20 Jahre nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 in den USA wurde nun ein Ermittlungsdokument veröffentlicht, dass Kontakte zwischen saudi-arabischen Beamten und den Entführern der Passagiermaschinen skizziert. Dieses liefert keine Beweise für eine Beteiligung der saudi-arabischen Regierung an den Anschlägen.

Dokumente nach Forderung von Angehörigen veröffentlicht

Bei den Anschlägen vom 11. September sind damals fast 3000 Menschen ums Leben gekommen. Viele der Angehörigen der Getöteten hatten von US-Präsident Joe Biden gefordert, die Ermittlungsprotokolle offenzulegen. Das FBI gab die Unterlagen schließlich im Auftrag des Präsidenten frei. In dem teilweise geschwärzten, 16-seitigen Dokument werden Kontakte zwischen den Entführern der Passagiermaschinen und saudi-arabischen Beamten aufgezeigt. Eine Beteiligung der Regierung in Riad konnte darin nicht bewiesen werden.

Unklar, ob saudi-arabische Beamte involviert waren

Das Terrornetzwerk Al-Quaida von Osama Bin Laden, der wie 15 der insgesamt 19 Entführer der Flugzeuge aus Saudi-Arabien stammt, hatte sich damals zu den Terroranschlägen bekannt. Auch hier habe eine Kommission der amerikanischen Regierung keine Belege finden können, dass das Terrornetzwerk direkt finanziell von der saudi-arabischen Regierung unterstützt worden sei. Nicht geklärt ist jedoch, ob einzelne Beamte dies taten.

Regierung unterstützt Transparenz

Saudi-Arabien betonte stets, nicht in die Anschläge verwickelt gewesen zu sein. In einer Erklärung vom 8. September begrüßte die Regierung Saudi-Arabiens eine Freigabe von Verschlusssachen durch die US-Regierung und gab an, sich ebenfalls für Transparenz rund um die Anschläge vom 11. September einzusetzen. Auch frühere Ermittlungen hätten keinen Beweis einer Involvierung der saudi-arabischen Regierung oder deren Mitarbeitern in die Terroranschläge geliefert. Zu den aktuell veröffentlichten Dokumenten gibt es seitens der saudi-arabischen Botschaft in Washington bislang keine Stellungnahme.

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Angehörige klagen gegen Saudi-Arabien

Terry Strada, deren Ehemann Tom bei den Anschlägen getötet wurde, ließ in einer Stellungnahme im Namen der Organisation „9/11 Families United“ verlauten, dass das veröffentlichte Ermittlungsdokument die Zweifel an einer saudi-arabischen Mittäterschaft beseitige. „Jetzt sind die Geheimnisse der Saudis aufgedeckt, und es ist längst an der Zeit, dass das Königreich sich der Rolle seiner Beamten bei der Ermordung Tausender auf amerikanischem Boden stellt.“, so Strada.

Derweil liegt eine Klage gegen Saudi-Arabien auf mehrere Milliarden Dollar von den Angehörigen von rund 2500 der Getöteten und über 20.000 Verletzten vor, an der sich auch diverse Versicherer und Unternehmen beteiligten.


Quelle: FBI gibt erstes Dokument zu 9/11-Ermittlungen frei (faz.net)

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