Soll ich mir eine COVID-19 Impfung holen, wenn ich schwanger bin?

Eine Frage, die sich scheinbar viele schwangere Frauen stellen, haben nun ausgewiesene Expert:innen auf diesem Gebiet beantwortet.

Frage: Ich bin schwanger. Ist die Impfung gefährlich?


Antwort: Die Impfung von Schwangeren gegen SARS-CoV-2 empfehlen mittlerweile die meisten wichtigen nationalen und internationalen Gesellschaften (ÖGGG, NIG, WHO, CDC).

Alleine in den USA wurden inzwischen mehr als 140.000 Schwangere geimpft. Bisher gab es in einschlägigen Studien keinerlei Anzeichen für ein erhöhtes Auftreten der in diesen Untersuchungen üblichen Parameter (z.B. Fehlgeburt, Frühgeburt, Fehlbildungen, etc.) bei mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpften Frauen.

Ganz im Gegenteil: Frauen, die während ihrer Schwangerschaft eine COVID-19-Infektion durchmachten, standen hier wesentlich schlechter da. Sie hatten ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe als nicht Schwangere, erlitten häufiger Fehlgeburten, und brachten ihre Kinder wesentlich häufiger zu früh zur Welt.
(Mag. Elisabeth Glitzner-Zeis, PhD)

Antwort: Es hat sich bereits am Beginn der Pandemie gezeigt, dass Schwangere ein erhöhtes Risiko bei COVID-19 haben. Überproportional viele Frauen landen in den Krankenhäusern und Intensivstationen, obwohl sie sonst keine Risikofaktoren haben.

Bei den Zulassungsstudien waren, wie bei fast allen Zulassungsstudien neuer Medikamente, Schwangere nicht inkludiert, sodass es daher zunächst auch keine Zulassung für Schwangere gab.

Aber inzwischen wurden Schwangere, die trotzdem eine Impfung erhalten haben, in großen Datenbanken erfasst, und diese zeigen keinerlei Hinweise auf eine schädliche Wirkung auf Kind oder Mutter.

Deshalb empfehlen die meisten Länder und Gynäkologischen Fachgesellschaften die Impfung für schwangere Frauen. In Österreich wird die Impfung für alle Frauen vor einer geplanten Schwangerschaft und dann ab dem 2. Trimenon empfohlen.
(OA Dr. med. univ. Marton Széll)


Über die Experten

Mag. Elisabeth Glitzner-Zeis, PhD (Wien/Salzburg) ist ausgebildete Molekularbiologin und verfügt über langjährige Forschungserfahrung in den Bereichen Immunologie, Krebs und Dermatologie. Als medizinische Autorin und Journalistin hat sie sich besonders mit der Auswirkung von COVID-19 auf Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt.

OA Dr. med. univ. Marton Széll (Wien) ist Facharzt für Innere Medizin, Infektiologie und Tropenmedizin mit Spezialisierung auf Impfungen und Infektionskrankheiten. 2020 wurde er in die Corona-Kommission und ins Nationale Impfgremium (NIG) des Sozialministeriums berufen. Das NIG ist eine Kommission zur fachlichen Beratung des Gesundheitsministers und erstellt sämtliche Impfempfehlungen für Österreich.


Quelle: uni:press ÖH Salzburg

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