Es kursiert die Behauptung, Anne Will habe viel Geld von Gates erhalten, doch selbst der Ersteller des Gerüchts widerspricht der Behauptung.

Mit Gerüchten ist das so eine Sache: Sie sind nur sehr schwer wieder aus der Welt zu räumen. In diesem Fall gaben sogar nicht nur der Ersteller, sondern auch Verbreiter des Gerüchtes zu, falsch gelegen zu haben, doch es hat sich bereits selbstständig gemacht: Bill Gates soll der Talkshow-Moderation knapp eine halbe Million Dollar gegeben haben, was als Bestechung ausgelegt wird.
Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit, sogar der Ersteller der Behauptung löschte seinen Artikel und entschuldigt sich ausführlich.

Die Behauptung in freier Wildbahn

Mehrere Beiträge in sozialen Medien greifen die Behauptung über Gates und Anne Will auf – allerdings wie so oft ohne Quellenangaben:

Die Falschbehauptung über Gates und Anne Will
Die Falschbehauptung über Gates und Anne Will

Die Notbremse

Nach vier Tagen löschte der Ersteller den Artikel mit der Behauptung (hier noch im Archiv abrufbar) und entschuldigte sich ausführlich für die vorschnelle Schlussfolgerung (siehe HIER).
Doch da nahm das Gerücht schon Fahrt auf: Ein Politiker schreib einen Tweet darüber (siehe HIER), löschte ihn aber mittlerweile wieder. Der Blog eines Journalisten nimmt daraufhin die Falschmeldung auseinander (siehe HIER), woraufhin ein weiterer Artikel mit einer Entschuldigung des Gerüchte-Erstellers folgt (siehe HIER).
Dies ist insofern ungewöhnlich, als jener Journalist und der Blog-Betreiber im Prinzip auf derselben Seite stehen: Beide verbreiten gerne unbewiesene Verschwörungsmythen über die Corona-Pandemie und Impfungen, auch in seinem zweiten Entschuldigungs-Artikel lässt sich der Blog-Betreiber nicht nehmen, anzudeuten, dass „Gates, Schwaab und Konsorten“ die Menschen durch Impfungen „transhuman“ machen wollen (unser Artikel dazu HIER).

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Fazit

Die Talkshowmoderatorin Anne Will bekam keine knappe halbe Million Dollar von der Bill & Melinda Gates-Stiftung. Die Lücken in der Recherche erkannte der Ersteller des Gerüchts schließlich selbst und löschte seinen Artikel darüber.
Allerdings zu spät, und so ist es oftmals mit Falschbehauptungen: Sie verbreiten sich nun ohne Quellenangabe als Screenshots weiter und werden nebenher in Beträgen erwähnt, als ob es ein klarer Fakt sei.
Deswegen, liebe LeserInnen: Wenn etwas zu sensationell klingt, aber die Verbreiter keine Quelle nachweisen können, dann seid immer misstrauisch!

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)