Lange vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie soll es bereits Testkits gegeben haben.

Die Eintragungen in einer öffentlich zugänglichen Datenbank sollen der Beweis sein: COVID-19 ist den Ländern seit mindestens 2018 bekannt, man findet viele Bestellungen mit dem Namen „COVID-19 Testkit“.

Aus dieser Datenbank kursieren viele Screenshots, hier beispielsweise nur einer davon:

Screenshot der Datenbank
Screenshot der Datenbank

Auch ohne Englischkenntnisse deutlich ersichtlich:
Augenscheinlich geht es in diesem Teil der Datenbank um Exporte von COVID-19 Test kits im Jahr 2017, sortiert nach Ländern.

[mk_ad]

Die Datenbank

Dabei handelt es sich um die WITS (World Integrated Trade Solution)-Datenbank, in der Daten über den internationalen Warenhandel aufrufbar sind.

Die entsprechenden Einträge kann bzw. konnte man beispielsweise hier oder hier sehen. Mittlerweile änderten sich die Bezeichnungen in der Datenbank aufgrund der offensichtlichen Mißverständnisse wieder, im Pulldown-Menü der Auswahl sind jedoch noch diese Bezeichnungen zu sehen:

COVID-19 Test kits
COVID-19 Test kits

Was steckt genau hinter den HS-Nummern?

Insgesamt finden sich in der Datenbank drei HS-Nummern, welche die Bezeichnung „COVID-19 Test kits“ tragen: 300215, 382200 und 902780.

Doch es ist wichtig zu wissen, was überhaupt HS-Nummern sind, um zu verstehen, wie es zu diesen Datenbankeinträgen gekommen ist, denn eine aufgedeckte Verschwörung steckt nicht dahinter!

HS steht für das „Harmonisierte System“ der Zolltarifnomenklatur. Es ist ein internationales, standartisiertes Warenverzeichnis, welches von der Weltzollorganisation (WZO) entwickelt wurde und gepflegt wird.

Mithilfe dieser Codenummern berechnen die örtlichen Zollbehörden Steuern und Abgaben für Sendungen, die eine Zollgrenze überqueren.

Ein Blick auf die COVID-19 HS-Nummern

Nun ist die Bezeichnung „Test kit“ tatsächlich sehr allgemein, also werfen wir mal einen Blick darauf, welche Waren sich denn exakt hinter den HS-Nummern verbergen.
Dafür werfen wir einen Blick auf Tariffnumber, wo sämtliche HS-Nummern aufgeschlüsselt sind.

Lesen Sie auch >   Kamala Harris und das Kokosnuss-Emoji: Ein Social Media Trend

300215: Immunologische Produkte, in abgemessenen Dosen oder in Formen oder Verpackungen für den Einzelhandel

382100: Vorbereitete Kulturmedien für die Entwicklung oder Erhaltung von Mikroorganismen „inkl. Viren und dergleichen“ oder von pflanzlichen, menschlichen oder tierischen Zellen

902780: Instrumente und Apparate für physikalische oder chemische Analysen oder zum Messen oder Prüfen der Viskosität, Porosität, Dehnung, Oberflächenspannung oder dergleichen oder zum Messen oder Prüfen von Wärme-, Schall- oder Lichtgrößen, n.e.g.

(Anmerkung: Die Nummern in der Datenbank haben zumeist zwei angehängte Nummern, also z.B. 30021500, um eventuelle Unterkategorien einfügen zu können, wie beispielsweise bei 902780 mit einer Untergategorie 90278005 für Belichtungsmesser. Wichtig sind immer nur die ersten 6 Zahlen.)

Warum der Name COVID-19 Test kits?

Im April 2020 verkündete die WCO (World Customs Organisation), dass aufgrund der großen Nachfragen weltweit nach medizinischen Gütern zur Behandlung von COVID-19 die HS-Klassifizierungsreferenz für COVID-19 Medizinisches Material vereinfacht wird.

Die detaillierte Beschreibung findet sich in einem von der WCO veröffentlichten Dokument, in dem die einzelnen Posten aufgezählt sind, welche auf Ratschlag der WHO für die Behandlung von COVID-19 relevant sind.

Vorher hatten die jeweiligen Nummern die gleichen Bezeichnungen, die sie aktuell nun wieder in der Datenbank haben: Medical Test kits. Denn das sind sie im Prinzip auch nur: Medizinische Tests, wie beispielsweise der PCR-Test, welcher ja schon vor der Corona-Pandemie existierte.

Fassen wir zusammen

Zur Vereinfachung wurden bereits im April bestehende medizinische Test Kits in „COVID-19 Test kits“ umbenannt, um die Bestellung benötigter Materialien für die Länder einfacher zu gestalten – so wusste man schneller, was überhaupt genau benötigt wird.

Lesen Sie auch >   Bidens Rede war live! Bilder seiner Uhr sind manipuliert

Nachteil: Dadurch sah es so aus, als ob bereits 2018 oder früher COVID-19 Test kits bestellt wurden, obwohl es sich nur um normale medizinische Tests wie beispielsweise PCR-Tests handelte.

Auf der Seite „Find HS Codes“ kann man ebenfalls die einzelnen Nummern eingeben und bekommt dann sogar in Bildern gezeigt, welche Produkte sich hinter den Nummern befinden.

Die WITS änderte mittlerweile wieder den Namen in der Datenbank in „Medical Test kits“ um, um weitere Verwirrung zu vermeiden. In der Auswahl ist aber noch „COVID-19 Test kits sichtbar.

Erläuternd schreibt die WITS auf den Seiten der Datenbanken hinzu:

„Die Daten hier verfolgen zuvor existierende medizinische Geräte, die jetzt von der Weltzollorganisation als entscheidend für die Bekämpfung von COVID-19 eingestuft werden.“

[mk_ad]

Fazit

Nein, die Länder orderten nicht bereits 2018 und vorher COVID-19 Tests.
Es handelt sich um bereits bestehende, medizinische Tests, welche jedoch im April 2020 in COVID-19 Tests umbenannt wurden, da sie dafür geeignet sind.

Durch diese Umbenennung sah es jedoch irrtümlich nur so aus, als ob bereits Jahre zuvor spezielle COVID-19 Tests geordert wurden, dabei handelte es sich beispielsweise um PCR-Tests, welche auch vor der Corona-Pandemie bereits Anwendung fanden.

Artikelbild: Shutterstock / Von Photo illustrator vector

Auch interessant:

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)