Betrüger über Soziale Netzwerke – Love Scamming

Autor: Janine Moorees

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Betrüger über Soziale Netzwerke - Love Scamming
Artikelbild: Von Tero Vesalainen / Shutterstock.com

Betrüger betrügen. Das ist ihr Ding. Und besonders gerne werden Frauen betrogen. So auch in diesem Fall, in dem eine Frau einem Liebesbetrüger zum Opfer fällt.

Besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalen Stress verbunden ist der „Liebesbetrug“, der auch Love- oder Romance-Scamming genannt wird: In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Betrüger (Scammer) auf der Suche nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie auch im Fall einer Frau aus Bad Wildungen, die Opfer dieser Betrugsmasche wurde und am Montag Anzeige bei der örtlichen Polizeistation erstattete.

Die Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg warnt daher aus aktuellem Anlass und gibt Verhaltenshinweise zum Thema „Love-Scamming“. Der wichtigste Tipp: Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten und bei der Partnersuche.

Eine alleinlebende Frau aus Bad Wildungen lernte im Juni über ein soziales Netzwerk einen Mann „kennen“. Er schrieb sie direkt an, weil er angeblich über ihr ansprechendes Profil „gestolpert“ sei. Er wirke von Anfang an sehr freundlich. Nach einiger Zeit hatte er das Vertrauen der Bad Wildungerin gewonnen, sie gab ihm ihre Handynummer. Anschließend schrieben sie sich direkt über einen Messenger-Dienst. Der Betrüger stellte sich als Arzt aus Berlin vor, beteuerte, dass er sich in die Frau verliebt habe. Weiter kündigte er einen baldigen Besuch bei der Frau an, er wolle mit ihr ein neues Leben beginnen. Derzeit könne er noch nicht kommen, da er bei „Ärzte ohne Grenzen“ sei und sich in einem Camp im Ausland aufhalte.

Daher komme er auch derzeit nicht an sein Vermögen in Höhe von mehreren Millionen. Er bat die Bad Wildungerin, ihm 1.000 Euro zu überweisen und versprach ihr, dass nach der Heirat sein gesamtes Vermögen auch ihr gehören würde. Die Frau überwies das Geld an eine angebliche Sicherheitsfirma. Als sie am Montag (9. August) weitere 2.000 Euro per Western Union oder Stream-Card übermitteln sollte, ging sie zu ihrer Bank und nahm einen Kredit auf. Mit dem Bargeld wollte sie in einem Bad Wildunger Geschäft die Überweisung durchführen. Hier wurde sie aber von einer aufmerksamen Mitarbeiterin darauf hingewiesen, dass es sich wohl um einen Betrüger handelt. Die Bad Wildungerin folgte dem Rat der Angestellten aus dem Geschäft und ging zur Polizei Bad Wildungen. Die 2.000 Euro hatte sie glücklicherweise noch nicht überwiesen, neben dem enormen emotionalen Schaden bleibt ihr aber auch ein finanzieller Schaden von 1.000 Euro.

Was ist Love-Scamming?

Betrügerinnen und Betrüger suchen über das Internet, Instagram, Facebook oder Dating Portale Kontakt zu Frauen und Männern. Sie geben sich als attraktiver, sympathischer und erfolgreicher „Traummann“ oder als bezaubernde „Traumfrau“ aus. Sie täuschen eine Liebesbeziehung vor, nachdem sie sich zunächst das Vertrauen Ihrer Opfer erschlichen haben. Ihre Lebensläufe und Geschichten sind frei erfunden, ihre Fotos aus dem Netz geladen. Ziel der Scammer ist das Geld der Opfer. Durch erfundene Notsituationen bringen sie diese dazu, ihnen Geld zu überweisen.

Wann sollten Sie aufmerksam werden?

  • Eine Person, die sie erst kürzlich über das Internet kennengelernt haben, fragt nach Geld.
  • Ihnen wird ein Treffen in Aussicht gestellt, dass allerdings aus den verschiedensten Gründen nie zustande kommt, sodass der Kontakt ausschließlich „online“ gehalten wird.

Weitere Anzeichen für Love-Scamming

  • Sie erhalten eine knappe freundliche Mail mit einer Einladung zum Chat. Die Mail dient dabei als Lockmittel.
  • Die Kommunikation erfolgt vorwiegend in Englisch oder Deutsch, dabei wird häufig nur der Google-Übersetzer genutzt. Manche Täter*innen nutzen allerdings auch sehr gute Übersetzungsprogramme,die einen Muttersprachler vortäuschen.
  • Die Fotos, die Sie erhalten, zeigen attraktive Personen und sind qualitativ hochwertig.
  • Bereits nach kürzester Zeit werden Sie mit Liebeserklärungen überhäuft und Ihnen wird eine gemeinsame Zukunft in Aussicht gestellt.
  • Im Laufe der Bekanntschaft werden Sie um Geld gebeten, sollen ein gemeinsames Konto eröffnen oder andere materielle Gefälligkeiten leisten – alles in Hinblick auf die angeblich geplante gemeinsame Zukunft.

Was kann ich tun, um mich vor Betrügern zu schützen?

  • Geben Sie keinerlei Personaldaten, Bankverbindungen oder private intime Fotos heraus. Diese könnten missbräuchlich benutzt werden.
  • Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens und sprechen mit ihr darüber.
  • Forschen Sie bei einem Betrugsverdacht mit den Ihnen vorliegenden Informationen im Internet nach. Sehr häufig sind die Namen der Betrüger dort bereits hinlänglich bekannt.
  • Geben Sie den Namen Ihres / Ihrer Internetbekanntschaft mit dem Zusatz „Scammer“
    bei einer Suchmaschine ein, oftmals kann der Verdacht dort schon bestätigt werden.

Wie verhalte ich mich, wenn ich möglicherweise Opfer von Love-Scamming werden soll/geworden bin?

  • Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab und blockieren Sie diesen, ignorieren Sie weitere Versuche der Kontaktaufnahme.
  • Wenn Sie vermuten, Opfer einer Straftat geworden zu sein, wenden Sie sich umgehend an die Polizei. Sie haben auch die Möglichkeit, über unsere Onlinewache unter https://onlinewache.polizei.hessen.de/ow/Onlinewache/ eine Strafanzeige zu erstatten.
Quelle: PP / Polizeipräsidium Nordhessen
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