Die Welt des Online-Handels wird zunehmend von Cyberkriminellen heimgesucht. Eine aktuelle Studie des US-amerikanischen Datensicherheitsdienstleisters Lexis Nexis Risk Solutions zeigt, dass die Zahl der Cyberangriffe im Vergleich zu den Online-Einkäufen überproportional zugenommen hat. Diese alarmierende Entwicklung wird durch die Auswertung von 92 Milliarden Online-Transaktionen untermauert und macht deutlich, dass die Sicherheitsvorkehrungen im E-Commerce dringend verbessert werden müssen.

Steigende Angriffe trotz moderatem Wachstum im E-Commerce

Die Zahl der Online-Einkäufe ist im vergangenen Jahr nur um sieben Prozent gestiegen. Demgegenüber steht ein alarmierender Anstieg der Cyber-Angriffe auf E-Commerce-Transaktionen durch menschliche Täter um 59 Prozent. Das bedeutet, dass die Angriffe viel schneller zunehmen als die Kaufaktivitäten selbst. Besonders beunruhigend ist, dass diese Angriffe nicht von automatisierten Bots, sondern von echten Menschen initiiert werden, was auf eine zunehmende Professionalität und Organisation der Cyberkriminellen hindeutet.

Verlagerung von Betrugszentren nach Südostasien

Ein weiteres beunruhigendes Ergebnis der Studie ist die Entstehung sogenannter „Betrugszentren“ in abgelegenen Regionen Südostasiens, insbesondere in den Grenzgebieten von Myanmar und Kambodscha. Diese Zentren sind darauf spezialisiert, betrügerische Webseiten und Computerviren zu entwickeln. Darüber hinaus betreiben sie Callcenter, in denen vermeintliche Kundendienstmitarbeiter versuchen, ihren Opfern persönliche Zugangsdaten zu Online-Konten zu entlocken.

Häufigste Formen von Cyber-Angriffen

Die meisten Cyber-Angriffe werden nach wie vor in Nordamerika registriert. Die häufigste Methode ist mit einem Anteil von knapp 29 Prozent die Übernahme von Online-Accounts durch gestohlene Zugangsdaten. Diese Methode ermöglicht den Tätern den Zugriff auf sensible Informationen und finanzielle Ressourcen der Opfer, was zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen kann.

Fragen und Antworten zum Anstieg der Cyberkriminalität

  1. Was sind die Hauptursachen für die Zunahme der Cyberkriminalität im E-Commerce?
    Der Hauptgrund für die Zunahme der Cyberkriminalität im E-Commerce ist die zunehmende Digitalisierung und die damit verbundene Verlagerung vieler Lebensbereiche ins Internet. Cyberkriminelle haben dadurch mehr Angriffsmöglichkeiten. Zudem sind viele Unternehmen nicht ausreichend auf solche Angriffe vorbereitet und investieren zu wenig in ihre Cyber-Sicherheitsinfrastruktur. Ein weiterer Faktor ist die zunehmende Professionalität der Täter, die immer raffiniertere Methoden und Techniken entwickeln, um ihre Ziele zu erreichen.
  2. Wie können sich Online-Händler besser vor Cyber-Angriffen schützen?
    Online-Händler können ihre Sicherheit durch verschiedene Maßnahmen erhöhen. Dazu gehört die Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), um den Zugriff auf sensible Daten zu erschweren. Ebenso wichtig sind regelmäßige Sicherheitsupdates und Patches, um bekannte Schwachstellen zu schließen. Darüber hinaus sollten Händler in die Schulung ihrer Mitarbeiter investieren, um das Bewusstsein für Cyber-Sicherheitsrisiken zu schärfen und die Einhaltung von Sicherheitsprotokollen zu gewährleisten. Schließlich kann die Zusammenarbeit mit spezialisierten Sicherheitsdienstleistern dazu beitragen, die eigenen Systeme kontinuierlich zu überwachen und potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
  3. Welche Rolle spielen Verbraucher bei der Verhinderung von Online-Betrug?
    Verbraucher spielen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Online-Betrug. Indem sie sich der Sicherheitsrisiken bewusst sind und einfache Sicherheitsmaßnahmen anwenden, können sie dazu beitragen, die Angriffsfläche für Cyberkriminelle zu verringern. Dazu gehören die Verwendung starker, einzigartiger Passwörter für verschiedene Online-Konten, die regelmäßige Aktualisierung dieser Passwörter und die Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Informationen im Internet. Außerdem sollten Verbraucher verdächtige E-Mails und Nachrichten ignorieren und sofort melden.
  4. Wie könnte sich die Zunahme der Cyberkriminalität langfristig auf den Online-Handel auswirken?
    Langfristig könnte die Zunahme der Internetkriminalität das Vertrauen der Verbraucher in den Online-Handel erheblich beeinträchtigen. Wenn Kunden das Gefühl haben, dass ihre Daten und finanziellen Informationen nicht sicher sind, könnten sie zögern, online einzukaufen. Dies könnte zu Umsatzeinbußen im elektronischen Handel führen und die Unternehmen zwingen, erhebliche Summen in ihre Sicherheitsinfrastruktur zu investieren. Gleichzeitig könnte ein Anstieg der Cyberkriminalität dazu führen, dass Regierungen strengere Vorschriften und Sicherheitsstandards für Online-Händler einführen, was die Betriebskosten weiter erhöhen könnte.
  5. Wie kann die internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Internetkriminalität beitragen?
    Internationale Zusammenarbeit ist entscheidend, um die globale Bedrohung durch Cyberkriminalität wirksam zu bekämpfen. Durch den Austausch von Informationen und Best Practices können Länder und Organisationen gemeinsam Strategien zur Prävention und Bekämpfung von Cyberangriffen entwickeln. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung, um Cyberkriminelle grenzüberschreitend zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen. Internationale Standards und Abkommen können ebenfalls zur Vereinheitlichung von Sicherheitspraktiken beitragen.
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Fazit

Die rasche Zunahme der Internetkriminalität stellt eine erhebliche Bedrohung für den Online-Handel und die digitale Wirtschaft insgesamt dar. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen, Regierungen und Verbraucher gemeinsam Maßnahmen ergreifen, um dieser Bedrohung zu begegnen. Nur durch kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit und internationale Zusammenarbeit können wir die Integrität und Sicherheit des elektronischen Handels gewährleisten.

Quelle: der Standard

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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