Angst vor Betrügern: Ein Drittel der Deutschen nutzt keine Dating-Apps

Autor: Tom Wannenmacher

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Artikelbild: Von Pixel-Shot / Shutterstock.com
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Fast jeder Dritte befürchtet auf Dating-Apps Opfer von Betrügern zu werden. Fast ein Fünftel wurde misstrauisch, als sich das Gegenüber weigerte, einen Videoanruf zu vereinbaren. Lediglich 15 Prozent wurden jedoch bisher Opfer von Cyberkriminellen.

Den Ergebnissen einer Kaspersky-Studie [1] zufolge stellen Dating-App-Betrüger ein ernsthaftes Problem für Menschen dar, die solche Dienste eigentlich gerne nutzen würden. 32 Prozent der Befragten in Deutschland befürchten jedoch, in diesen Apps, von Betrügern getäuscht zu werden, und 37 Prozent vertrauen Personen in Dating-Apps generell nicht. Allerdings wurden nur 15 Prozent der Befragten bisher zur Zielscheibe von Cyberkriminellen, und 31 Prozent, die mit Betrügern in Kontakt standen, konnten einen Angriff vermeiden.

Millionen von Menschen nutzen Online-Dating-Apps oder Social-Networking-Sites, um einen Partner zu finden. [2] Doch anstatt der großen Liebe, treffen einige auf Betrüger, die auf das Geld der Suchenden aus sind. Partnervermittlungsdienste sind für Cyberkriminelle eine attraktive Plattform, da sie den Wunsch nach einer persönlichen Verbindung, nach Nähe und Vertrauen der dort angemeldeten Menschen für ihre Zwecke missbrauchen können. Cyberkriminelle nutzen sie beispielsweise, um ihre Opfer auf gefälschte Kryptowährungs-Trading-Plattformen zu locken. So verlor eine Deutsche kürzlich 20.000 Euro, ein Österreicher 83.000 Euro [3].

Zu den häufigsten genannten Risiken in Dating-Apps nannten die Befragten in Deutschland Catfishing (41 Prozent), schädliche Links oder Anhänge (18 Prozent) sowie Identitäts-Diebstahl (13 Prozent).

52 Prozent der deutschen Nutzer, die einen potenziellen Angriff identifizieren konnten, waren jedoch in der Lage, einen Betrüger anhand eines verdächtigen Profils zu erkennen und vermieden es, zum Opfer zu werden, indem sie kein Geld an andere User innerhalb der Dating-Plattformen verschickten (43 Prozent) oder auf verdächtige Nachrichten achteten (45 Prozent). Fast ein Fünftel (18 Prozent) der Befragten wurde misstrauisch, als der Betrüger sich weigerte, einen Videoanruf zu vereinbaren.

Der Mangel an Privatsphäre ist ein weiteres Problem für Dating-App-Nutzer. Fast ein Viertel der Befragten (20 Prozent) äußerte sich besorgt darüber, dass persönlichen Daten online verbreitet werden könnten. Außerdem löschten 17 Prozent der Nutzer Dating-Dienste, weil sie ihre persönlichen Daten vertraulicher behandelt haben wollten.

„Online-Dating kann als riskantes Abenteuer empfunden werden, da man zu Beginn des Kennenlernens noch nichts über den anderen weiß“, so David Jacoby, Sicherheitsforscher bei Kaspersky. „Wenn man jedoch auf einige Warnsignale achtet, ist man wachsamer und achtet auf das Verhalten des digitalen Gegenübers. Wenn dieser am ersten oder zweiten Tag des Online-Datings bereits nach Geld oder persönlichen Daten fragt, sollte man sich überlegen, ob es wirklich sicher ist, den Kontakt zu vertiefen. Darüber hinaus können Sicherheitsmaßnahmen dazu beitragen, dass die Online-Dating-Erfahrung abgesicherter ist und Spaß macht.“

„Wer sich auf einer Dating App anmeldet, ist prinzipiell erst einmal bereit, sich zu öffnen und in einem gewissen Rahmen Persönliches preiszugeben“, ergänzen die Therapeuten Birgitt Hölzel und Stefan Ruzas von der Münchner Kanzlei Liebling + Schatz [4]. „Denn um sich näher kennenzulernen, braucht es ja gerade die Bereitschaft zur Offenheit. Wird diese Offenheit – und ein bisschen auch die gefühlte Schutzlosigkeit – ausgenutzt, sitzen die Verletzungen tief. Bei einem analogen Treffen kann man hoffen zu erkennen, ob jemand gute oder böse Absichten hat. Doch auch hier ist irren möglich, denn gute Betrüger können sich wahnsinnig gut verstellen. Eine ambivalente Rolle kommt dabei den neuen Technologien zu. Denn einerseits sind sie DAS Medium der Wahl, und viele wissen inzwischen, wie sie sich schützen können. Andererseits sind sie sich bewusst darüber, dass es viele (auch raffinierte) Arten des Missbrauchs gibt. Um sich schützen zu können, müsste man erkennen, worum es dem Betrüger geht: um Geld? Um Daten? Um einen Hack für einen Identitätsdiebstahl? Oder möchte das Gegenüber stalken oder emotional erpressen? In diesen Situationen sollte man sofort die Gegenfrage stellen, wozu diese Information für den anderen wichtig ist: die finanziellen Lage, die Gesundheit, gerade erlittener Schicksalsschlag, genauer Arbeitgeber und Position im Unternehmen, Bitte um erotische Bilder, Bitte um Verknüpfung mit Freunden, Suche nach Geheimnissen oder Schwächen, um nur eine Auswahl  zu nennen. Dann ist große Vorsicht geboten und wenn ein komisches Gefühl bleibt, sollte der Kontakt sofort abgebrochen werden.“

Kaspersky-Tipps zum Schutz vor Betrügern auf Dating-Plattformen

  • Datenschutzeinstellungen für alle Konten in den sozialen Medien und in Dating-Apps überprüfen, um sicherzustellen, dass sensible Informationen wie Privatadresse oder Arbeitsplatz nicht veröffentlicht werden.
  • Anwender können das Doxing-Risiko verringern, indem sie einen Selbstcheck durchführen. Sich selbst googeln, gibt Einsicht darüber, welche Informationen über einen selbst im Internet zugänglich sind.
  • Eine Sicherheitslösung nutzen, die fortschrittlichen Schutz für mehrere Geräte bietet. Kaspersky Security Cloud [5] hilft dabei, Apps zu verwalten und Berechtigungen zu entziehen, wenn diese nicht notwendig sind, und schützt vor Phishing sowie anderen Bedrohungen.
  • Telefonnummern oder die ID einer Messaging-App sollten nie weitergegeben werden. Es ist sicherer, die integrierten Nachrichtenplattformen einer Dating-App zu verwenden, bis sicher ist, dass man einer Person, mit der man chattet, wirklich vertrauen kann.

Die vollständige Studie ist verfügbar unter https://www.kaspersky.com/blog/dating-report-2021/
[1] https://www.kaspersky.com/blog/dating-report-2021/ / Im Juni 2021 hat Sapio im Auftrag von Kaspersky bei mehr als 18.000 Personen online deren Einstellung bezüglich Dating-Apps und Technologie sowie den aktuellen Beziehungsstatus abgefragt. 2.000 Probanden wurden in Großbritannien befragt, je 1.000 in den USA, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und den Niederlanden. Weiterhin fanden jeweils 500 Befragungen in der Schweiz, der Tschechischen Republik, in Österreich, Ungarn, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in Südafrika, der Türkei, Ägypten, China, Japan, Indien, Australien, Indonesien, Brasilien, Kolumbien, Chile, Peru, Argentinien, Mexiko und Russland statt.
[2] https://de.statista.com/themen/885/online-dating/
[3] https://www.welt.de/icon/partnerschaft/plus232782181/Kryptowaehrung-Es-war-ein-Tinder-Match-Dann-stahl-er-ihr-20-000-Euro.html und https://www.tag24.de/thema/kurioses/auf-tinder-abgezockt-mann-wurde-um-ganze-83-000-euro-gebracht-2062978
[4] https://funfactory.de/
[5] https://www.kaspersky.de/security-cloud

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