Ermittler finden 20.000 Euro in Erdloch – Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche

Autor: Tom Wannenmacher


Liebe Leserin, lieber Leser,

jeden Tag strömt eine Flut von Informationen auf uns ein. Doch wie viele davon sind wirklich wahr? Wie viele sind zuverlässig und genau? Wir bei Mimikama arbeiten hart daran, diese Fragen zu beantworten und dir eine Informationsquelle zu bieten, der du vertrauen kannst.

Aber um erfolgreich zu sein, brauchen wir deine Hilfe. Du hast es in der Hand, eine Welt voller vertrauenswürdiger Informationen zu schaffen, indem du uns jetzt unterstützt. Jede Unterstützung, ob groß oder klein, ist ein wichtiger Beitrag zu unserer Mission.

Werde Teil einer Bewegung, die sich für die Wahrheit einsetzt. Deine Unterstützung ist ein starkes Signal für eine bessere Informationszukunft.

❤️ Herzlichen Dank

Du kannst uns entweder via PayPal oder mittels einer Banküberweisung unterstützen. Möchtest Du uns längerfristig unterstützen, dann kannst Du dies gerne mittels Steady oder Patreon tun.


Rund 20.000 Euro versteckte der mutmaßliche Betrüger in einem Erdloch hinter seinem Haus. Foto: Polizei Osnabrück
Rund 20.000 Euro versteckte der mutmaßliche Betrüger in einem Erdloch hinter seinem Haus. Foto: Polizei Osnabrück

Am 13.12.21 durchsuchten Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück mit Unterstützung der Polizei Nordhorn und in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück, ein Wohnhaus in Nordhorn.

Der Verdacht: Ein 66-jähriger Mann soll als Mitglied einer Bande ältere Menschen um hohe Geldsummen betrogen haben. Er wurde vorläufig festgenommen. Außerdem fanden die Beamten in einem Erdloch versteckt rund 20.000 Euro. Noch dazu stellten sie mehrere Handys sowie einen PC sicher. Die Ermittlungen und Auswertungen der sichergestellten Gegenstände dauern an.

Rund 20.000 Euro versteckte der mutmaßliche Betrüger in einem Erdloch hinter seinem Haus. Ermittler konnten das Versteck ausfindig machen und das in einem Gurkenglas befindliche Geld ausgraben. Foto: Polizei Osnabrück Foto: Polizei Osnabrück
Rund 20.000 Euro versteckte der mutmaßliche Betrüger in einem Erdloch hinter seinem Haus. Ermittler konnten das Versteck ausfindig machen und das in einem Gurkenglas befindliche Geld ausgraben. Foto: Polizei Osnabrück Foto: Polizei Osnabrück

Das Vorgehen der Täter rund um den Festgenommenen ist neu. Überwiegend russische Staatsangehörige oder Menschen mit entsprechendem kulturellem Hintergrund, die in Deutschland leben, sollen um ihr Erspartes gebracht werden. Die Polizei weist deshalb eindringlich auf die neue Masche hin.

Im konkreten Fall, der zur Durchsuchung in Nordhorn führte, wurde eine 80-Jährige russische Staatsangehörige aus dem Raum Gütersloh seit Februar 2021 um einen hohen fünfstelligen Betrag betrogen.

Die Geschädigte gelangte über eine Werbeanzeige eines russischen TV-Senders an eine vermeintliche Drogen-Beratungsstelle. Die im TV angezeigte Rufnummer wählte die Frau in der Absicht, Hilfe für ihren drogenkranken Enkel zu erhalten. Am anderen Ende der Leitung versprach eine Frau in russischer Sprache ihre Unterstützung, zuvor sollte aber eine Beratungsgebühr bzw. Aufwandsentschädigung gezahlt werden. Insgesamt überwies die 80-Jährige in mehreren Raten vierstellige Beträge per Auslandsüberweisung. Im Anschluss forderten die Betrüger nochmals einen fünfstelligen Betrag von der Dame, um in einer Kirche ein wertvolles Bild zur Behandlung des Enkels kaufen zu können – mit Erfolg. Das Geld übergab sie an einen Kurier. Wenig später meldete sich der vermeintliche Vorarbeiter der Frau, mit der die Seniorin zuvor Kontakt hatte. Er sagte auf Russisch, dass nochmals ein fünfstelliger Betrag gezahlt werden sollte, weil seine Mitarbeiterin, samt dem bislang gezahlten Geld der Geschädigten, festgenommen wurde. Auch dieses Geld zahlte sie in zwei Raten, da sie sich das Geld leihen musste. Nach einer weiteren Forderung eines mittleren fünfstelligen Betrages, offenbarte sich die 80-Jährige im Juni 2021 ihrem Sohn, welcher die Polizei informierte. Im Zuge dessen konnte ein Kurier bei einer Geldübergabe in Gütersloh festgenommen werden.

Perfide: Der spirituelle Glaube der älteren Geschädigten wurde schamlos ausgenutzt. „Mit einer Vielzahl von Anrufen in russischer Sprache werden die Geschädigten aufs Glatteis geführt. Die Täter gehen arbeitsteilig und professionell vor“, betont Nadine Kluge-Gornig, Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.

Im Fall der 80-Jährigen waren es mehr als 200 Anrufe. Kluge-Gornig: „Es ist der Polizei gelungen, einen wichtigen Logistiker in diesem kriminellen Netzwerk zu ermitteln. Wir erhoffen uns durch die weiteren Ermittlungen, auch an die Hintermänner zu kommen.“ Der 66-jährige Nordhorner hat im aktuellen Fall als Bindeglied zwischen dem Callcenter – dessen technisch generierte Telefonnummern ihren Sitz in Hamburg vortäuschte – und dem Abholer des Geldes fungiert. Das Strafverfahren wird wegen schweren Bandenbetrugs durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück in enger Zusammenarbeit mit der Polizei geführt.

Die Polizei warnt eindringlich, insbesondere alle Menschen mit russisch kulturellen Wurzeln vor der Masche: „Fallen Sie nicht auf diese perfide Masche herein und beenden Sie am besten sofort das Gespräch! Überweisen oder übergeben Sie kein Geld an Fremde! Sollte es doch passiert sein, informieren Sie unmittelbar Verwandte, Bekannte und benachrichtigen die Polizei“, betont Kluge-Gornig abschließend.


Quelle: Polizeidirektion Osnabrück


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama