein Swisscom Mitarbeiter hat die Information überprüft und mit dem Namen der Firma Sprint ausprobiert. Das Problem ist real und wurde bestätigt. Ich bitte Euch, diese Information an alle Eure Freunde und Bekannte weiterzuleiten.
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Fazit
Das einzig Wahre an diesem Kettenbrief ist, dass es teure, kostenpflichtige Ping-Anrufe gibt, bei der die Anrufer sofort auflegen, um einen Rückruf zu erzwingen. Ob von den im Kettenbrief genannten Nummern tatsächlich Ping-Anrufe kommen, lässt sich nicht verifizieren, doch sollte man allgemein bei Anrufen aus dem Ausland von unbekannten Nummern vorsichtig sein, und erst recht nicht zurückrufen, wenn es nur einmal klingelt.
Der Rest des Kettenbriefs besteht aus technischem Unwissen, was möglich sei, wenn eine unbekannte Nummer angerufen oder eine bestimmte Tastenkombination gedrückt wird.
Eine eventuelle Quelle des Textes scheint der Blog „Boersenwolf“ zu sein, allerdings beschreibt der Blog sich auch so: „Alles was ich hier in diesen BLOG einstelle oder schreibe ist Fiktion. Wahres muss von selbst erkannt werden.“
Dieser Kettenbrief jedenfalls gehört zu den fiktionalen Texten des Blogs.
Auch interessant:
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
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