Der Vorwurf wiegt schwer: ChatGPT, ein fortschrittlicher Chatbot von OpenAI, soll personenbezogene Daten falsch wiedergeben und damit gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union verstoßen. Nach Ansicht von Datenschützern stellt dies nicht nur einen rechtlichen Fehler dar, sondern birgt auch ernsthafte Risiken für die betroffenen Personen.

„Halluzinationen“ von ChatGPT: Ein technologisches und rechtliches Dilemma

ChatGPT und ähnliche KI-Modelle leiden unter dem Phänomen der „Halluzinationen„, d.h. der Generierung falscher oder irreführender Informationen. Diese Fehlinformationen können besonders problematisch sein, wenn es sich um personenbezogene Daten handelt. Gemäß der EU-DSGVO müssen solche Informationen korrekt und verständlich sein, einschließlich des Rechts auf Berichtigung und Löschung falscher Daten. Wenn diese Genauigkeit und Transparenz nicht gegeben sind, besteht die Gefahr, dass der Einsatz von KI in sensiblen Bereichen zu schwerwiegenden Datenschutzverletzungen führt.

Der Rechtsrahmen und die Reaktionen der Unternehmen

Die Datenschutz-Grundverordnung bietet einen festen Rahmen für die Verarbeitung personenbezogener Daten, einschließlich der Verpflichtung zur Richtigkeit und der Möglichkeit, Zugang zu gespeicherten Daten zu verlangen. Die Datenschutzorganisation Noyb berichtet jedoch, dass OpenAI nicht angemessen auf Anfragen zur Korrektur oder Löschung unrichtiger Daten reagiert hat. Dies verstärkt die Befürchtung, dass trotz fortgeschrittener Technologie die gesetzlichen Anforderungen an eine transparente und korrekte Datenverarbeitung nicht eingehalten werden.

Internationale Reaktionen und Regulierungsmaßnahmen

Die Kontroverse um ChatGPT hat auch europäische Datenschutzbehörden auf den Plan gerufen. So hat beispielsweise die italienische Datenschutzbehörde aufgrund von Ungenauigkeiten eine vorübergehende Einschränkung der Datenverarbeitung durch ChatGPT verfügt. Die europäischen Gremien sind aktiv dabei, eine kohärente Antwort auf die Herausforderungen zu formulieren, die KI-Tools wie ChatGPT mit sich bringen. Eine zentrale Frage ist dabei, wie solche Technologien entwickelt und eingesetzt werden können, ohne dass grundlegende Datenschutzrechte verletzt werden.

Fragen und Antworten:

Frage 1: Warum ist die Genauigkeit von KI-generierten Informationen rechtlich relevant?
Antwort 1: Sie ist entscheidend, um die Einhaltung von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO zu gewährleisten, die Genauigkeit und Transparenz bei der Datenverarbeitung verlangen.

Frage 2: Wie reagieren Unternehmen typischerweise auf Anfragen zur Berichtigung von Daten?
Antwort 2: Unternehmen sind verpflichtet, auf solche Anfragen zu reagieren, aber im Fall von OpenAI wurden Beschwerden über fehlerhafte Datenverarbeitung nicht zufriedenstellend behandelt.

Frage 3: Was tun Datenschutzbehörden gegen solche Verstöße?
Antwort 3: Sie können Maßnahmen wie Untersuchungen einleiten, vorübergehende Beschränkungen auferlegen und Geldbußen verhängen, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.

Frage 4: Welche langfristigen Auswirkungen könnten diese Vorfälle auf den Einsatz von KI haben?
Antwort 4: Sie könnten zu einer strengeren Regulierung und einem stärkeren Bewusstsein für Datenschutzfragen führen, was sich auf die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologien auswirken würde.

Frage 5: Was bedeutet das für den einzelnen Nutzer?
Antwort 5: Die Nutzer müssen sich der Risiken bewusst sein und können gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten, wenn ihre Datenschutzrechte verletzt werden.

Fazit

Die Beschwerden gegen OpenAI wegen unsachgemäßer Datenverarbeitung durch ChatGPT werfen ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, KI-Technologien an bestehende Datenschutzgesetze anzupassen. Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung des Schutzes personenbezogener Daten im Zeitalter der künstlichen Intelligenz und rückt die Rechenschaftspflicht von Technologieunternehmen in den Vordergrund. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass solche Technologien nicht nur innovativ sind, sondern auch im Einklang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen stehen.

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Quelle: derstandard

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