Kostenloses Antivirenprogramm „Total AV“ entpuppt sich als Kostenfalle

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Autor: Janine Moorees

Kostenloses Antivirenprogramm „Total AV“ entpuppt sich als Kostenfalle
Artikelbild: Screenshot Total AV

Jeder braucht ein Antivirenprogramm auf seinem Computer, um ihn zu schützen. Was aber, wenn dieses vermeintlich kostenlose Programm auf einmal Geld kostet?

Immer wieder melden uns verunsicherte LeserInnen das Antivirenprogramm „Total AV“. Der Grund dafür sind nicht-transparente Kosten sowie Probleme beim Kündigen des Abo-Vertrags. Gleichzeitig wird „Total AV“ auf vielen Seiten als das beste kostenlose Antivirenprogramm beworben. Watchlist Internet hat sich das Programm genauer angesehen.

„Total AV“ wird auf verschiedensten Seiten als bestes kostenloses Antivirenprogramm beworben. Unser Test zeigt jedoch, dass die kostenlose Version nur wenige Funktionen anbietet. Beim Kauf von „Total AV“ werden außerdem zusätzliche Kosten nur im Kleingedruckten angezeigt. Damit verliert der vermeintliche Abo-Vertrag seine Gültigkeit.

Positive Werbung für „Total AV“

Sind Sie auf der Suche nach einem Antivirenprogramm, kann es passieren, dass Ihnen „Total AV“ als gute kostenlose Möglichkeit vorgeschlagen wird. So wird zum Beispiel auf der Webseite besterantivirusprogramm.com „Total AV“ prominent an erster Stelle angezeigt. Andere – teils seriöse – Webseiten geben dem Programm eine sehr gute Bewertung.

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Obwohl totalav.com unseriös agiert, stößt man im Internet auf zahlreiche positive Bewertungen. / Bildquelle Watchlist Internet

Kostenlose Version hat nur wenige Funktionen

Auf der Seite besterantivirusprogramm.com wird „Total AV“ zudem als einziges kostenloses Programm dargestellt, dass trotzdem alle wichtigen Funktionen wie einen Echtzeitschutz anbietet.

Wir haben das Programm getestet und es zeigt sich, dass das Gegenteil der Fall ist. So gibt es bei der kostenlosen Version zwar verschiedene Möglichkeiten das Gerät zu scannen. Doch die wichtige Funktion eines Echtzeitschutzes erhalten nur jene Personen, die zahlen. Andere Funktionen wie das Entfernen von Junk-Dateien oder Duplikaten stehen außerdem nur für 48 Stunden kostenfrei zur Verfügung. Will man diese Funktionen länger nutzen, heißt es erneut: zahlen!

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Viele Funktionen stellen sich bei „Total AV“ als kostenpflichtig heraus. / Bildquelle Watchlist Internet

Kauf mit undurchsichtigen Kosten verbunden

Wenn Sie sich aufgrund der fehlenden Funktionen dazu entscheiden, die kostenpflichtige Version herunterzuladen, sollten Sie sich das Angebot genauer ansehen. So wirbt „Total AV“ sowohl im Antivirenprogramm selbst als auch auf der Webseite totalav.com mit unschlagbaren Rabatten von 70 bis 80 Prozent. Auf der Bezahlseite wird dementsprechend der Preis von 19 Euro/Jahr statt 99 Euro/Jahr angezeigt. Viele NutzerInnen werden von diesem Rabatt wohl dazu verleitet, die kostenpflichtige Version herunterzuladen.

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Beim Bezahlprozess werden Sie nicht ausreichend auf alle Kosten hingewiesen. / Bildquelle: Watchlist Internet

Sehen wir uns die Bezahlseite genauer an, finden wir weiter unten im hellen Grau und etwas kleiner geschrieben weitere Kosten:

Durch Klicken auf ‘Jetzt schützen’ Sie stimmen unseren Nutzungsbedingungen zu, datenschutzbestimmungen und unseren kontinuierlichen schutzservice. Der Rabatt 80% ist ein einführungsangebot und gilt nur für die erste laufzeit und verlängert sich automatisch um jährlich zum regulären Tarif, Änderungen vorbehalten, bis cancelled. Eine gebühr von 22,80 € inc. Die mehrwertsteuer wird auf ihrem Kontoauszug als totalav.com angezeigt.

Erst hier wird deutlich, dass die Mehrwertsteuer fehlt und daher das Produkt nicht 19 Euro, sondern 22,80 Euro kostet. Außerdem gilt dieses Angebot nur ein Jahr lang. Nach diesem Jahr wird das Abo automatisch verlängert und man muss – rechnet man erneut die Mehrwertsteuer dazu – 118,80 Euro jährlich bezahlen.

Sie sind in die Kostenfalle getappt?

Bei der Bestellung der kostenpflichtigen Version von „Total AV“ kommt kein gültiger Abo-Vertrag zustande, da sich die BetreiberInnen nicht an die Button-Lösung halten.

Was ist die Button-Lösung

KonsumentInnen müssen vor dem Bezahlen klar auf bestimmte Informationen hingewiesen werden. Dazu zählen alle Kosten (bei einem Abo-Vertrag müssen für jeden Abrechnungszeitraum die entsprechenden Kosten klar dargestellt werden), die Laufzeit des Vertrags oder die Kündigungsbedingungen. Dabei reicht es nicht, auf diese Informationen einfach nur (in hellem Grau) hinzuweisen. Sie müssen ganz klar ersichtlich und hervorgehoben werden!

Daher sollten Sie totalav. com kontaktieren und die Kündigung des vermeintlichen Abos sowie die Rückbuchung bereits abgebuchter Beträge (die über die 19 Euro hinausgehen) fordern. Betroffene KonsumentInnen berichten allerdings, dass auf Kündigungen oder Ähnliches nicht oder nur sehr langsam reagiert wird und auch Rückerstattungen sich als schwierig herausstellen. In diesem Falle sollten Sie Ihren Kreditkartenanbieter kontaktieren und dort um eine Rückbuchung bitten.

Wurde Ihnen ohne Ihre Zustimmung Geld abgebucht, muss Ihnen dieses gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückerstattet werden – das gilt auch, wenn Sie über anfallende Kosten nicht ausreichend informiert wurden.

Quelle: Watchlist Internet
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