Nach der Impfung via Bluetooth koppelbar? Äh… nope!

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Autor: Claudia Spiess

Falsch
Falsch

Impfung erledigt, Bluetooth ein, verfügbare Geräte suchen und schauen, ob man zu sich selbst eine Verbindung herstellen kann.

Ja, tatsächlich gibt es Menschen da draußen, die behaupten, sie seien nach einer COVID-19 Impfung mit Bluetooth koppelbar. Sie erhielten eine eigene Mac-Adresse, die auch in den verfügbaren Bluetooth-Geräten in der Umgebung auftauchen würden.

Nein, wir ziehen uns solche Geschichten nicht aus der Nase. Wir halten uns für nicht ganz unkreativ, aber dazu hätte es vermutlich ein paar Gläser oder Flaschen vom Selbstgebrannten gebraucht.

Der Vollständigkeit halber: Bluetooth ist eine drahtlose Technologie, die Kurzstrecken-Funkwellen verwendet, um Daten zwischen Geräten in einem kleinen Bereich auszutauschen. Es müsste also ein Chip mit der Impfung eingeschleust worden sein, der Bluetooth-Fähigkeiten mit sich bringt.

Das Video als Beweis

In einem Video zeigt ein Mann, dass sein Smartphone sich mit ihm verbinden möchte. Mit ihm als Geimpften. Mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Das sieht dann so aus:

Screenshot Facebook Video
Screenshot Facebook Video

Das Video ist betitelt als „AstraZeneca Bluetooth Side Effect“ und zeigt ein Smartphone, das einen Bluetooh pairing request mit „AstraZeneca_ChAdOx1-S“ stellt und auch einen Passkey zur Verbindung angibt.

Gleich hier stellt sich uns die Frage, wenn es hierbei um einen Menschen geht: WO GENAU gibt man an einem Menschen den Passkey zur Bestätigung der Bluetooth-Kopplung ein, oder wo genau poppt das Fenster mit eingeblendetem Passkey auf, das man mit „Ja, los, kopple mich!“ bestätigen kann? – Wie auch immer …

Der Mann im Video ist fast ein wenig zu bemitleiden, denn diese Bluetooth-Geschichte kann richtig lästig werden:

„Das einzige Problem ist, dass überall, wo ich hingehe, alles versucht, sich mit mir zu verbinden, wie bei Bluetooth.
Ich steige ins Auto, mein Auto versucht, sich mit mir zu verbinden. Wenn ich nach Hause komme, versucht mein Computer, sich zu verbinden. Auch mein Handy versucht, sich zu verbinden.“

Mit Mama und Papa via Bluetooth verbinden

Ein weiterer Beitrag taucht auf, in dem eine Person behauptet, seine Eltern via Bluetooth finden zu können, seitdem sie geimpft wurden. Der Beitrag zeigt das Display eines Handys, genauer: Die Übersicht von Bluetooth-Geräten, darunter Autofreisprecheinrichtungen bzw. -radios, Bluetooth-Boxen etc. Unter drei verfügbaren Geräten meint der Nutzer seine Eltern zu „erkennen“.

Screenshot Facebook Handydisplay / Bluetooth
Screenshot Facebook Handydisplay / Bluetooth

„Es gibt auch ein Bluetooth-Gerücht, ich habe meine Eltern gescannt und die unteren Zahlen auf dem Foto erschienen, AC bei Papa und EC bei Mama“.

Wir haben nach den MAC-Adressen gesucht. AC, also der Papa, ist eine MAC-Adresse, die von Chongqing Fugui Electronics Co., Ltd. zur Verfügung gestellt wird. Dieses Unternehmen wiederum stellt Dell- oder auch HP-Computer oder zumindest Teile davon her.
Die MAC-Adresse von Mama ist dann gleich nochmal einfacher zu erklären: Dahinter steckt ein Produkt von Logitech.

Fazit

Behauptungen, dass die Impfstoffe Mikrochips enthalten, wurden weithin widerlegt. Unsere Artikel dazu HIER.

Abgesehen davon kann man Bluetooth-Namen der Geräte ändern, was den „Video-Beweis“ ad absurdum führt. Wir wollen dem Mann im Video keine absichtliche Falschbehauptung unterstellen, es könnte sich auch jemand nur einen Scherz mit ihm erlaubt haben.

Jedenfalls gibt es keine Beweise für die Behauptung, dass einer der COVID-19 Impfstoffe einen Mikrochip oder ein Element enthält, das ihn über Bluetooth nachweisbar machen würde.

Das könnte dich auch interessieren: Nein, Schlaganfälle nach der COVID-19 Impfung sind keine „ganz häufige Nebenwirkung“

Quellen: Reuters, FullFact, USA Today
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