Diese Bienen haben wohl den Dreh raus. In einem Video sieht man, wie zwei Bienen zusammenarbeiten, um den Drehverschluss einer Fanta-Flasche zu öffnen.

Die Frage ist nun: Können Bienen das tatsächlich? Ist das Video ein Fake? Oder wurden die Bienen etwa dressiert?

Hier mal das Video:

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Gut, man sieht, dass sie den Drehverschluss nicht wirklich gänzlich aufdrehen, die Flasche wurde zuvor bereits geöffnet. Sie ist ja auch nicht mehr ganz voll.

Doch was man den Bienen nicht absprechen kann, ist, dass sie es geschafft haben, den letzten nötigen „Dreher“ auszuführen, um schließlich die Kappe von der Flasche zu schubsen.

Sind das besondere Bienen?

Handelt es sich dabei um speziell dressierte oder ausgebildete Bienen? Special force Fanta-Bees? – Wohl nicht.

Doch Bienen sind durchaus sehr geschickt und arbeiten auch zusammen. Dr. Lars Chittka, Professor für Sensorik und Verhaltensökologie und Leiter des Bee Sensory and Behavioral Ecology Lab an der Queen Mary University of London, meint zu diesem Video gegenüber IFLScience:

„Es ist sehr schwer, anhand eines einzigen Clips wie diesem zu erkennen, was vor sich geht. Ich denke, das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die beiden Bienen unabhängig voneinander zu „Fanta-Trinkern“ geworden sind, bevor dies gefilmt wurde, wohl hauptsächlich durch weggeworfene Flaschen, die offen zugänglich waren.
Es ist jedoch interessant, dass sie beide die Kappe in die richtige Richtung zu bewegen scheinen. Bienen können solche Techniken sicherlich erlernen, aber typischerweise nur durch mehrere Lernmöglichkeiten, nicht spontan durch Einsicht. Ich weiß nicht, ob der Beobachter den Bienen mehrere Lernversuche gegeben hat, obwohl dies eventuell unwahrscheinlich ist.“

Zusammenarbeit von Bienen

In eigenen Forschungen konnte Chittka feststellen, dass Bienen tatsächlich trainiert werden können, um beim Versuch, an Nahrungsquellen zu gelangen, zusammenzuarbeiten. Bienen entwickeln diese Fähigkeiten nicht ausschließlich selbst, sondern lernen auch voneinander und tauschen Informationen aus.

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Chittka hält das Verhalten in dem Video nicht für „abgesprochenes“ Teamwork, stuft es allerdings auch nicht als völligen Zufall ein, dass die beiden Honigbienen die Kappe der Flasche entfernen konnten.

„Bienen lernen individuell, die Blütenmerkmale zu erkennen, die mit belohnendem Nektar einhergehen, und viele Arten (einschließlich Honigbienen) sind in diesem Lernprozess äußerst flexibel: Es muss keine Blume sein, es kann eine zuckerhaltige Getränkeflasche sein, deren visuelle Signale (z.B. die Farbe der Kappe oder des Getränks und der Geruch des Getränks) sie mit zuckerhaltigen Belohnungen in Verbindung bringen. Da weggeworfene Flaschen in Parks etc. in der Regel überall herumliegen, haben sie viele Möglichkeiten, solche Assoziationen zu erzeugen.“

Vermutlich war es hier so, dass die Bienen erst durch die Farbe angelockt und weiters durch eventuell vorhandene Rückstände von Fanta in den Rillen des Drehverschlusses angezogen wurden. Sie verwendeten ihre Mundwerkzeuge dazu, das „flüssige Gold“ zu erreichen. So war es dann wohl schlussendlich möglich, dass sie das richtige Drehmoment erzeugten, um die Kappe vollständig zu entfernen.

Jedoch ist es nicht so, dass Bienen sich mit anderen Bienen treffen, um gemeinsame Manöver zu planen und zu koordinieren.

Für den Fall, dass wir uns hier täuschen und den Vorgang unterschätzen, machen wir uns mal auf diese Zukunftsvision gefasst:

„In einigen Jahren, wenn die Bienen die Welt regieren, wird dies eines dieser anthropologischen Videos sein, die jungen Bienen in der Schule gezeigt werden und einen Schlüsselmoment in der Evolution ihrer Spezies zeigen – wie zum Beispiel, als die Menschen zum ersten Mal grobe Werkzeuge benutzten.“

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Quelle: YouTube, IFLScience

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)