COVID-19: Leichterer Verlauf bei Kindern und jungen Menschen?
Autor: Claudia Spiess
Stimmt es, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eher selten Corona bekommen, und der Verlauf dann sehr mild ist?
Es hält sich die Behauptung, dass junge Menschen und Kinder selten an COVID-19 erkranken und es keine schweren Verläufe gäbe. Ob das so stimmt, erklären ausgewiesene Expert:innen auf diesem Gebiet.
Im Gegenteil zeigt die derzeitige Studienlage, dass sogar rund 7-10% der Kinder zwischen einem und 5 Jahren bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 mittelschwere bis schwere Verläufe entwickeln.
Darüber hinaus besteht auch in der Kindheit das Risiko für post-akute Verläufe. Der Anteil der an LongCovid erkrankten Kinder unterliegt in aktuellen Studien einer starken Schwankungsbreite. Bildgebende Verfahren zeigen aber, dass die Hirnaktivität bei einigen Kindern nach COVID-19 verändert ist – LongCovid ist also definitiv real.
Eines von rund 1.000 Kindern erkrankt zudem nach einer SARS-CoV-2-Infektion an dem hyperinflammatorischen Syndrom MIS-C oder PIMS, das meist intensivmedizinischer Betreuung bedarf.
Ob nach einer COVID-19-Infektion auch Jahre später Komplikationen auftreten können (ähnlich wie z.B. SSPE nach Masernerkrankung), werden wir wohl erst in den kommenden Jahren bemerken.
(Mag. Elisabeth Glitzner-Zeis, PhD)
Kinder, die in ihrem Alltag aufgrund von körperlicher eingeschränkter Leistungsfähigkeit an LongCovid leiden, verlieren ihre Kindheit an die Erkrankung.
Für das medizinische Personal ist es ganz besonders belastend, wenn sie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene verlieren: Die Impfung würde sie doch schützen, und die Zulassung zur Kinderimpfung unter zwölf Jahren steht kurz bevor.
(Dr. med. Eva Potura)
Über die Experten
Mag. Elisabeth Glitzner-Zeis, PhD (Wien/Salzburg) ist ausgebildete Molekularbiologin und verfügt über langjährige Forschungserfahrung in den Bereichen Immunologie, Krebs und Dermatologie. Als medizinische Autorin und Journalistin hat sie sich besonders mit der Auswirkung von COVID-19 auf Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt.
Dr. med. Eva Potura (NÖ/Wien) ist Intensivmedizinerin und Anästhesistin. Sie ist Gründerin und 1. Vorsitzende des Vereins „Second Victim” (www.secondvictim.at/), der – unabhängig vom Arbeitgeber – kostenlose psychologische Hilfe für das medizinische Personal nach kritischen Ereignissen bereitstellt. Sie hat selbst in den letzten 18 Monaten unzählige COVID-Intensivpatient:innen behandelt und die daraus resultierende Belastung des med. Personals bei sich und ihren Kolleg:innen mitbekommen.
Quelle: uni:press ÖH Salzburg
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