Abofalle „TrackInfo“: Der Nutzer wird mit einer SMS zur Paketverfolgung auf eine Seite mit Abos für Yogakurse gelockt.

Unser Kooperationspartner checked4you erzählt von Simone, die auf ein Paket wartet. Es sollte schon längst angekommen sein, aber vom Zustelldienst war nichts zu hören oder zu sehen. Da bekommt sie eine SMS mit einem Link, den sie öffnen soll – angeblich zur Paketverfolgung. Dieser Link führt zu einer Abofalle für Yogakurse.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine SMS über ein nicht zustellbares Paket entpuppt sich als Abofalle.
  • Es ist zweifelhafte Werbung für eine Internetseite mit Yogakursen.
  • Falls ihr ein Paket erwartet, guckt nur auf der echten Internetseite des Zustelldienstes nach, wo sich eure Sendung befindet.

 SMS

„TrackInfo“ wird als Absender angezeigt. Die Nachricht: „Unzustellbares Packet! Ihre Sendung ist im Verteilerzentrum angehalten worden.“

Und dann gibt es noch einen kurzen Link, den Simone antippen soll. Der Absender ist nicht der Paketdienst und die SMS ist eigentlich nur Spam, der immer wieder massenweise an willkürliche Empfänger verschickt wird. Aber weil Simone ja auf ein Paket wartet, springt sie natürlich auf die Nachricht an.

Darauf spekulieren die unbekannten Absender.

Website 1: Paket angeblich weg

Simone tippt auf den Link – und landet mit ihrem Smartphone auf einer Internetseite, auf der steht, sie müsse 2 Euro bezahlen. Erst dann werde das Paket „verarbeitet“.

Weil Simone es immer noch für möglich hält, dass es tatsächlich um ihr bestelltes Paket gehe, tippt sie auf den Link „ZUR ZAHLUNG“. Schließlich war es mit dem Paketdienst eh schon kompliziert, weil die E-Mails mit dem Sendestatus im Spam-Ordner ihres Mail-Programms gelandet waren, das Paket dann wieder zurück an den Absender ging und so weiter.

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Website 2: Abofalle

Jetzt wird es richtig seltsam: Simone soll persönliche Daten (Namen, Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer) angeben. Und sie soll einen kleingedruckten Text bestätigen. Zum Glück liest sie sich die Infos durch.

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Darin steht nach einem Hinweis auf Cookies und die Datenrichtlinie: „Yocourse. com ist ein Produkt, das auf einem automatischen Abonnement basiert 68,00 eur und am Ende der 5-tägigen Testphase verlängert wird, es sei denn, es wird vor Ablauf dieses Datums storniert.“ Ein Blick nach oben auf den Handy-Bildschirm zeigt, dass die Seite die Adresse „b.yocourse. com“ hat.

Entlarvt!

Die SMS, mit der Simone angeblich ihr erwartetes Paket verfolgen kann, führt zu einem Abo von Yocourse. com. Auf der Seite werden Yogakurse angeboten – zum Preis von 29 Euro für 14 Tage. Die 68 Euro aus dem oben zitierten Kleingedruckten könnten sich also auf ein Yoga-Abo für 28 Tage beziehen.

Die SMS und die Internetseite mit der Paketverfolgung sind nichts weiter als billige Werbung, die euch mit falschen Behauptungen in eine Abofalle locken soll.

Tipps zum Schluss

Wenn ihr auf Pakete wartet, nutzt immer die offiziellen Internetseiten der Paketdienste und gebt dort die Trackingnummer ein! Die bekommt ihr in der Regel vom Absender des Pakets per E-Mail.

Klickt nicht wahllos irgendwelche Boxen mit Häkchen an, sondern lest euch die Texte dazu durch! In unserem Beispiel wäre ein Abo-Vertrag sicher nicht gültig. Denn im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) steht, dass ein Vertrag im Internet nur dann wirksam geschlossen wird, wenn ein Button mit Worten wie „zahlungspflichtig bestellen“ oder ähnlich beschrieben ist. In unserem Beispiel steht da einfach nur „Weiter“. Das reicht nicht aus.

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Vorsicht mit euren persönlichen Daten! Denn auch wenn die Betreiber der Internetseite rechtlich keine Chance haben dürften, an euer Geld zu kommen, könnten sie allein mit euren Daten jede Menge Schaden anrichten. Mehr dazu lest ihr in unserem Text über Identitätsdiebstahl.

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