Gibt es Langzeitfolgen bei der COVID-19 Impfung?

Autor: Claudia Spiess

Fragen und Antworten zu Corona
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Muss man bei einer COVID-19 Impfung mit möglichen Langzeitfolgen rechnen?

Immer wieder wird thematisiert, wie es mit möglichen Langzeitfolgen bei einer COVID-19 Impfung aussieht. Menschen wirken unsicher, da die Impfung ja noch „so neu“ ist. Doch auch dazu haben ausgewiesene Expert:innen auf diesem Gebiet Antworten und Informationen.

Frage: Ich habe Angst vor den möglichen Langzeitfolgen der Impfung.


Antwort: Sehr seltene schwere Komplikationen können bei vielen Impfungen auftreten, allerdings passiert das innerhalb weniger Wochen (!) nach der Impfung.

Das macht Sinn, weil diese schweren Nebenwirkungen entweder vom Immunsystem verursacht werden (das kurz nach der Impfung am aktivsten ist) oder – in Fall von Lebendimpfstoffen wie der historischen Polio-Schluckimpfung – vom Impfvirusstamm.

Das Wort „Langzeitfolgen“ wird oft missverständlich verwendet: Als „Langzeitfolgen“ bezeichnet die Wissenschaft Impfschäden, die relativ kurz nach der Impfung auftreten und lange anhalten.
Impfschäden, die lange nach einer Impfung einsetzen, sind bisher noch bei keiner einzigen Impfung aufgetreten.
(Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer)

Antwort: Das Wort „Langzeitfolgen“ wird oft missbräuchlich verwendet. Es geht dabei nicht um Nebenwirkungen, die erst nach einigen Monaten oder sogar Jahren auftreten, sondern um Nebenwirkungen, die in zeitlicher Nähe zur Impfung auftreten und dann lange bestehen bleiben.

Oft wird die Impfung gegen die „Schweinegrippe“ als Beispiel eines spät eingetretenen Schadens (Narkolepsie) verwendet. Diese schwere Nebenwirkung ist allerdings bereits innerhalb weniger Wochen nach Impfung mit einem bestimmten Impfstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von ca 1:20.000 aufgetreten.
Tragisch und sehr belastend für die Betroffenen, aber man hat aus dieser Situation viel gelernt. Und bezüglich der Impfung gegen die „Schweinegrippe“ muss auch erwähnt werden, dass eine signifikante Häufung an Narkolepsie-Fällen auch nach Infektion beobachtet wurde.

Seit der „Schweinegrippe“ wurde das Sicherheitsmonitoring-System (Pharmakovigilanz) jedenfalls weiter verbessert und speziell für COVID-19 wurde sogar ein neues aktives Pharmakovigilanz-System geschaffen (v-safe in den USA).

Bei annähernd 4 Milliarden geimpften Menschen weltweit gibt es keine Hinweise auf neue, bisher unbekannte schwere Nebenwirkungen. Impfschäden, die erst mehrere Monate oder Jahre nach Impfung eintreten, sind bisher von keinem Impfstoff bekannt.
(Dr. Johann Holzmann)


Über die Experten

Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer (New York) ist Professor für Impfstoffkunde an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai. Der in der Steiermark gebürtige Biotechnologe forscht derzeit an universellen Grippeimpfstoffen, an Impfstoffen gegen Lassa-, Hanta- und Ebolaviren sowie an Impfstoffen und der Immunantwort gegen SARS-CoV-2. Er hat sich in der medialen Wissenschaftskommunikation rund um die COVID-19-Pandemie verdient gemacht.

Dr. Johann Holzmann (Tirol) ist Biochemiker, der sich nach langjähriger Forschungstätigkeit im akademischen Umfeld nun beruflich mit den technischen und regulatorischen Aspekten der Arzneimittelentwicklung beschäftigt. Holzmann klärt über die biologischen Grundlagen der Impfung, über Themen der Arzneimittelzulassung und über die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung auf.


Quelle: uni:press ÖH Salzburg

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