Anonymous.Kollektiv: die ganze Mimikama Geschichte [Teil1]

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Autor: Andre Wolf

Wie alles begann … Eigentlich wäre es ja nie so weit gekommen, hätte es damals nicht diesen einen Anruf am 10. April 2015 gegeben…

Dieser eine Anruf mit ausgeblendeter Rufnummer von einem Mann, der uns mit juristischen Konsequenzen drohte. Wäre dieser Anruf nicht eingegangen, wäre Anonymous.Kollektiv auf Facebook, sowie auch all die Hinterleute für uns weit weniger interessant gewesen.

In den letzten 20 Monaten hat sich viel getan, vieles davon durch Beobachten und Analysieren, das meiste jedoch durch eine Netzwerkarbeit, wie sie bis dato beispiellos war – und auch noch ist. Zu keinem anderen Thema haben wir so viel Kontakt zu anderen Personen gehabt. Von anonymen Informanten bis hin zu Pressestellen und Politikern: der Fall “Anonymous.Kollektiv” hat in all dieser Gemeinschaftsarbeit zu weitläufigen Erkenntnissen geführt. Und das hier ist unsere Geschichte dazu.

Der harmlose Anfang

Das ist jetzt völlig ernst gemeint: der ursprüngliche Artikel am 10. April 2015 ging einfach nur pauschal auf die Facebookseite “Anonymous.Kollektiv” ein, welche zum damaligen Zeitpunkt noch unter einer Millionen Fans hatte [1].

In diesem ersten, recht schnell gelöschten Artikel, der damals von Manuel (Mimikama-Team) verfasst wurde, ging es ebenso darum, wer der Administrator dieser Seite sei.

Dementsprechend wurden mehrere Quellen zitiert, welche einen expliziten Namen nannten. Innerhalb kurzer Zeit nach der Veröffentlichung dieses Artikels erhielten wir einen Anruf. Der Wortlaut des Gespräches aus dem Gedächtnisprotokoll:

Ich rufe Sie an, um Ihnen die Möglichkeit zu geben,  diese Angelegenheit außergerichtlich zu erledigen. Sollten Sie binnen 30 Minuten den Bericht, welchen Sie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben nicht entfernen, werde ich sie im Auftrag von Herrn R. [Name geändert] kostenpflichtig abmahnen müssen.

Die Person gab sich damals als ein Tim Staupendahl der Kanzlei rechTEC aus, wir konnten dies jedoch nie verifizieren, da wir zum einen den Anweisungen direkt Folge leisteten, zum anderen aufgrund der unterdrückten Rufnummer nicht zu 100% den Anruf nachverfolgen konnten.

Klar, man kann jetzt sagen, dass wir uns die Rufnummer ja von der Seite hätten nehmen können und nochmal nachfragen hätten können, aber an dieser Stelle gestehen wir ein: wir waren schlichtweg zu dem Zeitpunkt zu naiv und zu ängstlich. Diese Art von Androhung gab es bisher noch nie.

Erwachsener

Gleichzeitig hat dieser Anruf uns aber verändert: er war wie eine Feuertaufe, er hat uns erwachsen gemacht.

Mit diesem Anruf hat auch das Netzwerken begonnen: nach unserer entschärften Neuveröffentlichung meldeten sich direkt Personen bei uns, denen Ähnliches widerfahren ist.

Einer davon erzählte uns auch von einem (teuren) verlorenen Urteil. Damit standen wir nun mitten in einem Thema, welches uns so weit unbekannt war: es gibt also eine Person, die jeder hinter der Seite vermutet, welche jedoch selbst jeden verklagt, der ihn als Administrator dieser Seite nennt. Der Spiegel schrieb dazu in einem Artikel aus dem April 2014 als Nachtrag [2]:

Dieser Beitrag war zwischenzeitlich aufgrund einer einstweiligen Verfügung um die Mario Rönsch betreffenden Passagen verkürzt. Das Thüringer Oberlandesgericht hat inzwischen jedoch bestätigt, dass wir insoweit in zulässiger Weise den Meinungsstand dokumentiert hatten. Das Magazin „Vice“ allerdings darf aufgrund eines Urteils nicht mehr behaupten, dass Rönsch der Administrator der fraglichen Facebook-Seite war. „Vice“ ist es vor Gericht nicht gelungen ist, diese Annahme gerichtsfest zu beweisen.

Und dieses Thema, sowie der recht unfreundliche Anruf haben uns nun fasziniert.

Wer steckt denn nun hinter der Seite? Sind es vielleicht doch nur Gerüchte um diesen Mann und Herr Rönsch wurde tatsächlich die ganze Zeit zu Unrecht als Administrator der Seite tituliert? Da es sich hierbei um Erzählungen aus den sozialen Netzwerken handelt, ist es zwangsläufig ein Thema für Mimikama gewesen, auch wenn uns die Lust zunächst vergangen war, über die Facebookseite “Anonymous.Kollektiv” zu schreiben.


Fast 6 Monate

Es dauerte bis zum Oktober 2015, in dem wir das “Anonymous.Kollektiv” erneut thematisierten [3]. Mittlerweile haben wir viele Informationen aus dem Hintergrund bekommen.

Screenshots, die nicht wirklich verwertbar sind. Geschichten, die auf Hörensagen basieren. Was sich aber geändert hat: die Facebookseite “Anonymous.Kollektiv” hat ihre Fananzahl um mehrere 100.000 Fans in den 6 Monaten erhöht. Anfang Oktober stand die Seite bei 959.000 Fans.

Vielerorts munkelte man von Fankauf und Strohpuppen, am Ende schwer zu beweisen. Faktisch haben sich jedoch die Schlagzahl und die Radikalität der Seite deutlich erhöht.

Zudem konnte man immer wieder ein deutliches Bewerben von COMPACT Artikeln bemerken, welches teilweise bis hin zu dem Bewerben von Abonnements des Magazins führte (warum das so sein mag, zeigt sich später im Text).

Unser zweiter Artikel über das Kollektiv macht deutlich darauf aufmerksam, dass diese Seite von vielen Anonymous-Aktivisten abgelehnt wird und inhaltlich in keiner Beziehung zu klassischen Anonymous-Themen steht. In diesem Artikel verzichteten wir auf die Darstellung und Spekulationen zu möglichen Hinterleuten und setzten den Fokus auf die strikte Trennung von Anonymous.Kollektiv und Anonymous-Bewegung an sich.


Weiter in Teil 2: Die „COMPACT – Rönsch Connection“: ein kleiner Exkurs

Übersicht

Anonymous.Kollektiv: die ganze Mimikama Geschichte

  • Teil 1: Wie alles begann…
  • Teil 2: Die COMPACT – Rönsch Connection: Ein kleiner Exkurs
  • Teil 3: Fake-News & Watchgroups
  • Teil 4:Das Spin-Off Migrantenschreck
  • Teil 5: Die Zeit der Leaks und der Schritt zurück
  • Teil 6: Das Ende der Facebookseite, der Einbruch der Reichweite und die Kampagne gegen Mimikama
  • Teil 7: Fronten zwischen Compact und Rönsch
  • Teil 8: Rönsch zieht auf Anonymounews.ru blank
  • Teil 9: Der Fauxpas-GAU
  • Teil 10: Zugangsdaten, Datenbanken und Kundenadressen
  • Teil 11: Das Ende von Migrantenschreck und Rönsch unter Druck
  • Teil 12: Rönsch wird in Budapest festgenommen
  • Teil 13: Überstellung und der Prozess
  • Teil 14: Prozessbeginn und überraschend schnelles Teilgeständnis
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