Die Behauptung

Elon Musk verklagt ehemalige Werbekunden seiner Plattform X und wirft ihnen Verschwörung vor, um seiner Plattform zu schaden.

Unser Fazit

Musk beschuldigt die Werbeindustrie, sich gegen X verschworen zu haben, um Werbegelder zurückzuhalten. Diese Klage, die auf einem angeblichen kollektiven Boykott basiert, wird von Experten jedoch als rechtlich fragwürdig eingestuft. Die Erfolgsaussichten sind gering.

Musk vs. Werbeindustrie: Musk verklagt mehrere Großunternehmen und Branchenverbände wegen eines angeblichen Boykotts seiner Plattform X.

    • Verschwörungsvorwürfe: Musk behauptet, es gäbe eine koordinierte Aktion, um X finanziell zu schädigen.

    • Rechtliche Zweifel: Experten bezweifeln, dass Musk mit seiner Klage Erfolg haben wird, da auch Werbetreibende durch die Meinungs- und Pressefreiheit geschützt sind.

    • Umsatzrückgang: X hat seit der Übernahme durch Musk einen erheblichen Wertverlust erlitten und kämpft mit stark sinkenden Einnahmen.

Bewertung: Die Behauptung einer Verschwörung gegen X ist stark übertrieben und rechtlich nicht haltbar.

Der Fall: Klage gegen ehemalige Werbekunden

Elon Musk hat angekündigt, ehemalige Werbekunden seiner Plattform X zu verklagen. Er wirft ihnen vor, sich gegen seine Plattform verschworen zu haben, um Werbeeinnahmen in Millionenhöhe zu verhindern. Betroffen sind unter anderem die World Federation of Advertisers, Unilever, Mars, CVS Health und Ørsted A/S. Laut Musk hätten diese Unternehmen und Verbände einen „Gruppenboykott“ gegen X organisiert.

Die Klage richtet sich auch gegen die Global Alliance for Responsible Media (Garm), der die beklagten Unternehmen angehören. Auch X ist Mitglied dieser Organisation. Mit der Klage begehrt X Schadensersatz in dreifacher Höhe der entgangenen Werbeeinnahmen und die Unterlassung weiterer Absprachen gegen X.

Hintergründe und Zusammenhänge: Ethische Standards als Vorwand?

Interessanterweise ist X selbst Mitglied der Global Alliance for Responsible Media (Garm), die sich ethischen Standards in der Werbung verpflichtet hat. Musk behauptet nun, diese Standards würden als Vorwand benutzt, um seine Plattform zu boykottieren und zu schädigen. Dies sei ein Versuch, X zur Einhaltung dieser Standards zu zwingen.

Empörung und Zynismus: Musk gegen die Werbebranche

Musks Vorgehen erscheint besonders zynisch, wenn man bedenkt, dass er zuvor die Werbeindustrie öffentlich beschimpft hatte. Nach der Übernahme von Twitter hatte Musk bekennende Rassisten und Verschwörungstheoretiker zurück auf die Plattform geholt, woraufhin viele Werbekunden ihre Kampagnen stoppten. (Wir haben HIER darüber berichtet.) Musk reagierte darauf mit Pöbeleien und unflätigen Kommentaren.

Auf einer Konferenz der New York Times rief Musk der Werbebranche zu: „Go f*ck yourself!“

Weitere Informationen: Sinkende Einnahmen und rechtliche Zweifel

Die Plattform X hat seit der Übernahme durch Musk einen enormen Wertverlust erlitten und kämpft mit stark sinkenden Einnahmen. Während Musk die Werbetreibenden verklagt, bezweifeln Experten, dass er damit Erfolg haben wird. Die Werbetreibenden könnten sich auf die Meinungs- und Pressefreiheit berufen, auf die sich Musk selbst gerne beruft.

Hier ein paar weitere Randinformationen:

  • Kritik an Garm: Der Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses teilt Musks Kritik an Garm und bezeichnet deren koordiniertes Vorgehen als möglicherweise kartellrechtlich illegal.
  • Rückkehr gebannter Nutzer: Musks Entscheidung, gebannte Nutzer wie Rassisten und Verschwörungstheoretiker zurückzuholen, führte zu einem erheblichen Imageverlust und dem Rückzug vieler Werbekunden.
  • Rechtsstreit mit CCDH: X hat bereits eine Klage gegen das Center for Countering Digital Hate (CCDH) verloren, da der US-Bezirksrichter die Klage als Reaktion auf Kritik abwies.
  • Rumble schließt sich an: Die Videoplattform Rumble, die als Tummelplatz der Alt-Right-Bewegung gilt, hat sich der Klage gegen die Werbewirtschaft angeschlossen und kritisiert die ethischen Werbestandards von Garm.
  • Media Matters: Media Matters hatte nachgewiesen, wie sich rechtsextreme, antisemitische und rassistische Inhalte sowie Hassreden auf X verbreiteten. Auch hierin sah Musk eine Verschwörung. Der Prozess beginnt im April 2025.

Fragen und Antworten

Frage 1: Was hat Elon Musk wirklich über die Werbeindustrie gesagt?
Antwort 1: Musk sagte auf einer Konferenz der New York Times wörtlich „Go fuck yourself“ zur Werbeindustrie.

Frage 2: Wie haben offizielle Stellen auf Musks Kritik an Garm reagiert?
Antwort 2: Der Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses teilt Musks Kritik und bezeichnet das Vorgehen von Garm als möglicherweise kartellrechtlich unzulässig.

Frage 3: Welche Konsequenzen haben die falschen Anschuldigungen?
Antwort 3: Die Rückkehr der gesperrten Nutzer und die umstrittenen Äußerungen von Musk führten zu einem erheblichen Imageverlust und dem Rückzug vieler Werbekunden.

Frage 4: Warum hat sich Rumble der Klage angeschlossen?
Antwort 4: Rumble wirft der Werbeindustrie vor, ein „Kartell“ gebildet zu haben und kritisiert die ethischen Werbestandards von Garm als „willkürlich“.

Frage 5: Welche finanziellen Verluste hat X erlitten?
Antwort 5: X hat seit der Übernahme durch Musk fast zwei Drittel seines Wertes verloren und der Umsatz im zweiten Quartal 2024 betrug 114 Millionen Dollar, ein Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem ersten Quartal.

Fazit: Musk kämpft gegen die Realität

Elon Musk hat ein neues Schlachtfeld eröffnet: die Gerichtssäle. Seine Klagen gegen ehemalige Werbekunden basieren auf wackeligen Argumenten und dürften wenig Erfolg haben. Der eigentliche Grund für den finanziellen Niedergang von X sind die umstrittenen Entscheidungen und öffentlichen Entgleisungen von Musk selbst. Die Chancen stehen gut, dass auch diese Klage scheitert und Musks aggressive Taktik der Plattform weiter schadet.

Quelle: derStandard

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