Das DRK soll gespendetes Blut für Milliarden durch den Verkauf von Blutspenden einnehmen. Über unser Meldeformular und über unsere Facebook-Seite erreichte uns folgende Anfrage:

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Es handelt sich um dieses Bild / um diesen öffentlichen Facebook-Statusbeitrag:

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Es wird aufgerufen kein Blut mehr beim DRK zu spenden, denn dieses würde das Blut für 270€ pro Liter in alle Kriegsgebiete dieser Welt verkaufen.

Stellt sich die Frage stimmt das so?

Nein, bzw. nicht ganz wäre die richtigere Antwort, denn nach einem Bericht des Focus (1), zahlen die Krankenhäuser bis zu 270€ pro Liter an das DRK, in die Krisengebiete wird es teurer verkauft.

Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass für die Lagerung des Blutes auch ein erheblicher Aufwand betrieben werden muss, der Transport ebenfalls einiges an Kosten verursacht, Personalkosten sind auch noch zu berücksichtigen, zumindest der Teil, der mittel- und unmittelbar durch die Abnahme, Verwaltung, Lagerung und Transport der Blutspende verursacht wird (2).

Nicht ganz so einfach

Es ist also etwas komplizierter als es zu Beginn den Anschein hatte. Zum Einen mag die Empörung ob des hohen Preises durchaus angemessen erscheinen, wenn man aber zum Anderen die Kosten dagegen rechnet, kann es wiederum verständlich erscheinen.

Natürlich mutet es etwas verwunderlich an, dass das DRK auf der einen Seite die Meinung vertritt, eine Blutspende soll freiwillig und unentgeltlich erfolgen und den Spender im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Käsebrötchen abspeist, aber selbige Spende dann für einen (und sei er, durch die verursachten und bereits erörterten Kosten) noch so angemessenen Preis weiterverkauft.

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Gemeinnützig

Bei aller Kritik sollte man auch nicht vergessen, das DRK ist ein gemeinnütziger Verein, als solcher darf es keine Gewinne erzielen, aber durchaus Rücklagen bilden, die zum Beispiel für die Neuanschaffung von Fahrzeugen, Gebäuden, Instandhaltung oder Erneuerung von Inventar usw. genutzt werden sollen (3) (4).

Letztendlich sei noch angemerkt, dass auch die vielfach in den Diskussionen angeführten Krankenhäuser die Blutkonserven den Krankenkassen in Rechnung stellen, seien es die selbstabgezapften, oder die vom DRK angekauften.

Kosten/Erlös-Gegenüberstellung

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Quelle: Deutsches Rotes Kreuz

Quellen:

(1) Blutspenden-Paradies: Mit ihrem Blut verdient das Rote Kreuz Milliarden
(2) Deutsches Rotes Kreuz
(3) Blutspenden – Die 14 wichtigsten Fragen und Antworten
(4) Wie viel ist eine Blutspende eigentlich wert?

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)