Ein knapp 2 Minuten langes Video erweckt den Eindruck, COVID-19 Patienten seien Crisis Actors. Doch ist dies nicht das ganze Video!
In dem 1:48 Minuten langem Video, welches deutsch untertitelt wurde, sind mehrere COVID-19-Patienten in einer Sendung namens „Media Watch“ zu sehen. Die Patienten erzählen über ihr Leiden, doch dann nimmt der Bericht eine Wendung: Die Patienten sollen alles bezahlte Schauspieler, sogenannte „Crisis Actors“ sein, wie manche Nutzer angeblich herausgefunden haben wollen.
Das Problem nur: Es handelt sich nicht um den ganzen Beitrag, die Beschuldigungen sind falsch!
Hier ein Screenshot des verbreiteten Videos:
Das Ursprungsvideo
Drei COVID-19 Patienten aus Sydney, Australien namens Fawaz, Ramona und Osama erzählen in einem Video, wie es ihnen erging, nachdem sie an COVID-19 erkrankten.
Aufgrund der Datenschutzeinstellungen des Videos können wir es nicht in den Artikel einbinden, ihr könnt es jedoch HIER auf Vimeo ansehen und HIER einen englischsprachigen Artikel über die drei Patienten lesen.
Die Behauptungen
Auf verschiedenen sozialen Medien wurde nun behauptet, dass es sich um Crisis Actors handele. Die angeblichen Beweise: Sie hätten Osamas und Ramonas Profile in einem Schauspielerforum namens StarNow gefunden, und sie behaupteten anschließend, sie seien von NSW Health angestellt, um COVID-19-Leidende zu spielen.
Ein TikTok-Nutzer habe zudem in dem Krankenhaus angerufen, sich als „John Khoury“ ausgegeben und nach seiner Frau gefragt – denn laut den Behauptungen heißt eine der Patienten nicht Ramona El-Nachar, sondern Ramona Khoury. Doch eine Frau dieses Namens lag nicht in dem Krankenhaus, was der TikTok-Nutzer als Beweis für einen Fake sieht.
Das Video geht jedoch noch weiter!
Die geteilten 1:48 Minuten sind jedoch nur der Anfang des Berichts von Media Watch. Hier seht ihr ihn komplett:
Ab Position 2:10 geht es nämlich weiter. Nachdem noch gezeigt wird, wie sich über die vermeintlichen Crisis Actors empört wird, kommt die Aufklärung.
- Die Patientin heißt wirklich Ramona El-Nachar
Ein Bildvergleich zeigt auf, dass es sich um zwei verschiedene Personen handelt.
Kein Wunder also, dass der Anruf des TikTokers ins Leere führte: Denn nicht Ramona Khoury lag im Krankenhaus, sondern Ramona El-Nachar.
- Der bärtige Mann ist nicht Schauspieler und Comedian Mitch Garling
Nicht nur der Bildvergleich zeigt, dass die beiden Männer nur ähnlich sind, aber nicht gleich (am auffälligsten ist der andere Bartwuchs):
Auch auf Instagram zeigt Mitch Garling auf, dass er nicht einen COVID-19 Patienten gespielt habe.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
„Ich habe herausgefunden, dass die Leute mein StarNow-Profil benutzen und behaupten, dass ich ein Schauspieler bin, der in einem Krankenhaus sitzt und vorgibt, Covid zu haben. Sehen Sie, ich bin ein Schauspieler… aber ich habe nie so getan, als hätte ich Covid – er sieht nicht einmal aus wie ich, er hat einen Bart, das war’s. Das ergibt doch keinen Sinn!“
In den Videos des Schauspielers sieht man auch, dass er schon seit einiger Zeit längere Haare hat, während der Mann in dem Video kurze Haare hat – „Es wäre ein Wunder, wenn mein Haar so schnell wieder wachsen würde“, so Mitch Garling in einem Interview.
Dr. Teresa Anderson vom Sydney Local Health District erklärte gegenüber Media Watch (PDF-Datei), dass es „für Dr. Morgan [die Lungenspezialistin, die das Video gefilmt hat] und die Patienten sehr erschütternd war, zu sehen, wie ihre kraftvollen Botschaften durch diese unbegründeten und gefährlichen Anschuldigungen untergraben wurden“.
Behauptungen über den dritten Patienten waren nicht auffindbar, auch wenn in einem der Videos behauptet wird, dass alle drei Patienten in der Schauspieler-Datenbank stehen würden.
Fazit
Das verbreitete Video zeigt nur die Behauptungen über die drei Patienten, nicht aber die darauf folgende Aufklärung darüber.
Weitere Quellen: Junkee, Logically
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)