Gibt es Langzeitfolgen bei der COVID-19 Impfung?
Autor: Claudia Spiess
Muss man bei einer COVID-19 Impfung mit möglichen Langzeitfolgen rechnen?
Immer wieder wird thematisiert, wie es mit möglichen Langzeitfolgen bei einer COVID-19 Impfung aussieht. Menschen wirken unsicher, da die Impfung ja noch „so neu“ ist. Doch auch dazu haben ausgewiesene Expert:innen auf diesem Gebiet Antworten und Informationen.
Das macht Sinn, weil diese schweren Nebenwirkungen entweder vom Immunsystem verursacht werden (das kurz nach der Impfung am aktivsten ist) oder – in Fall von Lebendimpfstoffen wie der historischen Polio-Schluckimpfung – vom Impfvirusstamm.
Das Wort „Langzeitfolgen“ wird oft missverständlich verwendet: Als „Langzeitfolgen“ bezeichnet die Wissenschaft Impfschäden, die relativ kurz nach der Impfung auftreten und lange anhalten.
Impfschäden, die lange nach einer Impfung einsetzen, sind bisher noch bei keiner einzigen Impfung aufgetreten.
(Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer)
Oft wird die Impfung gegen die „Schweinegrippe“ als Beispiel eines spät eingetretenen Schadens (Narkolepsie) verwendet. Diese schwere Nebenwirkung ist allerdings bereits innerhalb weniger Wochen nach Impfung mit einem bestimmten Impfstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von ca 1:20.000 aufgetreten.
Tragisch und sehr belastend für die Betroffenen, aber man hat aus dieser Situation viel gelernt. Und bezüglich der Impfung gegen die „Schweinegrippe“ muss auch erwähnt werden, dass eine signifikante Häufung an Narkolepsie-Fällen auch nach Infektion beobachtet wurde.
Seit der „Schweinegrippe“ wurde das Sicherheitsmonitoring-System (Pharmakovigilanz) jedenfalls weiter verbessert und speziell für COVID-19 wurde sogar ein neues aktives Pharmakovigilanz-System geschaffen (v-safe in den USA).
Bei annähernd 4 Milliarden geimpften Menschen weltweit gibt es keine Hinweise auf neue, bisher unbekannte schwere Nebenwirkungen. Impfschäden, die erst mehrere Monate oder Jahre nach Impfung eintreten, sind bisher von keinem Impfstoff bekannt.
(Dr. Johann Holzmann)
Über die Experten
Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer (New York) ist Professor für Impfstoffkunde an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai. Der in der Steiermark gebürtige Biotechnologe forscht derzeit an universellen Grippeimpfstoffen, an Impfstoffen gegen Lassa-, Hanta- und Ebolaviren sowie an Impfstoffen und der Immunantwort gegen SARS-CoV-2. Er hat sich in der medialen Wissenschaftskommunikation rund um die COVID-19-Pandemie verdient gemacht.
Dr. Johann Holzmann (Tirol) ist Biochemiker, der sich nach langjähriger Forschungstätigkeit im akademischen Umfeld nun beruflich mit den technischen und regulatorischen Aspekten der Arzneimittelentwicklung beschäftigt. Holzmann klärt über die biologischen Grundlagen der Impfung, über Themen der Arzneimittelzulassung und über die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung auf.
Quelle: uni:press ÖH Salzburg
Weitere Fragen und Antworten zu diesem Thema:
Behauptungen, Annahmen und Gerüchte zur COVID-19 Impfung
- COVID-19 Impfung bei gutem Immunsystem?
- COVID-19 Impfung, obwohl ich genesen bin?
- Wozu eine Impfung, wenn man sich dann erst infizieren kann?
- Impfen lassen kann ich mich doch später auch noch?
- COVID-19 Impfung nur für sich oder auch andere?
- COVID-19 Impfung: Ein Gentechnik-Experiment?
- COVID-19 Impfstoffe nur mit Notzulassung?
- Schwächt eine COVID-19 Impfung das Immunsystem?
- Nach der COVID-19 Impfung unfruchtbar?
- COVID-19 Impfung gefährlich für Schwangere?
- COVID-19 Impfung bei Kindern
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen: Fragen und Behauptungen
- COVID-19: Leichterer Verlauf bei Kindern und jungen Menschen?
- Freie Intensivbetten: Pandemie unter Kontrolle?
- Triage in Spitälern: Für Gesunde kein Grund zur Sorge?
- Warum nicht einfach mehr Intensivbetten?
- Ist LongCovid psychosomatisch?
- „Lost generation“: Schäden bei jungen Menschen wegen Maßnahmen?
- Masken und Tests: Für junge Menschen belastender als eine Infektion?
Lesen Sie auch die fünf größten Mythen über die Covid-19 Impfung
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE