Wir berichten immer wieder über Facebook-Seiten, die innerhalb weniger Minuten / Stunden gleich mal ein paar 100.000 Fans kreieren. Ein weiteres Thema bei uns sind auch immer wieder Fakeprofile, die wahllos Freundschaftsanfragen versenden oder diverse Seiten und Gruppen mit Spam-Statusbeiträgen zu pflastern. Nur woher kommen die alle?

Unter dem Titel:

Facebook-Klickfarmen in Bangladesch

Gute Geschäfte mit falschen Freunden

haben wir bei der Tageschschau einen interessanten Bericht gefunden, der genau zu diesem Thema passt!

Es wird unter anderem darüber berichtet, dass ein kleines Unternehmen, dass in Bangladesch ansässig ist  für Kunden in Europa  ca. 100.000 Facebook-Freunde generieren kann. Und dies  in nur einer Nacht. Die Firma selbst besteht nur aus 3 Personen, Diese haben sich mit “Gefällt mir” Klicks ein Geschäft aufgebaut.

Unter anderem erzählen sie, dass sie mit Ihrem eigenen Server bzw. mit Ihrer eigenen Software gleich einmal 150.000 Facebook FAKE Profile erstellt haben und das sie in nur einer Nacht ca. 100.000 “Gefällt mir” Klicks auf Facebook-SEITEN produzieren können.

Wem bringt das etwas?

Unternehmer-SEITEN lassen so Ihre Facebook-SEITE sehr rasch wachsen und es macht den Eindruck, als sei dieses Unternehmen sehr beliebt bei den Facebook-Nutzern. Da in Bangladesch die Preise für gekaufte Fans sehr gering sind, kommen sehr viele Facebook Seitenbetreiber aus dem deutschsprachigen Raum und lassen sich Ihre Seite hier mit gefakten Nutzerzahlen “aufpolieren”

Eine andere Masche ist, dass man auf Facebook eine schlüpfrige Seite veröffentlicht. Wurde diese von echten Nutzern angeklickt bzw. wurden echte Nutzer “Fan” der Seite, dann werden diese Seiten in seriöse Firmenseiten umgeändert. Die “eindeutigen” Bilder  und Statusbeiträge verschwinden wieder und werden durch seriöse Statusbeiträge ersetzt. Das Thema der Seite ändert sich, aber die “Klicks” der Fans bleiben erhalten.

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Ein mögliches Beispiel so einer genannten Seite:

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Diese Seite ist angeblich eine “Vitamine / Ergänzungs” Seite und hat in diesem Moment 317.251 Fans! Gegründet wurde diese erst vor rund 14 Tagen.

Die Seitenbetreiber veröffentlichen zwar in deutscher Sprache aber die “beliebteste Stadt” ist keine aus dem deutschsprachigen Raum, sonder es ist Teheran (Iran)

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Hier ein weiteres Beispiel einer Seite auf Facebook, die ebenfalls Fans gekauft haben. Man erkennt hier das die Fans aus Hanoi (Vietnam) kommen und man erkennt auch die Fankurve, die von 0 auf 85.128 gestiegen ist.

MIMIKAMA

Dubiose Anbieter im deutschsprachigen Raum.

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es dubiose Anbieter, bei denen man Fans kaufen kann. Die Preise dafür sind aber nicht gerade günstig. Bei einem Anbieter zahlt man für 5.000 Fans einen Betrag von 500,00 EUR.

Hier ein Screenshot einer Seite, die so etwas anbietet:

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Da dies zu teuer ist, werden Fans u.a. bei der genannten Firma gekauft. So bezahlt man für 1.000 “Gefällt mir” Klicks rund 50 Dollar. Laut Tagesschau sind die Preise in Bangladesch einfach unschlagbar, da die Lohnkosten um vieles geringer sind, als im deutschsprachigen Raum.

Betrüger sitzen in Europa!

Es wird auch erwähnt, dass die eigentlichen Betrüger in Europa sitzen. Die Betrüger sind nach Aussage des kleinen Unternehmers, nicht sie selbst sonder jene deutschsprachigen Unternehmer, die Fans für Ihre Seiten kaufen. Im Bericht wird auch ein Kosmetikhaus aus Zürich genannt. Dieses Kosmetikhaus hat zwar im Moment 2.510 “Gefällt mir” aber tatsächlich waren es nur 2 Nutzer die dies generiert haben und die beliebteste Stadt ist wiederum keine deutschsprachige Statd, sonder Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch!

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Den ganzen Bericht, sowie eine Audiodatei finden sie bei der tageschschau.de unter: http://www.tagesschau.de/ausland/facebook436.html

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)